Keine Lust, im Herbst das herabgefallene Laub von den Beeten zu kehren? Gar kein Problem, denn das Laub dient als Winterschutz für Insekten und Pflanzen. Außerdem wird das Laub zu wertvollem Humus. Auch für diejenigen, die eine Laubdecke auf den Beeten nicht schön finden, gibt es eine gute Lösung: Pflanze Bodendecker, zwischen deren Blättern sich das Laub versteckt. So macht der Garten einen aufgeräumten Eindruck, während Mikroben das Laub zersetzen, Insekten Unterschlupf finden und die Wurzelstöcke der Pflanzen unter einer wärmenden Laubdecke den Winter verbringen.
Damit die Beete auch das ganze Jahr über gut aussehen, haben wir die schönsten laubschluckenden Bodendecker ausgesucht.
Welche Bodendecker sind als „Laubschlucker“ geeignet?
Sehr dicht wachsende Bodendecker verstecken herabfallendes Laub am besten, da sie die Erde, und damit auch das Laub gut bedecken. Zudem sollten die Bodendecker robust und immergrün sein. Damit kommen viele der Bodendecker-Pflanzen in Frage, die auch gut Unkraut mit ihrem Blätterdach unterdrücken. Außerdem sollen die laubschluckenden Bodendecker das ganze Jahr über gut aussehen. Daher kommen Bodendecker mit dekorativem Blatt oder schönen Blüten in Frage.
Die schönsten laubschluckenden Bodendecker
Storchschnabel (Geraniaceae)
Storchschnäbel sind eine Zierde für jedes Beet. Die Pflanzen blühen lange und ausdauernd in – je nach Sorte - lila, violett oder pink. Vom Storchschnabel mit seinen zarten lila Blüten gibt es zahlreiche Sorten und Arten, so dass sich für jeden Standort die richtige Pflanze findet. Als laubschluckende Bodendecker sind vor allem immergrüne Sorten geeignet, die Ausläufer bilden und schnell den Boden bedecken, wie zum Beispiel der Balkan-Storchschnabel und der Knotige Storchschnabel. Der Boden sollte nährstoffreich, durchlässig und mäßig feucht sein.
Bergenie (Bergenia)
Die großen Blätter der Bergenien bieten herabfallendem Laub genügend Platz zum Verstecken. Die Pflanzen haben schöne, rosafarbene Blüten im Frühjahr und eine dekorative Blattfärbung im Herbst.
Efeu (Helix)
Ist Efeu erst einmal angewachsen, bedeckt er zuverlässig offene Flächen in Beeten, wo sonst keine Pflanze mehr wachsen mag, nämlich unter Bäumen und Büschen. Es gibt eine Vielzahl an Efeu-Sorten, auch mit zweifarbigen Blättern, die dunkle Stellen unter Sträuchern optisch aufhellen. Efeu ist starkwüchsig und muss regelmäßig zurückgeschnitten werden.
Zwergmispel (Cotoneaster dammeri)
Dieses Gewächs ist etwas aus der Mode gekommen, da es lange Zeit vor allem in öffentlichen Grünanlagen als Bodendecker verwendet wurde. Dennoch hat die Zwergmispel ihre Vorteile: das Gehölz ist äußerst pflegeleicht. Es zeigt im Frühjahr hübsche weiße Blüten und trägt im Herbst dekorative rote Früchte, die Vögeln als Nahrung dienen. Cotoneaster ist für sonnige und halbschattige Standorte geeignet.
Dickmännchen (Pachysandra terminalis)
Dieser Bodendecker trägt seine Blätter auf etwa 15 Zentimeter langen Stängeln und bietet daher großen Mengen an Laub Platz, die zwischen den Blättern auf den Boden fallen können. Das Dickmännchen, auch Ysander oder Schattengrün genannt, blüht unauffällig, ist aber mit seinen hellgrünen Blättern ein sehr robuster und zuverlässiger Bodendecker. Es breitet sich über Rhizome aus und wächst an schattigen bis halbschattigen Standorten.
Die Golderdbeere (Waldsteinia ternata)
Dieser Bodendecker ist im Herbst nicht nur ein zuverlässiger Helfer beim Verstecken von Laub, sondern blüht im Frühjahr sehr dekorativ. Die gelben Blüten öffnen sich von April bis Mai. Ansonsten ist auch der zweite Name, Teppich-Golderdbeere, dieser Pflanze ein Hinweis, dass sie sehr zuverlässig den Boden bedeckt und sich wie ein Teppich ausbreitet. Die Goldbeere fühlt sich an schattigen bis halbschattigen Standorten unter Gehölzen wohl.
