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Ein ganzes Kräuterbeet im Pflanzkübel: Diese Kräuter passen zusammen

Für einen Kräutergarten brauchst du keinen Garten. Es reicht ein großer Pflanztopf, in den du verschiedene Kräuter zusammen pflanzt und dann auf den Balkon stellst. Erfahre, welche Kräuter du zusammen pflanzen kannst.

Einen Kräutergarten zu haben, ist wunderbar. Denn es gibt nichts Besseres als frische Kräuter, um jedem Gericht eine besondere Note zu verleihen. Leider hat nicht jeder den Platz, um einen eigenen Kräutergarten anzulegen. Zum Glück lassen sich die meisten Kräuter sehr gut in Töpfen kultivieren. Kräuter gemeinsam in einem Topf anzubauen, ist jedoch nicht so einfach, wie es klingt. Doch es gibt ein paar Tipps, die dir helfen verschiedene Kräuter gemeinsam in einem Pflanzgefäß anzubauen.

Tipps zur Auswahl von Kräutern, die sich in einem Pflanzkübel vertragen

Größe der Pflanzen

Ein Punkt auf den du achten solltest, wenn du Kräuter zusammen in einen Topf pflanzt, ist die Höhe der Pflanzen. Große Kräuter wie Fenchel sehen in einem kleinen Topf neben niedrigen Pflanzen ziemlich eigenartig aus, ganz davon abgesehen, dass kleine Pflanzkübel mit großen Pflanzen kopflastig werden und leicht umfallen.

Der Wasserbedarf

Beim Wasserbedarf gibt es aber Unterschiede. In einen Topf sollten nur Kräuter gepflanzt werden, die in etwa gleich viel Wasser brauchen. Rosmarin, Thymian und Salbei mögen es zum Beispiel eher trocken, aber das zarte Basilikum und Petersilie brauchen gleichmäßig feuchtes Substrat und bevorzugen einen Platz im Halbschatten. Als Faustregel gilt, dass mediterrane Kräuter, mit Ausnahme des Basilikums, es eher trocken mögen. Kräuter, die bei uns heimisch sind, brauchen eher gleichmäßig feuchtes Substrat.

Der Standort

Beim Standort verhält es sich ähnlich wie beim Wasserbedarf. Kräutern, die aus dem Mittelmeerraum stammen, kann es gar nicht sonnig genug sein. Heimische Pflanzen, wie Petersilie oder Schnittlauch, vertragen einen sonnigen bis halbschattigen Standort.

Pflanzen, die keine Nachbarn mögen

Pfefferminze solltest du immer allein in einem Pflanzgefäß kultivieren, da sie so wuchsfreudig ist, dass sie andere Kräuter schnell verdrängen würde.

Auch Lavendel braucht viel Platz und drängt Nachbarn im Pflanztopf gern auf die Seite. Für den kleinen Balkon ist die Sorte ‘Dwarf Blue’ empfehlenswert, da sie nicht so groß wird.

Liebstöckel (Levisticum officinale) ist ein Einzelgänger und wird auch sehr groß. Das Maggikraut kann das Wachstum anderer Kräuter verhindern. Daher solltest du ihn besser allein in einen Topf pflanzen.

Diese Kräuter passen zusammen

Viele Kräuter stammen aus dem Mittelmeerraum und haben daher eine Vorliebe für einen sonnigen Standort und einen eher trockenen Boden gemeinsam. Daher kannst du diese Kräuter auch zusammen in deinen Topf-Kräutergarten pflanzen.

Bei kleinen Pflanztöpfen solltest du besser kleine Sorten der jeweiligen Kräuter wählen, wie zum Beispiel den Thymian ‘Fredo’, den Lavendelblättrigen Salbei (Salvia lavandulifolia) oder Oregano ‘Compactum’.

Alle diese Kräuter sind so genannte Halbsträucher, die an der Basis verholzen. Sie müssen im Frühjahr knapp oberhalb der verholzten Stängel zurückgeschnitten werden, um nicht von unten zu verkahlen. Nach einigen Jahren, wenn sie zu groß für das Pflanzgefäß geworden sind, solltest du sie in den Garten pflanzen.

Sehr schön sieht es aus, wenn du kriechende Sorten verwendest, die über den Topfrand wachsen, wie zum Beispiel Kriechenden Rosmarin zusammen mit einer panaschierten Salbei Sorte, die langsamer wächst.

