Früher sahen Gärten meist so aus: Vorne im Garten wuchsen Blumen in überbordenden Blumenrabatten, hinten im Garten lag, meist durch Büsche versteckt, der eher unansehnliche Gemüsegarten. Denn der Gemüseanbau diente ja der Erzeugung von Lebensmitteln. Und Gemüseanbau war nützlich – und musste nicht gut aussehen.
Das ändert sich gerade. Gemüse wird nicht mehr angebaut, weil es zum Ernähren der Familie notwendig ist, sondern weil Menschen frisches, biologisch angebautes Gemüse essen möchten. Und das schmeckt nun mal am besten, wenn es frisch geerntet von Balkon oder Garten auf den Tisch kommt. Daher werden Gemüsebeete nicht mehr hinten im Garten versteckt. In kleinen Gärten rücken sie nach vorne an die Terrasse, und Balkone werden nicht mehr nur von Blumen, sondern auch von Gemüsepflanzen geschmückt. Diese Begeisterung für den Gemüseanbau stellt die Hobbygärtner vor die Frage, wie es gelingen kann, auf kleinem Raum möglichst viel Gemüse anzubauen.
Was schwierig klingt, ist gar nicht so schwer. Mit diesen Tricks kannst du in kleinen Gärten oder auf dem Balkon Gemüse anbauen und ernten.
Das brauchst du zum Anbauen von Gemüse
Ein sonniges Plätzchen ist Voraussetzung zum Anbau von Gemüse. Die meisten Gemüse Arten sind Sonnenanbeter und brauchen etwa sechs Stunden Sonne am Tag, damit die Früchte reifen und die Pflanzen sich gut entwickeln können. Hast du nur ein halbschattiges Plätzchen, kannst du Salat, Brokkoli oder Kraut anbauen.
Gemüsepflanzen müssen regelmäßig gegossen werden sonst fällt die Ernte aus. Im Garten kannst du den Aufwand für das Gießen mit Mulchen reduzieren. In Pflanztöpfen musst du aber regelmäßig, an heißen Tagen sogar täglich gießen. Wenn du dafür nicht die Zeit hast, solltest du eine automatische Bewässerungsanlage installieren. Davon gibt es mittlerweile günstige Starter-Sets. Ansonsten erleichtert ein Wasseranschluss in der Nähe des Gemüsebeets oder auf dem Balkon das Gießen. Hier noch ein paar Tricks, um den Aufwand für das Gießen zu reduzieren.
Gute Erde ist die wichtigste Voraussetzung für eine reiche Ernte und wohlschmeckende Pflanzen.
Wie viel Platz brauche ich?
Wenn du einen kleinen Garten oder nur einen Balkon hast, wirst du es wohl nicht schaffen, dich von der Ernte aus dem Garten selbst zu versorgen Aber du wirst leckere Tomaten, reichlich Zucchini und regelmäßig Radieschen ernten können – oder anderes Gemüse, das du liebst. Bei wenig Platz musst du bei der Auswahl der Sorten darauf achten, dass du keine Sorten kaufst, die sehr groß werden. Fleischtomaten, die bis zu zwei Meter hoch wachsen, werden sich im Pflanzkübel auf dem Balkon nicht wohl fühlen. Wie wäre es stattdessen mit Kirschtomaten? Diesen reicht ein Pflanzgefäß, um viele kleine Tomaten hervorzubringen. Ein Tippf für die richtige Sortenauswahl: Alle Pflanzsorten, die im Namen „tin“, „Baby“, „dwarfin“ tragen, sind gut für Pflanzcontainer geeignet. Widerstehe aber der Versuchung und setze dir Gemüsepflanzen so eng wie möglich. Sie behindern sich dann im Wachstum und entwickeln sich nicht gut.
Hier ein paar Tipps für eine gute Ernte bei wenig Platz:
Pflanze, auch wenn der Platz knapp ist, die eine oder andere Blume ins Gemüsebeet oder Pflanzkübel. So lockst du Bienen zu den Gemüsepflanzen, um sie zu bestäuben. Wähle Blumen aus, die Schädlinge abwehren oder anderweitig die Gemüsepflanzen unterstützen.
Kletternde Gemüsepflanzen brauchen weniger Platz. Kletterbohnen bilden zum Beispiel einen guten Sichtschutz und haben sehr hübsche Blüten. Warum sie also nicht als Sichtschutz zum Nachbarn Pflanzen?
Nutze die Vorteile der Mischkultur. Gemüse wird vor allem in Mischkultur gepflanzt, um Schädlinge und Krankheiten auf natürliche Weise abzuwehren. Mischkultur hilft aber auch, Platz zu sparen. Denn Pflanzen, die es nicht so sonnig mögen können in den Schatten zum Beispiel von hoch wachsenden Tomaten gepflanzt werden. Schnell wachsendes Gemüse, wie Radieschen und Erbsen kannst du neben langsam wachsende Gemüse-Arten Pflanzen, wie Brokkoli oder Paprika setzen. Nach der Ernte der schnell wachsenden Gemüses haben die langsamer wachsenden Platz, sich mehr auszubreiten.
Säe schnell wachsendes Gemüse nach zwei bis drei Wochen wieder nach. Das macht Sinn bei Salat, Radieschen oder Bohnen, wenn du nicht auf einmal viel ernten möchtest, sondern lieber kleine Portionen nacheinander.
Gemüse in Pflanzcontainern anbauen
Wenn du Gemüse in Pflanzkübeln anbaust, kannst du wirklich jeden Platz zum Gemüseanbau nutzen: an der Hauswand, neben der Garageneinfahrt, an den Treppenstufen, die zum Haus führen. Wichtig ist hier wie im Beet ein sonniger, oder zumindest halbschattigen Standort, gute Erde und ausreichend Wasser. Fast jedes Gemüse kann in Pflanzgefäßen. Angebaut werden, wenn es groß genug ist. Achte auf folgende Punkte:
Kräuter sind sehr genügsam, was die Größe des Pflanztopfs angeht. Sie wachsen in kleinen Töpfen oder Hängeampeln.
Tomaten und Gurken brauchen Pflanzkübel mit mindestens 20 Liter Volumen. Je größer das Pflanzgefäß, desto seltener musst du gießen. Auch das Material des Pflanztopfs spielt eine Rolle: Verwendest du Tontöpfe, so verdunstet Wasser über die Poren des Tons. Die Erde in schwarzen Pflanzengefäßen wird schneller warm.
Verwende nur hochwertige Erde, du du am besten mit Kompost und Hornspänen vermischt.
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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.
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