Unkraut bekämpfen - die besten Tipps gegen jedes Kraut

Um Unkraut effektiv aus dem Garten zu entfernen, ist es wichtig zu wissen, wie sich Unkraut vermehrt und wie es wächst. Hier kurze Portraits der sieben häufigsten Unkräuter und wie du sie bekämpfen kannst.

Habt Ihr zu viel Unkraut im Garten? Hier wichtige Tipps, wie Ihr Unkraut im Garten effektiv verhindern könnt.
So könnt Ihr schon beim Gärtnern darauf achten, dass sich die Wildkräuter nicht so stark vermehren, um weniger jäten zu müssen. Um
das Wachstum der Kräuter eindämmen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie sie sich vermehren.

Verbreitung von Samenunkräutern verhindern

Man unterscheidet Wurzel- und Samenunkräuter. Samenunkräuter blühen meistens im Sommer und verbreiten sich, wie es der Name schon nahelegt, über ihre Samen, die sie meistens in sehr großer Zahl verbreiten. Euch wird sicher als Beispiel der Löwenzahn einfallen.
Wichtig ist es, Samenunkräuter oder deren Knospe vor der Blüte zu entfernen. Vorbeugend könnt Ihr im Frühjahr über Eure Beete gehen und alle Samenunkräuter mit dem Handgrubber oder der Unkrauthacke entfernen. Wenn die Samenunkräuter noch nicht geblüht haben, dürfen sie auf den Kompost oder gleich auf dem Beet liegen bleiben.

Vermehrung durch Wurzeln: jäten, jäten, jäten

Wurzelunkräuter bilden auch Samen, denkt nur an die attraktiven Blüten des Giersch. Ihre eigentliche Vermehrung findet aber über die Wurzeln, Ausläufer oder Rhizome statt. Bleibt beim Unkrautjäten nur ein Wurzelstückchen im Boden (und das tut es), wird es bald wieder austreiben. Hier hilft nur Geduld und regelmäßiges Jäten.
Wurzelunkräuter solltest Du nicht in den Kompost geben, sondern mit dem Hausmüll entsorgen. Die Wurzelstückchen werden nicht zuverlässig während der Kompostierung zerstört und würden sich mit dem Ausbringen der Komposterde wieder im Garten vermehren.

Hier die wichtigsten Unkräuter und Tipps, wie du sie verhindern kannst:

  • Giersch
    Hartnäckiges Unkraut, das sich über Ausläufer vermehrt. Am besten esst
    Ihr ihn auf. Giersch ist sehr gesund und schmackhaft. Giersch vermehrt
    sich über Wurzeln. Wichtig ist es, gleich im Frühling die ersten Triebe mit möglichst vielen Wurzeln zu entfernen, damit er einen schlechten Start ins Gartenjahr hat. Dann ist es leichter, ihn den Sommer über zu kontrollieren. Die Blüten solltet Ihr auf jeden Fall entfernen, bevor er Samen bildet. Mehr Tipps gegen Giersch findet Ihr hier.

  • Brennnessel (Urtica)
    Brennnesseln sind sehr nützlich und verbreiten sich über ein dicht verzweigtes Wurzelwerk. Wenn möglich, sollte den Brennnesseln ein Plätzchen im Garten eingeräumt werden. Nicht nur Schmetterlingsraupen lieben diese Pflanze, man kann mit ihr auch nützlichen Sud für die anderen Gartenpflanzen herstellen. Wenn es zu viel Brennesseln in Eurem Garten sind, müsst Ihr die Wurzeln ausstechen. Am einfachsten
    geht dies mit den jungen Wurzeln gleich im Frühjahr.

  • Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)
    Die Pusteblumen des Löwenzahns sind nicht nur bei Kindern beliebt. Löwenzahn schaut zudem nicht nur hübsch aus, sondern ist auch ein schmackhaftes Wildkraut. Was den Löwenzahn so unbeliebt bei Gärtnern macht, ist seine starke Verbreitung und die tiefe Pfahlwurzel, die man mühsam – am besten vor der Blüte! - mit einem langen Messer ausstechen muss. Gegen Löwenzahn hilft nur das mühsame Ausstechen und das Eindämmen seiner Verbreitung. Daher die Blüten immer abzupfen, bevor sich die Pusteblumen bilden. Die verblühten Blumen im Hausmüll entsorgen, da sich aus abgezupften Blüten noch Samen entwickeln können.

  • Gemeine Quecke (Agropyrum repens)
    Die gemeine Quecke ist echt gemein. Wenn Du sie im Garten hast, hast Du sie bestimmt schon häufiger verflucht. Das mehrjährige Gras verbreitet sich über Rhizome, aus denen immer neue Pflanzen sprießen. Noch dazu wachsen die Rhizome durch die Wurzeln der Kulturpflanzen, so dass man sie nie vollständig entfernen kann. Hier hilft nur regelmäßiges Jäten und sorgfältiges Ausgraben der Wurzeln so weit es möglich ist.