Auch die Zitronenverbene und der Lorbeer lieben einen sonnigen Standort und ein eher trockenes Substrat. Allerdings sind diese Kräuter nicht winterhart und müssen an einem frostfreien Platz überwintert werden. Eine tolle, duftende Kombination ist die Zitronenverbene, die sich mit dem Zitronenthymian umgibt. Der niedrige Thymian hilft, dass die Erde nicht so schnell austrocknet.

Neben den mediterranen Kräutern gibt es auch solche, die die pralle Sonne nicht so sehr schätzen und mehr Feuchtigkeit brauchen. Dazu zählen Estragon, Koriander, Petersilie (Petroselinum crispum), Schnittlauch, (Allium schoenoprasum), Bohnenkraut (Satureja), Kerbel (Anthriscus cerefolium) und Basilikum. Bedenke, dass Koriander eine kurze Lebensdauer hat und immer wieder nachgesät werden muss. Kerbel und Basilikum werden einjährig kultiviert.

Kräuter richtig pflegen

Der Feinschmecker wird es gerne lesen. Eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen von Kräutern ist der regelmäßige Schnitt. Zum einen sollten mehrjährige Kräuter im Frühjahr beherzt zurückgeschnitten werden – aber nicht bis in den verholzten Teil. Sie treiben dann wieder gut aus.

Zum Ernten schneide immer ganz Stängel und nicht nur Blattspitzen ab. Der Schnitt erfolgt kurz oberhalb einer Blattachsel, damit das Kraut schön buschig nachwächst. Eine genaue Anleitung zum Schneiden von Kräutern findest du hier.

Auch wenn Kräuter nicht sehr viele Nährstoffe brauchen, sollten sie zwischen Mai und August mit einem niedrig dosierten Flüssigdünger versorgt werden. Auch regelmäßiges Gießen ist erforderlich, auch bei den mediterranen Kräutern. Denn das Substrat trocknet im Topf schnell aus und die Pflanzen können nicht in tieferen Erdschichten nach Wasser suchen.

Im Winter brauchen auch die frostharten Kräuter einen Winterschutz. Der Topf muss mit Jute, Vlies oder Noppenfolie umwickelt und an einen geschützten Platz gebracht werden. Der Pflanztopf sollte auf Füßen stehen, damit Wasser abfließen kann und auf keinen Fall Staunässe entsteht. Ganz austrocknen darf die Erde im Topf aber auch nicht. Daher solltest du die Kräuter im Winter bei Trockenheit an frostfreien Tagen mit einem Schluck Wasser verwöhnen.

Nicht winterharte Kräuter müssen im Herbst an einen hellen, frostfreien Platz, wie zum Beispiel eine Garage mit Fenster, gebracht werden. Die Erde muss den Winter über sehr trocken gehalten werden.

Kräuter pflanzen: Das richtige Substrat

Zuerst einmal gilt, dass die Pflanzen umso größer werden desto größer der Topf ist. Wähle also ein möglichst großes Pflanzgefäß. Dieses muss unbedingt ein Abflussloch haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann, denn Staunässe vertragen Kräuter gar nicht.

Verwende spezielle Kräutererde, da normale Blumenerde in der Regel für Kräuter zu viele Nährstoffe enthält. Du kannst Blumenerde aber auch mit Sand oder feinkörnigem Kies mischen und so „abmagern“. Je höher der Anteil an Sand oder Kies ist, desto kompakter wachsen die Kräuter. Mediterrane Kräuter brauchen weniger Nährstoffe als die, die aus unseren Breiten stammen.

Mehrjährige Kräuter müssen alle zwei bis drei Jahre in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden. Am besten topfst du sie im Frühjahr um. Schüttle die alte Erde gut ab und setze die Pflanzen in frisches Substrat. Lege über das Abflussloch eine Tonscherbe und fülle als unterste Schicht Blähton oder Kies für eine gute Drainage. Damit sich das Substrat nicht mit der Drainageschicht vermischt, solltest du es mit Vlies oder einem Stück Stoff abdecken.

Bildnachweis:

Foto Schnittlauch mit Petersilie und Kräuter in Jute von congerdesign auf Pixabay

Foto Pflanzenschilder von meineresterampe auf Pixabay

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