Petersilie (Petroselinum crispum) ist ein Allround-Kraut: Kaum ein Gericht, das nicht mit ihm gewürzt werden könnte. Entsprechend groß ist der Bedarf an immer neuen Blättern. Der Anbau im eigenen Garten oder auf dem Balkon lohnt sich deshalb, da so immer schnell Nachschub bei der Hand, oder vielmehr bei der Schere, ist.
Doch Petersilie steht in dem Ruf, manchmal etwas schwierig zu sein. Dass ist insofern richtig als Petersilie bestimmte Ansprüche an Boden und Standort stellt. Sind diese aber erfüllt, wächst Petersilie sehr unproblematisch.
Fakten zur Petersilie
Petersilie gehört zur Familie der Doldenblütler (Apicaceae). Seit etwa 400 Jahren ist Petersilie bei uns als Küchenkraut bekannt und beliebt. Beheimatet ist die Petersilie ursprünglich in Südosteuropa.
Der Name leitet sich von dem griechischen Wort „petros“ „Fels“ und „silium“ „Sellerie“ ab.
Am bekanntesten ist die Blattpetersilie, von der es Sorten mit glatten und krausen Blättern gibt. Daneben gibt es noch die seltener verwendete Knollenpetersilie, oder auch Petersilienwurzel genannt. Von ihr werden nicht nur die Blätter, sondern auch die Wurzel in der Küche verwendet.
Petersilie ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Neben einem hohen Anteil an Vitamin A, B und C sind in ihr auch Mineralstoffe wie Eisen und Calcium enthalten.
Petersilie ist ein zweijähriges Kraut. Im ersten Jahr erreichen die Pflanzen eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern. Im zweiten Jahr entwickelt sie einen bis zu 60 Zentimeter hohen Blütenstängel. Nachdem die gelben Blüten verblüht sind, entwickeln sich aus ihnen bis zum Herbst Samen. Nach der Blüte ist die Pflanze erschöpft und ihre Blätter können nicht mehr geerntet werden. Da Petersilie nur in milden Gegenden winterhart ist, wird sie meistens nur als einjähriges Kraut kultiviert und jedes Jahr neu ausgesät.
Standort und Boden
Petersilie braucht hohe Luft- und Bodenfeuchte sowie nährstoffhaltigen Boden zum guten Gedeihen. Mische daher vor der Aussaat oder dem Pflanzen großzügig Kompost unter die Erde, so dass der Boden nicht nur über viele Nähstoffe verfügt, sondern auch gut durchlässig ist. Petersilie im Topf kann in gute Blumenerde gepflanzt werden. Wenn du noch etwas Sand und Kompost darunter mischt, ist das Substrat hervorragend für den Anbau von Petersilie.
Petersilie benötigt einen halbschattigen Standort. Zum einen trocknet Petersilie dann nicht so leicht aus, zum anderen werden die Blätter der Petersilie bei zu viel Sonne gelb und vergilben.
Wenn trotz gutem Boden und Standort Petersilie nicht gedeihen will, kann es daran liegen, dass an ihrem Standort in den vorangegangenen Jahren Petersilie gewachsen ist. Dann kümmern die Pflanzen so vor sich hin. Das liegt daran, dass Petersilie sehr selbstunverträglich ist. Das bedeutet, dass an Standorten, an denen in den letzten vier bis fünf Jahren bereits Petersilie wuchs, die Pflanze nicht mehr angebaut werden darf. Verzichte auch darauf, dort andere Doldengewächse, wie zum Beispiel Dill, Sellerie oder Möhren, anzubauen.
Als Partner im Gemüsebeet bieten sich Mangold, Spinat oder Tomaten an.
Petersilie ansäen
Ab Februar kann Petersilie im Haus vorgezogen werden. Dazu den Samen in Pflanztöpfe oder eine Saatschale mit Anzuchterde geben
Nach dem Aufgehen der Saat die Keimlinge hell und kühl bei etwa 15 Grad stellen, um sie für das Freiland abzuhärten
Ab Mitte März kannst du Petersilie gleich ins Freiland, an besten in Reihen in einem Abstand von 20 Zentimetern, säen
Wegen der langen Keimzeit kannst du ein paar Radieschen als Markiersaat zwischen die Samen der Petersilie geben
Damit die Samen nicht austrocknen, ist es hilfreich, das Beet mit einem Vlies abzudecken
Wenn Die Pflanzen eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht haben, müssen sie vereinzelt werden. Der richtige Pflanzabstand ist fünf Zentimeter
Petersilie benötigt bis zum Keimen bis zu drei Wochen. In dieser Zeit dürfen die Samen nicht austrocknen, daher immer gut feucht halten.
Die Samen keimen leichter, wenn sie vor der Aussaat eine Nacht in Wasser liegen
Spätester Zeitpunkt zur Aussaat im Freiland ist der Juli. Bei der Anzucht in einem Frühbeet oder Gewächshaus kann Petersilie bis September gesät werden.
Petersilie pflanzen und pflegen
Beim richtigen Standort und Boden braucht Petersilie nur sehr wenig Pflege. Wichtig ist, dass die Erde gleichmäßig feucht gehalten wird, denn das Kraut verträgt weder Trockenheit noch allzu große Nässe. Wenn du die Erde um die Petersilie mit einer Mulchschicht bedeckst, bleibt die Erde gleichmäßiger feucht und trocknet nicht so schnell aus.
Petersilie ernten
Petersilie kann laufend geerntet werden. Immer nur die äußeren Stiele abschneden oder abzupfen. Achte darauf, nicht das Zentrum, die Blattrosette, zu verletzen. Denn aus ihr treibt Petersilie immer wieder neu aus.
Krankheiten und Schädlinge
Schnecken sind dein größter Konkurrent, wenn es darum geht, wer als erster Petersilie verzehrt. Petersilie daher entweder unter einer Haube oder hinter einem Schneckenzaun wachsen lassen. Auch in Hochbeeten oder Pflanzkübeln ist die Zahl an Schnecken meist reduziert.
Auch Blattläuse lieben das leckere Küchenkraut. Damit sie nicht die ganze Ernte zunichte machen, solltest du sie rechtzeitig bekämpfen.
Verwendung in der Küche
Kaum ein Gericht, das sich nicht mit Petersilie würzen ließe. Statt einer Aufzählung von Verwendungsmöglichkeiten hier nur der Hinweis, Petersilie erst kurz vor dem Servieren den Speisen hinzuzufügen. Denn wenn Petersilie mitgekocht wird, verliert das Kraut stark an Geschmack.
Krause Petersilie wird übrigens meistens zur Dekoration verwendet, da sie milder im Geschmack ist, die rüschenartigen Blätter sehr hübsch aussehen und ihre Blätter nicht so schnell welken. Glatte Petersilie ist hingegen aromatischer.
Petersilie schmeckt frisch am besten. Haltbar kannst du sie durch Trocknen oder Einfrieren machen. Da getrocknete Petersilie Aroma und Farbe verliert, ist das Einfrieren empfehlenswerter. Gehackte Petersilie in Gefrierbeutel oder kleine Gefrierdosen legen und in das Gefrierfach legen.
Frische Petersilie bleibt einige Tage frisch, wenn du sie entweder in ein Glas mit Wasser stellst oder sie in eine feuchte Zeitung gewickelt in den Kühlschrank legst.
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