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Bauernjasmin pflanzen und pflegen

Der Bauernjasmin, auch als Duftjasmin oder Gewöhnlicher Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) bekannt, ist wegen seiner weißen, duftenden Blüten beliebt. Hier Tipps zum Pflanzen, Pflegen und Standort lesen.

Allgemeines

Der Sommerjasmin (Philadelphus coronarius), auch Europäischer Pfeifenstrauch, falscher Jasmin, Duft- oder Bauernjasmin genannt, ist ein von Südosteuropa bis in den Kaukasus beheimateter Strauch. Er ist ein frosthartes, unkompliziertes Gehölz mit zu Beginn straffem aufrechtem Wuchs. Im Alter neigen die Zweige zum seitlichen Überhängen. Das Gehölz erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 4 m und eine Breite von circa 1 bis 1,20 m. Philadelphus ist sommergrün, die Blätter fallen also im Herbst ab. Im Frühjahr und Sommer sind diese tiefgrün, im Herbst dagegen färben sie sich gelb. Sie sind elliptisch geformt, schwach gezähnt und gegenständig angeordnet.

Standort und Boden

Er wächst auf nahezu allen Böden und toleriert schwach saure bis stark alkalische Standorte. Gut für das Wachstum erweist sich eine gleichmäßige Bodenfeuchte, der Boden sollte nicht dauerhaft trocken sein, aber auch nicht zu Staunässe neigen. Sonnige und halbschattige Standorte eignen sich am besten für die Pflanzung. Das Gehölz wird gerne als Zierstrauch in Einzel- oder Gruppen in Gärten oder Parks gepflanzt. Auch eine Verwendung in Blütenhecken ist sehr beliebt.

Im Kübel solltest du diese Pflanze besser nicht halten, da sich das Herzwurzelsystem der Pflanze dort nicht richtig entfalten kann.

Pflanzen und pflegen

Pflanzen kannst du Pfeifensträucher, solange sie gut durchwurzelt sind, das ganze Jahr. Wichtig ist nur das der Boden nicht gefroren ist. Als die beste Zeit erweist sich allerdings der Herbst. Nach der Pflanzung muss anschließend auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden, um der Pflanze ein bestmögliches Anwachsen zu ermöglichen. Beachte dabei die zu dieser Zeit herrschenden Temperaturen. Die Erdoberfläche rund um das frisch gepflanzte Gehölz kannst du mit Laub oder Grasschnitt mulchen. Zu anderen Büschen sollte ein Abstand von 1,2 bis 1,4 m gehalten werden.

Düngen kannst du deinen Bauernjasmin im Frühjahr zur Zeit des Austriebes mit organischem Volldünger. Wächst er schlecht, kümmert oder bekommt helle Blätter erweist sich eine zweite Düngergabe als sinnvoll.

Pfeifensträucher sind äußerst schnittverträglich. Sie können direkt nach der Blüte wieder eingekürzt und zurecht in Form geschnitten werden. Ein Schnitt im Frühjahr vor der Blüte, wie bei anderen Sträuchern üblich, sollte allerdings nicht durchgeführt werden, da du sonst die Blütenknospen mit wegschneidest. Ein Verjüngen der Büsche erweist sich alle zwei bis drei Jahre als sinnvoll. Dazu entfernst du alle kranken und beschädigten Triebe, außerdem einige der alten dicken Zweige mit gefurchter, grauer Rinde. Auch können die Sträucher radikal verjüngt werden und komplett bis auf circa 30 cm abgeschnitten werden. Setzt man ihn allerdings komplett auf den Stock zurück, muss man die nächsten ein bis zwei Jahre auf eine Blüte verzichten. Tiefer sollte jedoch nicht geschnitten werden, da man sonst ein Absterben der Pflanze riskiert.

Blüte

Philadelphus beeindruckt im Mai/Juni mit seiner duftenden Blütenpracht. Er zeigt viele einfache, weiße Blüten, die in Trauben von fünf bis zehn angeordnet sind. Die hellgelben Staubgefäße im inneren der Blüte heben sich farblich hab und schaffen so einen hübschen Kontrast.

Für Bienen

Der angenehm duftende Zierstrauch wird gerne von bestäubenden Insekten angeflogen.

Vermehrung/Aussaat

Philadelphus kann ganz einfach über Kopfstecklinge vermehrt werden. Dazu verwendest du die weichen, im Sommer gebildeten Triebe. Unterhalb eines kräftigen Blattpaares schneidest du mit einem scharfen Messer oder einer Schere ab, anschließend entfernst du diese beiden Blätter. Das so entstandene Blattfreie Stück wird vorsichtig mit Hilfe eines Stabes in die Erde gedrückt. Um die Stecklinge vor unnötiger Verdunstung zu schützen werden, alle oberen großen Blätter mit dem Messer eingekürzt. Für ein besseres Anwachsen stellst du die Stecklinge unter einen lichtdurchlässigen Kunststoffdeckel oder deckst diese mit etwas Folie ab.

Außerdem können Pfeifensträucher durch Steckhölzer vermehrt werden. Dazu werden im Winter bis zu 30 cm lange, unbelaubte verholzte bleistiftdicke Triebe geschnitten. Das Triebstück sollte 4 bis 5 Augen besitzen. Wichtig ist, dass beim Stecken der Hölzer in die Erde sich Knospen sowohl in der Erde, als auch über dieser befinden. Auch solltest du unbedingt darauf achten die Triebe richtig herum zu stecken.

Krankheiten und Schädlinge

Besonders im Frühjahr zeigen sich häufig Blattläuse an den Trieben. Dabei handelt es sich meistens um die Schwarze Bohnenlaus. Sollten diese überhandnehmen, kannst du sie durch das spritzen von Schmierseife entfernen. Auch Brennnesselbrühe oder -jauche hilft den Pflanzen und stärkt diese zusätzlich.

Sorten

'Aureus' ist eine kleinere, nur circa 2m hohe Sorte mit gelblichem Laub.

'Erectus' zeigt einen schlanken Wuchs mit überhängenden Trieben und erreicht nur eine Höhe von circa 1,50 m. Die ungefüllten Blüten zeigen innen einen lilafarbenen Fleck.

'Schneesturm' besticht durch seine leuchtend weißen gefüllten Blüten.

'Variegatus' zeichnet sich durch sein panaschiertes, weiß-buntes Laub aus.

Autorin: Sophia Och

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Über die Autorin: Sophia Och, B. SC. Gartenbau

Mein Name ist Sophia Och. Ich habe Gartenbau in Freising an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten draußen umgeben von Grün. Neben meinem "beruflichen" Interesse an Pflanzen, bin ich selbst leidenschaftliche Hobbygärtnerin und versuche mich immer wieder gerne an Urban Gardening.


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