Tomaten sind das beliebteste Sommergemüse. Sie werden nicht nur sehr gern gegessen, sondern auch angebaut, nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Balkon. Beim Kultivieren von Tomaten im Topf musst du nur auf einige Punkte achten – dann kann der Anbau im Topf sogar vorteilhaft sein. Ein paar ganz besondere Tipps zum Pflanzen habe ich von einem befreundeten Gärtner und möchte sie Euch nicht vorenthalten, ... – na, lest einfach weiter!
1. Pflanze die richtige Tomatensorte in einen Topf in der richtigen Größe
Ein großer Pflanzkübel ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit sich Tomaten im Topf gut entwickeln. Doch wie groß sollte ein Topf für Tomaten sein? Das hängt nun ganz von der Tomatensorte ab, die du im Topf anbauen möchtest. Als allgemeine Faustregel gilt:
Je höher die Pflanze wächst und je größer die Tomaten werden, desto größer muss der Pflanztopf sein.
Kleine Sorten
Sehr kleine Sorten sind die Sorten Minibel mit einer Wuchshöhe bis 35 Zentimetern Höhe oder Tiny Tim mit einer Wuchshöhe von 30 bis 50 Zentimetern Höhe. Sie sind mit einem Topfvolumen mit etwa fünf bis sieben Litern zufrieden. Das entspricht einem Topfdurchmesser von 19 bis 23 cm.Mittlere Sorten
Kleine buschige Sorten, wie die Wildtomaten „Gold Rush“ oder „Small Egg“, und die Sorten „Red Robin“ oder „Windowbox“ werden nicht über 50 Zentimeter hoch und tragen kleine Früchte. Ihr Topf sollte sieben bis neun Liter oder mehr fassen, das entspricht einem Topfdurchmesser von 25 bis 27 Zentimetern.Hohe Sorten
Habt Ihr mehr Platz auf Balkon oder Terrasse könnt Ihr Cocktailtomaten verwenden. Bekannte Sorten – neben vielen anderen - sind hier „Sweet Million“ oder „Gold Nugget“. Bei einer Wuchshöhe von bis zu einem Meter brauchen diese Pflanzen einen Kübel mit einem Volumen von mindestens 20 Litern oder besser mehr.
Ganz wichtig ist, dass der Topf mindestens ein Abflussloch hat, um Staunässe zu vermeiden. Damit das Wasser aber nicht zu schnell abfließt, decke das Abflussloch mit einer Tonscherbe.
2. Die richtige Erde
Verwende nur hochwertige Erde. Wenn möglich, mische Kompost unter das Substrat.
3. Setze die Tomatenpflanzen tief in den Topf
Pflanze die Tomaten tiefer als sie im Anzuchttopf waren. Entferne die unteren Blätter und pflanze die Tomate so tief, dass Blätter die Erde nicht berühren. Am Stamm, der in der Erde ist, bilden sich neue Wurzeln, so dass die Tomaten ein gutes Wurzelsystem entwickeln. Zudem wachsen die Tomatenpflanzen kompakter und werden stabiler.
4. Nur eine Tomate einen Topf
Nach den Prinzipien der Mischkultur wissen wir, dass zum Beispiel Basilikum ein guter Pflanznachbar für Tomaten ist. Dennoch solltest du nicht noch weitere Pflanzen gemeinsam mit der Tomate in einen Topf pflanzen. Die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe wäre im Pflanzcontainer zu groß.
5. Geheimer Düngertipp für gesunde Pflanzen
Sicher weißt du, dass Brennnesseljauche ein idealer Pflanzendünger ist. Um die Pflanzen quasi als Langzeitdünger mit den Nährstoffen der Brennnesseln zu versorgen, kommen unten in den Pflanztopf Brennnesseln. Reiße einfach mehrere Stängel einer Brennnesselpflanze ab und drehe sie zu einem Knäuel oder einer Kugel zusammen. Dann heißt es ab in den Topf! Über die Brennnesseln kommt eine Schicht Erde. Darauf streust du Hornspäne und legst eine Bananenschale aus biologischem Anbau dazu. Diese enthält viele wichtige Nährstoffe, die sie langsam an die Tomatenpflanze abgibt. Dies alles deckst du mit einer Schicht Erde ab.
Als letzte ziehe durch den Wurzelballen der Tomatenpflanze einen Kupferdraht, wie du ihn zum Beispiel aus einem alten Kabel nehmen kannst. Dieser Trick soll gegen die gefürchtete Braunfäule bei den Tomaten helfen. Zuletzt wird die Tomate in das Pflanzloch gesetzt und der Topf mit Erde aufgefüllt. Lasse einen Gießrand von etwa zwei Zentimetern und gieße die Tomatenpflanze reichlich an.
6. Stütze nicht vergessen
Tomaten brauchen eine Stütze, damit sie nicht abbrechen und gut in die Höhe wachsen. Im Topf tun Tomatensäulen aus Drahtgitter einen guten Dienst, da die Töpfe mit den Pflanzen stabiler stehen und nicht so leicht kippen. Du kannst aber auch einen Pflanzstab verwenden.
7. Tomaten mögen Sonne
Tomaten brauchen einen sonnigen Standort. Die Sonne sollte mindestens fünf, besser aber noch mehr Stunden auf die Tomatenpflanzen scheinen. Nach Möglichkeit solltest du die Töpfe etwas beschatten, da sich die Erde im Topf sehr stark erwärmt. Ein aufgespannter Sonnenschirm zur Mittagszeit leistet hier gute Dienste. Junge Pflanzen, die nach den Eisheiligen ins Freiland kommen, müssen erst abgehärtet und an die Sonne gewöhnt werden. Sie brauchen am Anfang einen schattigen bis halbschattigen Standort.
Sehr wichtig bei der Wahl des Standorts ist, dass die Tomatenpflanzen geschützt vor Regen stehen. Denn ihr größter Feind ist die Krautfäule, eine Pilzerkrankung, die eine gute Ernte zunichte machen kann. Ein idealer Platz für Tomaten ist entweder an der Hauswand unter der Dachtraufe oder in einem Tomatenhaus.
8. Regelmäßig gießen
Tomaten im Topf müssen regelmäßig gegossen werden. Die Erde im Topf trocknet schneller aus und die Pflanzen haben nicht die Möglichkeit, in tieferen Erdschichten Wasser zu finden. Wenn du keinen Pflanztopf mit Wasserspeicher oder eine automatische Bewässerung hast, musst du Tomaten im Topf an heißen oder windigen Sommertagen täglich ein- bis zweimal gießen.
Wenn Tomaten zu wenig Wasser bekommen, werden die Pflanzen welk und schwach und die Früchte können die Blütenendfäule entwickeln.
Werden sie Pflanzen unregelmäßig gegossen, kann es sein, dass die Tomaten aufplatzen. Die Erde sollte feucht, aber nicht dauerhaft nass sein, da sonst die Wurzeln anfangen könnten zu faulen.
Gieße immer direkt auf die Erde und nicht auf die Blätter. Denn feuchte Blätter können zu Pilzkrankheiten führen.
Tipp: Damit du die Tomaten nicht täglich gießen musst, kannst du eine PET-Flasche mit Wasser füllen und umgedreht in den Pflanztopf in die Erde stecken. Das Wasser wird langsam abgegeben. Noch mehr Tipps zum Gießen von Balkonpflanzen findest du hier.
9. Tomaten düngen
Tomaten sind Starkzehrer und müssen alle zwei Wochen gedüngt werden. Verwende am besten einen speziellen organischen Tomatendünger.
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