Hohes Johanniskraut (Hypericum moserianum)
Ebenfalls gelb blüht das Hohe Johanniskraut. Es zeigt seine hübschen, schalenförmigen Blüten, die gern von Bienen besucht werden, von Juli bis in den Oktober. Ansonsten ist das Hohe Johanniskraut sehr robust und kommt mit fast allen Gartenböden zurecht. Das Hohe Johanniskraut wird 40 bis 60 Zentimeter hoch und wächst an sonnigen Standorten am besten.
Immergrüne Kriechspindel (Euonymus fortunei)
Ein weiterer robuster und anspruchsloser Bodendecker ist die Kriechspindel. Die Pflanze wird bis zu 30 Zentimeter hoch und kann mit seinen Haftwurzeln auch an Mauern oder Bäumen hochwachsen. Die Kriechspindel gedeiht auf allen Böden, bevorzugt aber lockere und gleichmäßig feuchte Böden. Sie wächst an halbschattigen und schattigen Standorten und zählt zu den wenigen Pflanzen, die an sehr schattigen Plätzen immer noch gut gedeihen. Panaschierte Sorten hellen diese dunklen Gartenbereiche zudem optisch auf. Die Kriechspindel hat nur unscheinbare Blüten. Einige Sorten zeigen aber eine schöne Herbstfärbung.
Kleines Immergrün (Vinca minor)
Das Kleine Immergrün breitet sich kriechend über den Boden aus. An den Trieben bilden sich neue Wurzeln, so dass die Pflanze langsam ganze Flächen erobert. Anfangs mag das Laub noch auf dem Kleinen Immergrün liegenbleiben. Wenn die Pflanze älter wird, verholzen die unteren Triebe und geben Platz für herabfallende Blätter. Die Wildart des Kleinen Immergrün blüht blau. Die Hauptblütezeit ist der April. Im September kommt es zu einer Nachblüte. Vinca Minor wächst an sonnigen und schattigen Standorten, bildet an sonnigen Standorten aber mehr Blüten. Die Pflanze wächst auf nahezu allen Böden, bevorzugt aber einen nährstoffreichen Boden.
Weitere Vorteile laubschluckender Pflanzen
Bodendecker machen nicht nur im Herbst den Garten pflegeleicht. Dadurch, dass sie die Erde mit ihrem Laub bedecken, verhindern sie Unkraut und ein zu schnelles Austrocknen im Sommer. Das Blätterdach bietet nützlichen Insekten Unterschlupf und im Winter gute Möglichkeiten zum Überwintern.
Bodendecker pflegen
Bodendecker sind in der Regel sehr robust und benötigen wenig Pflege. Sie müssen nur gelegentlich zurückgeschnitten werden, wenn sie sich zu sehr ausbreiten. Ansonsten reichen etwas Kompost und Hornspäne im Frühjahr als Dünger und Pflegemaßnahme aus.
Ein Beet mit laubschluckenden Pflanzen anlegen
Der Herbst ist ein guter Zeitpunkt, um ein Beet mit bodenbedeckenden Pflanzen anzulegen. Denn dann lässt das Wachstum der Unkräuter nach, so dass die Konkurrenz für die jungen Pflanzen erst mal gering ist. Außerdem haben die Bodendecker bis zum Wintereinbruch Zeit, einzuwurzeln und können im nächsten Frühjahr richtig loslegen und beginnen, den Boden zu bedecken.
Vor dem Pflanzen den Boden gut umgraben und alle Wildkräuter sowie deren Triebe entfernen. Dann Kompost unter die Erde mischen und den Boden gegebenenfalls zusätzlich mit Hornspänen, Kalk oder organischem Dünger verbessern.
Der Abstand der Bodendecker richtet sich zum einen nach den Pflanzen, die du gewählt hast und zum anderen nach deiner Geduld und deinem Geldbeutel. Wenn du die Pflanzen dichter setzst, hast du schneller einen dichten Pflanzenteppich, musst aber mehr Geld für die Pflanzen ausgeben. Am besten erkundigst du dich in der Gärtnerei nach dem richtigen Pflanzabstand.
In den ersten beiden Jahren müssen die Pflanzen gut gewässert werden, vor allem, wenn sich die Pflanzung unter Sträuchern befindet. Ein Mulchen mit Kiefernrinde unterdrückt zudem Wildkräuter, bis die Pflanzen so weit gewachsen sind, dass sie den Boden bedecken.
Wo Laub immer entfernt werden muss
Nasses Laub kann sehr rutschig werden. Um Unfallgefahr zu vermeiden, muss Herbstlaub von Wegen und Treppen gekehrt werden. Auch Rasen oder empfindliche Pflanzen leiden unter einer schweren Laubdecke. Hier daher Laub harken.
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