Mädesüß

Mädesüß ist eine pflegeleichte Staude, die als Bienenweide, für den Naturgarten oder Duftgarten geeignet ist. Hier Tipps zum Pflanzen und Pflegen dieser Pflanze lesen, die leider etwas in Vergessenheit geraten ist.

Mädesüß bezeichnet aus botanischer Sicht eine gesamte Pflanzengattung. Im folgenden Artikel werden wir Dir deshalb nur Tipps für das Pflanzen und Pflegen vom Echten Mädesüß näher bringen.

Botanische Information

Das Echte Mädesüß heißt mit lateinischem Namen Filipendula ulmaria und gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae). Bei der Pflanze handelt es sich um eine ausdauernde, sommergrüne, winterharte und buschig wachsende Staude. Der kriechend wachsende Wurzelstock überwintert und treibt im darauffolgenden Frühling mit einer grundständigen Rosette sowie belaubten und verzweigten Stängeln erneut aus. Die Stängel können je nach Standort bis zu 2 m hoch werden und tragen endständig Blüten. Diese bezaubernde Staude verwendete man früher als Gewürz-, Heil-, Färber- und Zierpflanze. Der Wert dieser schönen Staude beschränkt sich nicht nur auf die zierlichen Blüten, sondern umfasst auch den wundervollen Duft nach Mandel und Honig beziehungsweise Marzipan, den sie verströmen.

Standort und Boden

Filipendula ulmaria bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte frisch bis feucht, also sandig-lehmig, sein mit einem leicht sauren pH-Wert (5-6,5). In Bezug auf den Nährstoffgehalt wachsen die Pflanzen sehr gut auf normalem bis nährstoffreichem, humosem Boden.

Pflanzen und pflegen

Die gekauften Pflanzen setzt Du am optimalen Standort ungefähr 5 cm tiefer in die Erde als sie im Pflanzgefäß waren. Dadurch kann sich der Wurzelstock besser am Standort etablieren und ausbreiten. Du kannst das Mädesüß entweder als Einzelpflanze in einen Schilfgürtel setzen oder aber als Gruppenpflanzung von 3-5 Pflanzen. Bei der Gruppenpflanzung solltest Du darauf achten, einen Abstand von ungefähr 45 cm zwischen den einzelnen Pflanzen einzuhalten, damit diese ausreichend Platz haben um sich zu entwickeln.
Da das Echte Mädesüß auch feuchten Boden verträgt, eignet es sich sehr gut als Randbepflanzung von natürlichen oder künstlichen stehenden Gewässern oder Bachläufen. Es ist eine sehr attraktive Staude mit Wildcharakter, die leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Sie eignet sich daher neben Wild- auch für Duftbeete oder als Schnittblume sowie Bienenweide.
An sich ist das Echte Mädesüß am optimalen Standort eine sehr pflegeleichte Staude. Falls Du es nicht in die Nähe eines Gewässers gepflanzt hast, solltest Du darauf achten, den Boden regelmäßig feucht zu halten. Dies kannst Du durch eine Kombination aus regelmäßigem Gießen und Mulchen der Pflanzstelle erreichen. Staunässe solltest Du aber trotzdem vermeiden. In Bezug auf die Düngung kannst Du die Pflanzen zum Frühjahr mit etwas Kompost düngen. Damit erhöhst Du den Humusanteil im Boden und daraus folgend auch die Wasserhaltekapazität, da der Boden durch den Humus mehr Wasser speichern kann.
Die durchzuführenden Schnittmaßnahmen sind recht gering. Falls Du keine Samen zur eigenen Vermehrung gewinnen möchtest, schneidest Du die Triebe nachdem sie verblüht sind ab. Die zweite und letzte Schnittmaßnahme ist im Herbst fällig. Hierbei schneidest Du die komplette Pflanze bodeneben zurück.
Im Staudenbeet kannst Du das Mädesüß mit zum Beispiel Blutweiderich, Sibirischer Schwertlilie, Iris, Wiesenraute, Schaublatt oder Jakobsleiter kombinieren.

