Sicher kennst du das: Da hast du Gemüsepflänzchen liebevoll im Haus vorgezogen, pikiert, abgehärtet und endlich ins Freiland gepflanzt – und dann wurden die Gemüsepflanzen über Nacht von Schnecken vertilgt! Wenn du es Leid bist, dein Gemüsebeet gegen Schnecken verteidigen zu müssen, kannst du Gemüsepflanzen anbauen, die Schnecken nicht mögen. Wir verraten, welches Gemüse schneckenresistent ist, worauf du beim Anbau achten solltest und welche Sorten auch als Jungpflanzen weitgehend sicher sind.
Merkmale schneckenresistenter Gemüsesorten
Auch wenn man den Eindruck hat, dass Schnecken sich über jedes Grünzeug hermachen, so ist es tatsächlich so, dass die lästigen Schleimer durchaus wählerisch sind. Wenn Gemüsepflanzen bestimmte Eigenschaften haben, lassen Schnecken sie links liegen. Das sind die Merkmale schneckenresistenter Gemüsepflanzen:
Scharfer oder bitterer Geschmack (z. B. durch ätherische Öle oder Senföle)
Feste, ledrige oder stachelige Blätter
Behaarung an Stängeln und Blättern
Trockenere oder erhöhtere Standorte, wie zum Beispiel im Hochbeet: weniger Feuchtigkeit = weniger Schnecken
Diese Eigenschaften wirken abschreckend oder machen den Pflanzenfraß für Schnecken schlicht unattraktiv.
1. Zwiebeln und Lauchgewächse (Allium)
Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch sind unattraktiv für Schecken.
Warum meiden Schnecken Zwiebeln und Knoblauch?
Ätherische Öle und Schwefelverbindungen schrecken ab.
Als Jungpflanzen gefährdet?
Kaum.
2. Tomaten (Solanum lycopersicum)
Tomaten werden meist von Schnecken verschmäht. Denn die behaarten Stängel und Blätter der Tomaten behagen den Schnecken nicht. Buschig oder kriechend wachsende Tomatenpflanzen sind allerdings gefährdeter. Ärgerlich ist es, wenn die Früchte von Schnecken ausgehölt werden. Unreife Früchte werden durch ihren Solanin-Gehalt geschützt. Tomaten, die geschützt und trocken stehen, zum Beispiel in einem Tomatenhaus, sind weniger gefährdet.
Als Jungpflanzen gefährdet?
Kaum – sogar frisch gepflanzt relativ sicher.
3. Gurken (Cucumis sativus)
Junge Gurkenpflanzen solltest du schützen. Ältere Pflanzen werden aber weitgehend von Schnecken verschont, da ihre Blätter mit wehrhaften, stacheligen Trichomen besetzt sind, was Schnecken nicht mögen. Die Früchte hingegen sind ein beliebter Snack für die gierigen Schleimer. Es ist daher besser, Gurken rankend und nicht kriechend wachsen zu lassen.
- Als Jungpflanzen gefährdet?
Junge Gurkenpflanzen sollten geschützt werden.
4. Erbsen (Pisum sativum)
Wenn du Erbsen magst, hast du Glück. Denn die Struktur und der Geschmack der Blätter wirken nicht anziehend auf Schnecken.
- Als Jungpflanzen gefährdet?
Leicht – besonders bei feuchtem Wetter. Ab 20 Zentimeter Höhe verlieren Schnecken in der Regel das Interesse.
5. Kartoffeln (Solanum tuberosum)
Kartoffeln werden meistens von Schecken verschont, auch wenn in feuchten Sommern mit viel Schnecken diese auch die Blätter der Kartoffeln fressen.
Als Jungpflanzen gefährdet?
Wenig.
6. Mais (Zea mays L.)
Mais steht überhaupt nicht auf dem Speiseplan für Schnecken. Denn Mais wächst schnell und hat feste Stängel und Blätter.
- Als Jungpflanzen gefährdet?
Kaum.
7. Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. Vulgaris)
Der erdiger Geschmack und die festen Blätter der roten Bete munden den schleimigen Vielfraßen gar nicht.
- Als Jungpflanzen gefährdet?
Teilweise. Keimlinge solltest du durchaus schützen.
8. Fenchel (Foeniculum vulgare)
Fenchel hat einen intensiven anisartigen Duft und Geschmack, den Schnecken offenbar abschreckend finden.
- