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11 sehr giftige Pflanzen, auf die du im Garten besser verzichtest

Attraktive Blüten lassen uns vergessen, dass manche Pflanzen sehr giftig sind. Für kleine Kinder und Haustiere können diese gefährlich werden. Wir verraten, welche Pflanzen besonders giftig sind.

Weißt du, ob die Pflanzen in deinem Garten giftig für Menschen oder Tiere sind? Dieses Wissen ist wichtig, um entweder Vorkehrungen zum Schutz von Kindern oder Hausbewohnern mit vier Pfoten zu treffen oder um ganz auf sie zu verzichten. Die Liste ist nicht vollständig.

1. Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Maiglöckchen sind wunderschöne, immergrüne Stauden, die unter Bäumen oder Sträuchern einen dichten Blätterteppich bilden. Sie unterdrücken Unkraut und schützen die Erde vor dem Austrocknen. Die hübschen kleinen, glockenförmigen Blüten hängen an Rispen und duften verführerisch süß.

Leider sind Maiglöckchen auch sehr giftig. Beim Berühren der Pflanze kann es zu Hautreizungen kommen. Der Verzehr von Pflanzenteilen führt zu Übelkeit, Durchfall, Schwindel, Brustbeklemmung und Herzrhythmusstörungen auf. Es sind besonders Kinder gefährdet, die die roten Beeren in den Mund nehmen. Es kommt aber immer wieder auch zu Verwechslungen mit Bärlauch. Am einfachsten lässt sich Bärlauch von Maiglöckchen unterscheiden, wenn du an den Blättern reibst. Bärlauch verströmt den typischen Geruch nach Knoblauch.

Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber die Blüten und Früchte

Giftig für: Menschen und Tiere

2. Blauregen (Wisteria spp.)

Der Blauregen, auch Glyzinie genannt, ist ein beeindruckendes Gehölz, das sich an Rankgerüsten emporwindet und im Frühjahr bzw. Frühsommer große blaue, stark duftende Blüten bildet, die an langen Trauben wachsen. Blauregen wächst sehr schnell und braucht einen sonnigen, geschützten Standort und einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden.

Der Verzehr von Teilen des Blauregens kann zu Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit bei Menschen und Tieren führen. Der Gehalt giftiger Bestandteile kann je nach Standort und Jahreszeit unterschiedlich sein. Bei Kontakt mit der Pflanze kann es zu Hautreizungen kommen.

Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber die Blüten und Früchte

Giftig für: Menschen und Tiere

3. Lilien (Lilium spp.)

Die großen Blüten der Lilien sind wahre Höhepunkte im Garten. Es gibt eine Vielzahl an Arten und Hybriden, so dass sich für jeden Geschmack die richtige Lilie finden lässt. Die Ansprüche an Standort und Boden ist je nach Sorte unterschiedlich, so dass du dich beim Kauf informieren solltest.

In Lilien sind Glykoside enthalten. Bei Menschen kann der Verzehr von größeren Mengen von Pflanzenteilen der Lilien zu Vergiftungserscheinungen führen, wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen. Besonders bei kleinen Kindern sollte man mit Lilien aufpassen, da sie auch allergisch reagieren können, wenn sie Teile von Lilien verzehren.

Wenn Haustiere an Lilien knabbern, kann dies wesentlich unangenehmere Folgen haben. Nager vertragen das Knabbern an Lilien sehr gut. Anders sieht es bei Katzen aus. Allein der Blütenstaub kann bei ihnen Übelkeit oder Erbrechen auslösen. Für sie kann es tödlich sein, Teile von Lilien zu fressen. Wenn du daher den Verdacht hast, dass deine Katze an Lilien geknabbert hat, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Für Hunde ist es nicht sonderlich gefährlich, wenn sie Teile von Lilien fressen. Nur wenn sie sich größere Mengen der Pflanzen einverleibt haben, reagieren sie mit Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit.

Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber die Blüten und Früchte

Giftig für: Katzen

4. Rizinus (Rizinus communis)

Rizinus ist eine bis zu zwei Meter hohe und ebenso breite Staude mit auffällig gefärbten Blättern und roten Stängeln. Nicht nur das Blattwerk macht Rizinus zu einem Blickfang im Garten, sondern auch die auffälligen roten Blüten und Fruchtstände.

Leider hat es die Pflanze, oder genauer gesagt deren Samen, in sich. Rizinus ist sehr giftig und wurde 2018 zur Giftpflanze des Jahres gekürt. Kein Wunder, denn der Verzehr weniger Samen kann tödlich sein. In den rotbraunen Früchten ist das Gift Rizin enthalten. Erste Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Brennen in Mund und Rachen sowie Schwindel. Angeblich schmecken die Samen der Rizinuspflanze gut, was sie um so gefährlicher macht. Wer die Gefahr durch die Samen der Rizinuspflanze vermeiden will, sollte die verblühten Blüten anschneiden.

