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Zeigerpflanzen im Garten – das verraten sie über den Boden

Zeigerpflanzen sind Pflanzen, die Anhaltspunkte über die Bodenbeschaffenheit liefern. Wir geben Zeigerpflanzen Beispiele für die wichtigsten Bodenarten.

Unkraut wächst dort, wo es die besten Bedingungen vorfindet. Und wo es diese findet, breitet es sich rasant aus. Dennoch ist es nicht so, dass Wildkräuter überall wachsen. Viele haben bestimmte Anforderungen an den Boden und sind auch nicht tolerant anderen Böden gegenüber.

Diese Wildkräuter werden Zeigerpflanzen genannt, da sie nur dann wachsen, wenn der Boden Eigenschaften aufweist, die sie für ihr Wachstum brauchen. Wenn sie in großer Zahl an einem Platz wachsen, ist das ein Indikator für die Bodenbeschaffenheit. Zeigerpflanzen werden daher auch Indikatorpflanzen genannt.

Zeigerpflanzen verbreiten sich sehr schnell, da sie nur an ihrem idealen Standort gut wachsen. Treten bestimmte Wildkräuter in großer Zahl an einer Stelle in deinem Garten auf, kannst du daraus Rückschlüsse auf die Bodenart, den pH-Wert, das Nährstoffangebot und die Bodenverdichtug ziehen. Wachsen die Pflanzen nur vereinzelt in deinem Garten, ist dies kein Indikator für einen bestimmten Boden. Denn ein Löwenzahn macht noch keinen stickstoffhaltigen Boden!

Zwar werden dicht wachsende Wildkräuter als sehr lästig empfunden. Auf der anderen Seite kannst du mit ihrer Hilfe viel über die Bodenbeschaffenheit in deinem Garten lernen, den Boden mit den richtigen Maßnahmen verbessern und die richtigen Pflanzen für deinen Garten aussuchen.

Es gibt eine große Anzahl von Zeigerpflanzen. Wir nennen Zeigerpflanzen Beispiele verraten, welche Zeigerpflanzen auf welchen Boden hinweisen und welche Kulturpflanzen sich dort wohl fühlen.

Stickstoffhaltiger Boden

Pflanzen brauchen Stickstoff. Er sorgt für das Blattwachstum und ist an der Photosynthese beteiligt. Zu viel Stickstoff kann zu einem hohen Nitratgehalt im Boden führen, der sich in den Pflanzen anreichern kann. Auf einen hohen Stickstoffgehalt im Boden weisen folgende Pflanzen hin.

  • Ackerhellerkraut
  • Ackersenf
  • Bärenklau
  • Bingelkraut
  • Brennnessel
  • Ehrenpreis
  • Gänsefuß
  • Giersch
  • Hirtentäschel
  • Kletten-Labkraut
  • Löwenzahn
  • Quecke
  • Vogelmiere

Ist dein Gartenboden sehr stickstoffhaltig ist, kannst du auf stickstoffhaltigen Dünger verzichten. Auf sehr stickstoffhaltigen Böden wachsen zum Beispiel Kartoffeln oder Holunder.

Boden mit geringem Stickstoffgehalt

Folgende Pflanzen wachsen bevorzugt auf Böden mit wenig Stickstoff. Dieser Boden kann gedüngt werden.

  • Ackerfuchsschwanz
  • Besenginster
  • Hornkraut
  • Hungerblümchen
  • Hundskamille
  • Wicken
  • Wilde Möhre
  • Ziest

Kalkhaltiger Boden

Auf kalkhaltigen Böden verbreiten sich folgende Pflanzen stark.

  • Ackerglockenblume
  • Ackerhornkraut
  • Ackersenf
  • Ackerwinde
  • Brennnessel
  • Gamander
  • Hasenklee
  • Klee
  • Löwenzahn
  • Wegwarte

Kalkliebende bzw. kalktoleriende Pflanzen sind Adonisröschen, Ahorn, Apfel, Chrysanthemen, Möhren, Mohn, Natternkopf, Ringelblume, Rittersporn, Wiesenknopf, Storchschnabel, Tauben-Skabiose, Krokusse, Narzissen, Süßkirschen, Stachelbeeren, Wolfsmilch, Tulpen und Petersilie.

Saurer Boden

Ein Indikator für sauren Boden ist das verstärkte Auftreten von

  • Adlerfarn
  • Arnika
  • Hundskamille
  • Gänseblümchen
  • Sauerklee
  • Moos
  • Sonnentau
  • Ackerminze
  • Wiesenmargerite

Pflanzen, die saure Böden bevorzugen sind Besenheide, Heidekraut, Hortensien, Heidelbeeren, Pfingstrosen, Kamelien, Lilien, Tomaten, Gurken und Erdbeeren.

Trockener Sandboden

Sandboden ist sehr durchlässig und trocken. Auf ihm verbreiten sich folgende Pflanzen gut.

  • Hungerblümchen
  • Königskerze
  • Kornblume
  • Sonnenröschen
  • Färberkamille
  • Hasenklee
  • Kleine Bibernelle

Trockener Boden ist für viele Pflanzen eine Herausforderung. Bartblumen, Salbei, Schleierkraut, Fetthenne, Ginster, Blauer Natternkopf, Lavendel, Oregano, Zypressen, Braunelle, Johanniskraut und Palmlilien kommen unter diesen Bedingungen gut zurecht. Sandböden kann Wasser und Nährstoffe schlecht speichern. Daher musst du häufiger gießen und düngen.

Nasser Boden

Auf nassem Boden gedeihen

  • Brennnesseln
  • Binsen
  • Kriechender Günsel
  • Moose
  • Scharbockskraut
  • Sumpfdotterblume
  • Wiesenknöterich
  • Wiesenschaumkraut

Das Einarbeiten von Sand und Kompost kann nassen Boden durchlässiger machen. Astilben, Taglilien, Mädesüß, Mammutblatt, Scheinkalla und der Große Wiesenknopf wachsen zum Beispiel gut auf nassen Böden.

Verdichteter Boden

Verdichteter Boden, der zu Staunässe führt, ist für viele Pflanzen ein Problem. Folgende Pflanzen können ein Zeichen für Staunässe sein.

  • Ackerschachtelhalm
  • Ackerkratzdistel
  • Ackerminze
  • Breitwegerich
  • Gänsefingerkraut
  • Huflattich
  • Kriechender Hahnenfuß
  • Löwenzahn
  • Quecke
  • Vogelknöterich
  • Weißklee

Nur wenige Pflanzen gedeihen auf verdichtetem, nassem Boden, der zu Staunässe führt. Sand und Kompost lockern den Boden auf. Primeln, Blutweiderich, Mädesüß, Stechpalmen sowie Ebereschen sind Beispiele für Pflanzen, die für diese Bodenbedingungen geeignet sind.

Lockerer, humusreicher Boden

Humusreicher Boden ist für die meisten Pflanzen ein sehr guter Boden. Daher wird in den meisten Fällen empfohlen, die Erde vor dem Pflanzen mit Humus anzureichern. Wenn du diese guten Bedingungen bereits im Garten hast, wirst du folgende Pflanzen finden.

  • Franzosenkraut
  • Einjähriges Bingelkraut
  • Kamille
  • Persischer Ehrenpreis
  • Vogelmiere
  • Weißer Gänsefuß

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