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Bauernregel Eisheilige: Welche Pflanzen dürfen schon in den Garten?

Die bekannteste Bauernregel dürften die so genannten Eisheiligen sein. Nach dieser dürfen nicht frostharte Pflanzen erst ab etwa Mitte Mai in den Garten gepflanzt werden. Was ist dran an den Eisheiligen?

Wenn im Frühling die Sonnenstrahlen wärmen und die Pflanzen in der Gärtnerei blühen, ist die Versuchung groß, den Garten mit nicht frostharten Pflanzen zu verschönern. Doch jeder Gartenliebhaber kennt die alte Bauernregel, dass nicht frostharte Pflanzen erst nach den Eisheiligen, etwa ab Mitte Mai, ins Freiland dürfen. Denn erst dann drohen keine Nachtfröste mehr. Doch stimmt diese Regel, und was ist mit der Kalten Sophie?

Wie kamen die „Eisheiligen“ zu ihrem Namen?

Die „Eisheiligen“ sind Gedenktage von Heiligen, die Mitte Mai begangen werden. Je nach Region wird an drei, vier oder fünf Heilige gedacht. Der erste Eisheilige ist Mammertus, ein französischer Bischof, an dem am 11. Mai gedacht wird, gefolgt von Pankratius am 12. Mai, Servatius am 13. Mai und schließlich Bonifatius am 14. Mai. Den Schluss bildet die „Kalte Sophie“. An Sophia, die im 2. Jahrhundert in Rom als Märtyrerin starb, wird am 15. Mai gedacht. Von den Eisheiligen gibt es auch einige Sprichwörter, wie „Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz“ oder „Die kalte Sophie macht alles hie.“

Die Bauernregel stammt noch aus der Zeit des julianischen Kalenders. Wegen der Verschiebung durch die gregorianische Kalenderreform verschob sich der Zeitpunkt der Eisheiligen etwa 10 Tage nach hinten. Die Eisheiligen sind daher mit der Kalten Sophie etwa am 25. Mai beendet.

Stimmt die Bauernregel der Eisheiligen?

In der Tat ist es so, dass statistisch gesehen im letzten Drittel des Monats Mai ein Kälteeinbruch zu erwarten ist – die Bauernregel trifft also ziemlich genau zu. Allerdings ist es heute nicht mehr so kalt wie früher als die Bauernregel noch die Wettervorhersage ersetzte. In den letzten Jahren hat der Deutsche Wetterdienst nur noch durchschnittlich einen halben Frosttag verzeichnet.

Macht es Sinn, sich an die „Eisheiligen“ zu halten?

Das hängt davon ab, wo du wohnst und wie risikobereit du bist. Denn selbst wenn es Ende Mai im Durchschnitt nur einen halben Frosttag gibt, kann es nach drei Jahren ohne Bodenfrost im vierten Jahr vier Tage lang Nachtfröste geben.

Außerdem gibt es große regionale Unterschiede. In Norddeutschland ist das Klima ausgeglichener, so dass es selten zu Kälteeinbrüchen Ende Mai kommt. Aber auch die Lage der Beete im Garten spielt eine Rolle. In Senken ist es kälter, weil die kalte Luft zu Boden sinkt.

Aber auch wenn du die Wetterwerte deiner Region auswertest, kannst du bis Ende Mai nicht sicher vor Nachtfrösten sein.

Warum ist die Bauernregel der Eisheiligen so bekannt?

Die Eisheiligen sind so bekannt, weil sie Ernteausfälle vermeiden helfen. Denn nicht nur viele Blumen vertragen keinen Frost, sondern auch viele Gemüsepflanzen, wie zum Beispiel Gurken, Tomaten oder Kürbis.

Wie kann ich frostempfindliche Pflanzen schützen?

Pflanzen in unbeheizten Frühbeetkästen oder Gewächshäusern sind in der Regel ausreichend vor späten Nachtfrösten geschützt. Frostschutzvliese, Jutegewebe oder alte Bettlaken schützen Pflanzen ebenfalls vor Frost.

Knollen von Dahlien, Begonien, Gladiolen, dem indischen Blumenrohr und den meisten Lilien sind nicht frostfest. Du solltest sie daher erst ab Ende Mai ins Freiland zu pflanzen. Dahlien und das indische Blumenrohr können im Haus vorgezogen werden.

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