Giftige Pflanzenteile: Samen

Giftig für: Menschen und Tiere

5. Eibe (Taxus baccata)

Die Eibe ist eine beliebte immergrüne Pflanze, da sie immer wieder neu austreibt, wenn sie geschnitten wird, und daher gern als Hecke oder Formgehölz verwendet wird. Eiben bevorzugen einen schattigen bis halbschattigen Platz und wachsen nahezu auf allen Böden. Alle Pflanzenteile der Eibe sind giftig außer der rote Samenmantel. Sie enthalten das Gift Taxin. Bei Menschen und Haustieren ruft es Magenprobleme bis hin zu Atemstillstand und Herzstillstand hervor. Für Rehe und die meisten Vögel sind Eiben nicht giftig. Für Kinder sind vor allem die leuchtend roten Beeren verlockend und reizen zum Essen. Der Samenmantel ist zum Glück nicht giftig – wohl aber der darin enthaltene Samen.

Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile außer die roten Samenhüllen

Giftig für: Menschen und Haustiere

6. Pfaffenhütchen (Euonymus europaea)

Das Pfaffenhütchen ist ein heimischer Strauch, der bis zu 6 Meter hoch werden kann und an einem hellen Standort auf fast allen, bevorzugt aber auf frisch-feuchten Böden wächst. Das ganze Jahr über ist der Strauch sehr unauffällig, putzt sich aber im Herbst richtig heraus. Dann leuchtet das Laub mit den roten Früchten, die von einem karminroten Mantel umgeben sind, um die Wette. Diese Früchte sind bei Vögeln äußerst beliebt und werden schnell von den Sträuchern gepickt. Die Früchte enthalten das Alkaloid Evonin sowie in kleinen Mengen das herzwirksame Evonosid enthalten. Diese Bestandteile sind zwar in allen Pflanzenteilen enthalten, vor allem aber in den Samen. Die Früchte sind besonders gefährlich für Kinder, da verlockend rot-orangefarben sind und zum Essen reizen.

Der Verzehr der Samen kann zu Kreislaufstörungen, Koliken und Fieber führen. Die Symptome treten erst nach etwa 12 Stunden auf. Zum Glück muss man zwischen 30 und 40 Früchte essen, bis eine tödliche Dosis erreicht wird. Auch für Haustiere sowie für Pferde, Schweine, Schafe und Ziegen ist das Pfaffenhütchen giftig.

Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders die Samen

Giftig für: Menschen und Haustiere, Pferde, Schweine, Schafe und Ziegen

7. Goldregen (Laburnum anagyroides)

Der Goldregen ist ein kleiner, wunderschön blühender Baum. Zwischen April und Juni trägt er gelbe Blütendolden, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch viele Insekten anlocken. Der Baum ist sehr pflegeleicht, anspruchslos und verträgt auch Trockenzeiten ohne Probleme. Neben diesen Vorteilen hat der Goldregen einen entscheidenden Nachteil, nämlich, dass er in allen Pflanzenteilen giftig ist. Besonders tückisch ist, dass am giftigsten die Schoten sind, die von ihrem Aussehen an Bohnen erinnern. Daher besteht die Gefahr, dass sie von Kindern zum Spielen verwendet und dabei auch verzehrt werden. Kinder zeigen bereits Symptome einer Vergiftung, nachdem sie ein Samenkorn gegessen haben. Diese sind unter anderem langanhaltendes Erbrechen, Übelkeit, Magen-Darm-Krämpfe und starker Durst. Nach dem Verzehr einer tödlichen Dosis tritt eine Atmungslähmung, die bis zum Kreislaufkollaps und schließlich zum Tod führen kann. Zum Glück sind tödliche Vergiftungen selten, da das Erbrechen dazu führt, dass das Gift wieder ausgeschieden wird. Für Kinder kann der Verzehr von 15 bis 20 Samen, für Erwachsene der Verzehr von etwa 23 Samen giftig sein.

Goldregen ist auch für Hunde, Katzen, Pferde und andere Tiere giftig.

Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders hohe Konzentration in den Schoten

Giftig für: Menschen und Tiere

8. Seidelbast (Daphne mezereum)

Der Seidelbast ist einer der ersten Sträucher, die im Frühjahr blühen. Der Kleinstrauch hat stark duftende Blüten und ist mit seiner Höhe von etwa einem Meter sehr gut für kleine Gärten geeignet. Er blüht ab März je nach Sorte weiß-rosa bis purpurrot und braucht einen hellen und geschützten Standort und einen kalkhaltigen, humusreichen Boden.

In allen Pflanzenteilen des Seidelbasts mit Ausnahme des Fruchtfleischs der Beeren ist der giftige Stoff Mezerin enthalten. Wenn die Kerne zerbissen werden oder Pflanzensaft die Haut berührt, kann es zu starken entzündlichen Reaktionen führen, wie Brennen im Mund oder Blasenbildung. Nach dem Verzehr von Teilen des Seidelbasts treten schwere Magen-Darm-Symptome auf. Es kann zur Schädigung der Nieren, des zentralen Nervensystems und des Herz-Kreislauf-Systems kommen.