Vermehrung

Filipendula ulmaria kannst Du über zwei Wege recht einfach vermehren, entweder über Aussaat oder durch Teilung. Möchtest Du deine Pflanze über Aussaat vermehren, belässt Du die verblühten Triebe an der Pflanze bis sich die Samen entwickeln und reifen. Im Oktober haben sie den nötigen Reifegrad erreicht und Du kannst sie ernten. Anschließend bewahrst Du die Samen an einem kühlen und trockenen Ort bis zur Aussaat im darauffolgenden Frühjahr auf. Ab März kannst Du mit der Aussaat bei ungefähr 10-15 °C in Pflanzgefäßen beginnen. Ins Freiland solltest Du die Jungpflanzen jedoch aus Sicherheitsgründen erst ab Mitte Mai, nach den letzten potentiellen Spätfrösten, setzen. Die Vermehrung über Aussaat kannst Du jedoch bei gefüllt blühenden Sorten nicht durchführen, da diese keine Samen ausbilden.
Bei der Teilung gräbst Du die Pflanze zuerst großzügig aus, damit keine Wurzeln beschädigt werden. Anschließend teilst Du den Wurzelstock entweder mit einem scharfen Messer oder dem Spaten. Den einen Teil des Wurzelstocks kannst Du anschließend entweder an einer anderen Stelle wieder einpflanzen oder Du kultivierst ihn in einem Pflanzgefäß (Topf oder Ähnliches) weiter. Den anderen Teil des Wurzelstocks gräbst Du wieder ein.

Krankheiten und Schädlinge

Bisher sind keine Krankheiten und Schädlingen in nennenswertem Umfang bekannt. Bei Staunässe kann jedoch Wurzelfäulnis auftreten, die Du durch geringeres Gießen in den Griff bekommen solltest.

Blüten und Bienenfreundlichkeit

Das Mädesüß gilt als sehr bienenfreundlich, sofern es sich nicht um gefüllt blühende Sorten handelt. Die schönen und duftenden, weiß-gelblichen Blüten erscheinen von Mai bis September und bieten den Bienen und anderen Pollen-sammelnden Insekten viel Nahrung an.

Sorten

Bei der Sorte ´Aurea´ handelt es sich um eine Sorte mit weißen Blüten und gelbem Laub. Die Pflanzen werden ungefähr 60 cm hoch und blühen zwischen Juni und August.
Die Sorte ´Plena´ hat grünes Laub und bildet ebenfalls weiße Blüten aus, die gefüllt sind. Die Pflanzen können bis zu 100 cm hoch werden und blühen auch zwischen Juni und August.
Neben den Sorten kann die Pflanze auch als Art, also als Filipendula ulmaria erworben werden. Sie hat creme-weiße Blüten, wird zwischen 60-150 cm hoch und blüht von Juni bis August.

Verwendung in der Küche

Früher wurden die Blüten von Mädesüß angeblich zur Aromatisierung von Met verwendet. Auch heute noch kannst Du die Blüten vom Mädesüß nutzen, zum Beispiel als Zusatz zu Essig, Kräuterbieren, Likören oder auch wie es früher gemacht wurde, zum Met.
Daneben kannst Du die Blüten auch zur Dekoration in Obstsalaten oder anderen Süßspeisen, in Marmelade und Kompott gebrauchen. Auch kannst Du aus den Blüten Sirup herstellen, den Du mit Sprudel gemischt als Erfrischungsgetränk verzehren kannst.

Autor: Florian Fleckenstein

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Zum Autor:
Florian Fleckenstein,
B. Sc. Gartenbau
Student M. Sc. Agrarwissenschaften
In meiner Freizeit bin ich sehr gerne im Grünen und gärtnere selbst, ob es der Anbau von Tomaten oder Chilis auf dem Balkon ist, die Pflege von Familien-Obstbäumen oder die Lese von Weintrauben im elterlichen Weingut.


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