Jedes Frühjahr gibt es eine große Auswahl an Jungpflanzen zu kaufen. Hobbygärtner, die aber bestimmte Sorten im Garten kultivieren möchten, finden diese oftmals nicht im Handel und ziehen es daher vor, eigene Jungpflanzen zu ziehen. Außerdem ist es viel preiswerter, die Pflänzchen selbst auf der Fensterbank oder im Gewächshaus zu ziehen. Ein weiterer Pluspunkt der Vorkultur: Das Ziehen von Pflänzchen die Vorfreude auf die Gartensaison.
Wenn auch du Pflanzen im Haus vorziehen willst, findest du hier die Antworten auf die 10 wichtigsten rund um das Thema "Aussaat und Vorziehen auf der Fensterbank".
1. Welche Pflanzen sind zum Vorziehen auf der Fensterbank geeignet?
Für viele wärmebedürftige Gemüsesorten ist bei uns die Vegetationsperiode zu kurz, um im Herbst ernten zu können. Aber auch die Blütezeit vieler Blumen kann durch eine Vorkultur im Haus verlängert werden.
Beispiele für Pflanzen, die sich zur Vorkultur eignen sind:
Gemüsepflanzen: Tomaten, Auberginen, Gurken, , Brokkoli, Sellerie, Eisbergsalat, Kürbis, Zucchini, Gurke, Paprika, Peperoni
Blumen: Duft-Wicke, Prunkwinde, Glockenrebe, Jungfer im Grünen, Levkoje, Löwenmäulchen, Männertreu, Petunie, Prunkwinde, Schwarzäugige Susanne, Zinnien
2. Wann mit dem Aussäen beginnen?
Nicht vor März mit der Aussaat auf der Fensterbank beginnen, ist eine anerkannte Faustregel. Denn die Sonne kann davor die Pflanzen noch nicht ausreichend mit Licht versorgen, so dass die Pflanzen "vergeilen". Das heißt, dass sie zu dünnen, schwachen Pflänzchen mit zu langen Stängeln heranwachsen. Unter dem Licht einer Pflanzenleuchte kannst du schon früher mit der Aussaat beginnen.
3. Welche Erde zum Vorziehen verwenden?
Aussaaterde ist am besten geeignet, um Pflanzen vorzuziehen. Sie enthält wenig Nährstoffe, so dass die Jungpflanzen kräftige Wurzeln ausbilden. Aussaaterde ist außerdem sterilisiert, so dass sich darin keine Krankheitserreger oder Pilzsporen befinden.
Tipp: Für die untere Hälfte des Pflanzgefäßes normale Blumenerde, für die obere Hälfte Aussaaterde verwenden.
4. In welchem Pflanzgefäß auf der Fensterbank aussäen?
Es gibt verschiedene Pflanzgefäße, die für das Aussäen von Pflanzen geeignet sind. Wichtig ist, Erde nur bis etwa einem Zentimeter unter dem Rand einzufüllen. Dann ist noch genug Platz und Luft, um die Gefäße mit einer Glasplatte oder Folie abzudecken.
Aufzuchtschalen: Schalen sind ideal, um feines Saatgut auszusäen. Aus den Sämlingen kannst du die stärksten aussuchen und in Töpfchen pikieren.
Multitopf- oder Quickpotplatten: Gute Idee für Hobbygärtner mit viel Platz und dem Wunsch nach viel Pflanzennachwuchs. Quickpotplatten, wie sie auch im professionellen Gartenbau verwendet werden, bestehen aus vielen kleinen Töpfen, die zusammen eine Platte bilden. In die Töpfchen kannst du säen und die Keimlinge mit dem kleinen Wurzelballen umtopfen.
Eierkartons: Die kostengünstige und kleine Variante von Multitopfplatten. In die Vertiefungen Erde geben und das Saatgut hineinstecken. Grobkörniges Saatgut verwenden.
Kleine Blumentöpfe: Gut für relativ grobkörniges Saatgut, das zuverlässig keimt. Vorteil: Ein Blumentöpfchen findet auch auf der schmalsten Fensterbank Platz. Nur drei Samen in ein Töpfchen geben. Die Keimlinge können dann ohne Pikieren in größere Töpfe umgepflanzt werden.
Klopapierrollen: Klopapierrollen mit Erde füllen und nur wenige Samen darin keimen lassen. Die Pflänzchen dann in der Rolle direkt ins Beet setzen. Besonders gut geeignet für Pflanzen, die tiefe Pfahlwurzeln entwickeln, wie zum Beispiel Erbsen oder Duftwicken.
Quelltöpfe: Die bequemste Methode, um Pflanzen vorzuziehen. Quelltöpfe in Wasser quellen lassen, bis zu drei Samen auf das Substrat geben und die Keimlinge dann in größere Töpfe oder direkt ins Freiland pflanzen. Bitte nur torffreie Kokosquelltöpfe verwenden.
Tipp: Sehr feines Saatgut lässt sich schwer regelmäßig verteilen. Daher entweder mit feinem Quarzsand vermischen oder mir einem etwas grobmaschigeren Sieb oder einem Salzstreuer über die Aussaatschale verteilen.
5. Wie tief Saatgut aussäen?
Als Faustregel gilt, die Samen so tief in die Erde zu stecken, wie groß sie sind. Besser ist es aber, zu wissen, ob es sich bei den Samen um Licht- und Dunkelkeimer handelt.
Lichtkeimer, wie zum Beispiel Dill, Sellerie, Löwenmäulchen, sollten nicht oder nur mit wenig Erde bedeckt werden. Dunkelkeimer, wie Kürbis, Zuckermais, Lupinen oder Stockrosen, müssen mindestens einen Zentimeter tief in die Erde.
Die Erde um die Samen immer gut festdrücken, damit die Körnchen guten Kontakt zur Erde haben.
Tipp: Lichtkeimer mit feuchtem Zeitungspapier bedecken. Dadurch wird ein Austrocknen des Saatguts verhindert und die Saat beim Gießen nicht weggeschwemmt.
6. Wie viel gießen?
Die Erde sollte immer feucht, aber nicht nass sein. Am besten ist es, das Saatgut und die Keimlinge mit einer Sprühflasche zu gießen.
7. Wo ist der richtige Standort für Saatschalen und Keimlinge?
Die Saatgefäße sollten so hell wie möglich auf einer Fensterbank stehen.
8. Müssen die Samen und Keimlinge abgedeckt werden?
Eine Abdeckung ist auf jeden Fall empfehlenswert, da die Pflänzchen eine recht hohe Luftfeuchtigkeit benötigen. Am einfachsten ist es, die Samen in einem Zimmergewächshaus mit passender Haube anzuziehen. Du kannst die Samen aber auch mit Folie, Plastiktüten, Gläsern oder halbierten PET-Flaschen abdecken. Einmal am Tag muss gelüftet werden, um Schimmel zu vermeiden. Wenn die Pflanzen größer werden, die Abdeckung nur teilweise über die Töpfe geben.
9. Wann müssen die Samen pikiert werden?
In der Regel stehen die kleinen Pflänzchen viel zu dicht. Daher müssen die Keimlinge pikiert, das heißt in einen größeren Abstand voneinander gepflanzt werden. Der richtige Zeitpunkt dafür ist, wenn die Jungpflanzen mindestens das zweite Blattpaar entwickelt haben.
10. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen?
Jungpflanzen in Töpfen sollten erst dann umgetopft werden, wenn sie kräftig genug sind. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn sie eine Höhe von 10 bis 15 cm erreicht haben.
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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.
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