Erste Anzeichen einer Vergiftung treten bei Kindern bereits nach der Einnahme von vier bis fünf Früchten auf. Seidelbast sollte daher nicht in Haushalten gepflanzt werden, in denen Kinder leben, da die Früchte attraktiv aussehen und zum Verzehr verleiten.

Seidelbast ist auch für Hunde, Katzen, Hamster, Vögel, Pferde, Rinder und andere Tiere giftig.

Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders hohe Konzentration in den Samen und der Rinde

Giftig für: Menschen und Tiere

9. Fingerhut (Digitalis)

Der Rote Fingerhut ist bei uns, neben dem Gelben Fingerhut (Digitalis lutea) und dem Großblütigen Fingerhut (Digitalis grandiflora) am weitesten verbreitet. Die Pflanze wird zwischen 30 und 150 Zentimeter hoch und hat glockenförmige Blüten, die am oberen Teil des Blütenstängels wachsen. Der Fingerhut gedeiht am besten an halbschattigen Standorten und auf frisch bis feuchten, nährstoffreichen und durchlässigen Böden. Der Fingerhut ist zwar nur zweijährig, sät sich aber allein im Garten aus.

Der Fingerhut zählt zu den giftigsten Gartenpflanzen, die in allen Teilen giftig ist und deren Verzehr in der Regel tödlich endet. In Haushalten, in denen Kinder oder Haustiere leben, sollte daher unbedingt auf die Pflanze verzichtet werden. In allen Pflanzenteilen sind Glykoside enthalten, darunter Digitoxin, Gitaloxin und Gitoxin. Darüber hinaus befindet sich in den Samen des Fingerhuts das giftige Saponin Digitonin. Die Konzentration der Giftstoffe ist je nach Tages- und Jahreszeit unterschiedlich hoch, in den Blättern ist sie aber immer am höchsten. Die Blätter des Fingerhuts schmecken zum Glück sehr bitter, so dass sie nicht aus Versehen, weder von Menschen noch Tieren, verzehrt werden. Symptome einer Vergiftung sind u.a. Übelkeit und Erbrechen, die mehrere Tage anhalten können, sowie eine verminderte Pulsfrequenz, steigender Blutdruck und Herzrhythmusstörungen, bis der Tod eintritt. 2,5 g der Blätter stellen eine tödliche Dosis dar. Auch für Tiere, wie zum Beispiel Hunde, Katzen, Hamster, Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen oder Vögel, ist der Fingerhut sehr giftig. Die tödliche Dosis hängt vom Gewicht des Tieres ab.

Giftige Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, besonders hohe Konzentration in den Blättern

Giftig für: Menschen und Tiere

10. Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Die Herbstzeitlose blüht von August bis Oktober. Die Pflanze wird zwischen acht und zwanzig Zentimeter hoch und ähnelt den Krokussen. Im Herbst blühen die Pflanzen, während die tulpenähnlichen Blätter erst im nächsten Frühjahr erscheinen, so dass man an der Pflanze immer nur die Blätter oder die Blüten sehen kann. Zwischen Mai und Juni bilden sich die Samenkapseln. Herbstzeitlose wachsen auf nährstoff- und humusreichen, gut durchlässigen Böden.

In den Herbstzeitlosen ist das Gift Colchicin enthalten, das tödlich wirken kann. Vergiftungen kommen vor, wenn die Blätter mit denen des Bärlauchs oder mit Wildsalat verwechselt werden. Für Tiere ist die Herbstzeitlose ebenfalls gefährlich, wenn sie auf Wiesen weiden, auf denen die Herbstzeitlose wächst. Nehmen Tiere sehr viel Blätter oder Samenkapseln auf, so kann das, abhängig von der gefressenen Menge und der Größe der Tiere, zum Tod führen. Symptome sind u.a. Erbrechen, erhöhter Speichelfluss und Koliken bis zum Tod durch Atemlähmung nach ein bis drei Tagen. Das Gift gelangt auch in die Milch der Tiere und kann dann wiederum Menschen schädigen.

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Giftig für: Menschen und Tiere

11. Eisenhut (Aconitum napellus)

Der Eisenhut mag einen Platz im Halbschatten und frischen bis feuchten Boden. Der Eisenhut wird zwischen 70 und 150 Zentimeter groß und blüht von Juni bis August. Die Pflanze ist beliebt für Blumenrabatten, da die blauen, an Helme erinnernden Blüten sehr dekorativ sind. Diese Pflanze ist aber nicht nur schön, sondern auch die giftigste Pflanze im europäischen Raum. Die Pflanze ist in allen Teilen giftig und enthält einen Cocktail an giftigen Substanzen, vor allem aber das Alkaloid Aconitin. Besonders viel Gift enthält die Wurzelknolle. Der Verzehr weniger Gramm der Pflanze kann tödlich sein. Da das Gift auch durch die Haut eindringen kann, muss man immer im Umgang mit der Pflanze Handschuhe tragen. In der Antike nutzte man den Eisenhut, um Pfeilspitzen zu vergiften, um unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg zu räumen.

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Giftig für: Menschen und Tiere

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