Kräuter haben unterschiedliche Ansprüche an den Standort. Es gibt Sonnenanbeter, denen es gar nicht heiß genug sein kann, und andere, die lieber im Halbschatten wachsen. Wir verraten, welchen Standort Kräuter brauchen und worauf du bei der Pflege achten musst.
Mediterrane Kräuter – die Sonnenanbeter
Die meisten mediterranen Kräuter lieben einen Standort, an dem ihnen den ganzen Tag die Sonne auf die Blätter brennt. Sonnenhungrige Kräuter lassen sich in der Regel gut miteinander in einen Topf oder nebeneinander ins Beet pflanzen. Sonnenhungrig heißt hier, dass die Kräuter etwa acht Stunden Sonne am Tag brauchen. Die meisten von ihnen sind auch trockentolerant.
Wir stellen die beliebtesten mediterranen Kräuter, gute Nachbarn und ihren bevorzugten Standort vor.
Rosmarin Standort
Karge sonnenbeschienene Felsenhänge im Mittelmeerraum sind die natürlichen Standorte des Rosmarins (Salvia rosmarinus). Je mehr die der Platz des Rosmarins diesen auf dem Balkon oder im Garten ähnelt, desto wohler fühlt er sich.
Der Platz für den Rosmarin sollte nicht nur am besten den ganzen Tag in der Sonne liegen, sondern auch geschützt sein, am besten vor einer Wand. In milden Gegenden kann der Rosmarin dort auch mit gutem Schutz den Winter überwintern.
Rosmarin ist ein Schwachzehrer, der nur wenige Nährstoffe braucht. Wichtig ist, dass der Boden sehr durchlässig und kalkhaltig ist.
Gute Nachbarn für Rosmarin sind zum Beispiel Oregano, Thymian, Salbei, Kohl, Bohnen, Tomaten und Möhren.
Salbei Standort
Die Ansprüche des Salbeis (Salvia officinalis) an seinen Standort ähneln denen des Rosmarins. Der Platz für den Salbei sollte warm, sonnig und geschützt sein. Der Boden muss durchlässig sein. Kalkhaltiges und steiniges Substrat ist gut geeignet. Verwende für Salbei im Topf am besten Kräutererde.
Gute Nachbarn für Salbei sind Rosmarin, Oregano, Thymian, Bohnenkraut, Kohl, Tomaten und Möhren.
Oregano Standort
Oregano (Origanum majorana) ist ein Schwachzehrer und braucht einen stickstoffarmen und durchlässigen Boden. Der Standort sollte sonnig sein. Da er in der freien Natur trockene und lichte Wälder besiedelt, muss der Standort für den Oregano aber nicht vollsonnig sein.
Gute Nachbarn für Oregano sind Bohnenkraut, Salbei, Rosmarin, Zwiebeln, Karotten Lauch, Tomaten und alle Kürbisgewächse. Thymian ist ein schlechter Nachbar für Oregano.
Thymian Standort
Trockenrasen, Felsen und Mauern im westlichen Mittelmeerraum sind die natürlichen Standorte des Thymians. Der Platz auf dem Balkon oder im Garten sollte sehr sonnig und vor Wind und Wetter geschützt sein. Der Boden muss sehr durchlässig, nährstoffarm und idealerweise kalkhaltig sein.
Gute Nachbarn für Thymian sind Bohnenkraut, Estragon, Rosmarin und Salbei.
Bohnenkraut Standort
Egal, ob du das einjährige Sommerbohnenkraut oder das mehrjährige Winterbohnenkraut im Garten oder auf dem Balkon hast, der Standort sollte immer so sonnig wie möglich sein. Der Boden sollte mäßig trocken, stickstoffreich, gerne kalkhaltig und vor allem durchlässig sein.
Im Gemüsebeet macht sich das Bohnenkraut gut als Nachbar zu Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, Rote Bete, Pflücksalat oder Erdbeeren.
Ysop Standort
Der Ysop, ein Halbstrauch, der in Südeuropa, Westasien und Nordafrika zu Hause ist, möchte wie in seiner Heimat einen sehr sonnigen Standort. Der Boden kann nährstoffreich, muss aber sehr durchlässig sein. Im Topf ist eine Kräutererde das passende Substrat.
Gute Nachbarn für Ysop ist das Bohnenkraut, Lavendel, Kohl, Rote Bete, Radieschen und fast allen anderen Gemüsearten.