  • Hornsauerklee (Oxalis corniculata)
    Eigentlich ist er recht hübsch anzusehen. Er hat rotbraune Blättchen und gelbe Blüten. Dennoch geht er mir so langsam auf die Nerven. Denn Hornsauerklee vermehrt sich sowohl durch Samen als auch durch Ausläufer und ist daher sehr schwer zu bekämpfen. Seine Kapselfrüchte schleudern bei der kleinsten Bewegung ihre Samen bis zu einem Meter weit weg, so dass ich im nächsten Jahr noch mehr Hornsauerklee im Garten habe. Es ist also wichtig, schon die Blüten abzurupfen, damit sich keine der gefürchteten Früchte bilden.
    Zudem hat der Sauerklee ein weit verzweigtes Wurzelgeflecht. Beim Jäten bleiben auf jeden Fall Wurzelreste in der Erde, die dann erneut wuchern. Besonders gefürchtet ist der Hornsauerklee auch deshalb, weil er gern zwischen Fugen auf der Terrasse oder Wegen wächst. Mit kochendem Wasser kannst du ihn an diesen Stellen das Leben schwer machen. Ansonsten soll Aufkalken gegen den hartnäckigen Klee helfen. Vielleicht habt Ihr ja auch schon Erfahrungen gemacht?

  • Schachtelhalm (Equisetum arvense)
    Schachtelhalm sieht durchaus attraktiv aus mit seinen Trieben, die an kleine Nadelbäume erinnern. Zudem ist er durchaus nützlich. Man kann aus ihm wertvolle Jauchen herstellen, die die Pflanzen im Garten stärken. Biogärtner wissen ihn durchaus zu schätzen. Bösartige Zungen – wie meine - könnten allerdings behaupten, dass die Gärtner, die Schachtelhalm im Garten haben, auf diese wertvollen Sud-Zubereitungen verzichten können, da bei ihnen nichts außer Schachtelhalm wächst. Und dieser ist so starkwüchsig, dass es dazu keiner Stärkung mehr bedarf. Denn Schachtelhalm ist richtig fies. Er vermehrt sich wie die Quecke durch Ausläufer, die zudem sehr tief wurzeln, so dass man tief und damit mühsam graben muss. Zudem entsteht aus jedem abgerissenen Wurzelstück eine neue Pflanze. Auch reißen die Schachtelhalme leicht ab – und an der abgebrochenen Stelle verzweigt sich der Schachtelhalm
    und bildet neue Triebe nach jeder Seite! Um Schachtelhalm einzudämmen, hilft es nur, möglichst tief zu graben, um so viel Wurzeln und Triebe des Schachtelhalms zu entfernen und dann regelmäßig und konsequent neue Triebe zu verfolgen.
  • Vogelmiere (Stellaria media)
    Die Vogelmiere ist eine einjährige Pflanze, die sich auf allen Kulturböden wohl fühlt.Sie vermehrt sich über Samen. Da sie bis November immer wieder blüht, musst Du sie den ganzen Sommer über immer wieder jäten, um ihre Verbreitung durch Samen einzudämmen.

Tipp gegen alle Unkräuter

Ums Jäten kommt man bei der Bekämpfung von Unkraut nicht herum.
Dennoch gibt es ein paar Tricks, wie du Zeit und Mühe sparen kannst.

  • Mit Bodendeckern kannst du Unkraut sehr gut eindämmen. Denn wenn der Boden erst einmal gut beschattet ist, haben es selbst Unkräuter schwer sich durchzusetzen. Es gibt eine Vielzahl geeigneter Bodendecker für jeden Standort im Garten.

  • Gegen alle Unkräuter hilft mulchen. Mulchen hilft daneben auch, den Boden vor dem Austrocknen zu verhindern und den Boden zu verbessern. Du kannst Rindenmulch verwenden oder auch den wöchentlich anfallenden Rasenschnitt. Bei stark von Unkraut befallenen Flächen hilft es auch, Pappkartons auszulegen und mit Rindenmulch abzudecken. Vor allem Wurzelunkräuter lieben es, sich unter Pappe auszubreiten, so dass du die Pappe nach einigen Wochen abnehmen und große Flächen Unkraut ohne viel Mühe entfernen kannst.

  • Auch Unkrautvlies unterdrückt Unkraut. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass sich nach einigen Jahren auf dem Vlies Humus bildet, auf dem dann wiederum Unkraut wächst. Da das Unkruat dann im Vlies wurzelt, lässt es sich dann noch schwerer jäten.

Übrigens: Unkräuter sind nützlicher als ihr Ruf

Auch wenn Wildkräuter im Garten nicht sehr beliebt sind, so sind sie dennoch durchaus nützlich. Löwenzahn und Acker-Kratzdiestel zum Beispiel gelten als so genannte Pionierpflanzen. Mit ihren tiefen Pfahlwurzeln lockern sie verdichtete Böden, holen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten und machen so das Leben für die Folgepflanzen erst möglich.
Unkräuter ernähren außerdem eine Vielzahl von nützlichen Insekten, die die Unkräuter zum Überleben brauchen. So ernähren Brennnesseln die Larven von 25 Schmetterlingsarten.

Weitere Tipps gegen Unkraut:

Diese Gartenidee wurde verfasst von der Redaktion freudengarten.


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