Basilikum Standort
Basilikum (Ocimum basilicum) stammt wie Rosmarin, Oregano, Thymian und das Bohnenkraut aus dem Mittelmeerraum. Wie diese liebt Basilikum einen sonnigen und vor Wind und Regen geschützten Standort. Das Substrat muss humusreich, nährstoffreich, locker und durchlässig sein und darf nie ganz austrocknen.
Was den Standort angeht, verträgt sich Basilikum daher mit anderen mediterranen Kräutern, hat aber andere Ansprüche an den Boden. Als Nachbar für Basilikum ist daher Ysop gut geeignet, sowie Tomaten, Gurken, Fenchel und Zucchini.
Kräuter für halbschattige Standorte
Standort Pfefferminze
Pfefferminze (Mentha × piperita) möchte einen halbschattigen, luftigen Platz ohne direkte Mittagssonne. Der Boden muss nährstoffreich, leicht feucht und humos sein. Für Pfefferminze im Topf ist Kräutererde, die mit Hornspänen angereichert wird, am besten geeignet.
Pfefferminze wuchert sehr stark. Daher sollte sie in ausreichendem Abstand zu Pflanznachbarn gesetzt werden, am besten in einen Pflanztopf oder eine Wurzelsperre.
Standort Zitronenmelisse
Auch wenn die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) im Mittelmeerraum zu Hause ist, verträgt sie sonnige und halbschattige Standorte gleichermaßen. Der Boden soll nährstoffreich, humos, locker und frisch sein. Zitronenmelisse ist ähnlich wuchsfreudig wie die Pfefferminze und wird am besten im Topf oder einer Wurzelsperre kultiviert.
Gute Nachbarn für die Zitronenmelisse sind Erbsen, Erdbeeren, Estragon, Schnittlauch oder Thymian, aber nur, wenn die Zitronenmelisse am Wuchern gehindert wird.
Petersilie Standort
Petersilie möchte hell stehen und verträgt auch Halbschatten. Der Boden sollte nährstoffreich, humos, durchlässig und feucht sein. Trockenheit verträgt die Pflanze nicht. Wichtig ist, dass an dem Standort der Petersilie zuvor vier Jahre keine anderen Doldenblütler, wie zum Beispiel Karotten, Fenchel oder Pastinaken gestanden sind.
Gute Nachbarn für die Petersilie sind Schnittlauch, Radieschen, Zwiebeln, Zucchini und Gurken.
Schnittlauch Standort
Schnittlauch mag sonnig bis halbschattig stehen und streckt seine Wurzeln am liebsten in humusreiche, lockere, nährstoffreiche und feuchte Böden, akzeptiert aber nahezu alle Gartenböden. Ein halbschattiger Standort ist ideal, Schnittlauch wächst aber auch im Schatten.
Gute Nachbarn sind Salbei, Thymian, Kerbel, Estragon, Petersilie, Dill, Erdbeeren, Fenchel, Gurken, Kohlrabi, Mangold, Möhren, Pastinake, Radieschen, Rettich, Rucola, Salat und Sellerie.
Kräuter für schattige Standorte
Es gibt nur sehr wenige Kräuter, die im Schatten wachsen.
Standort Bärlauch
Bärlauch ((Allium ursinum) ist ein heimisches Kraut, das in Laubwäldern wächst. Da Bärlauch im Frühjahr austreibt, bevor die Bäume Blätter haben, erhalten die jungen Pflanzen noch ziemlich viel Sonnenlicht. Da sie nach der Blüte einziehen und den Rest des Jahres bis zum nächsten Frühjahr unter der Erde schlummern, macht ihnen ein schattiger Platz unter Bäumen nichts aus. Der Boden muss locker und humusreich sein.
Da Bärlauch im Sommer einzieht, kann er mit Stauden kombiniert werden, die die Lücken, die er im Beet hinterlässt, füllen, wie zum Beispiel Buschwindröschen, Farne oder Schlüsselblumen.
Standort Waldmeister
Waldmeister (Galium odoratum) wächst als Bodendecker in lichten Laubwäldern. Im Garten gedeiht er nur unter Bäumen oder Sträuchern in einem lockeren, humosen, durchlässigen und leicht sauren Boden.
Titelfoto Markus Spiske on Unsplash
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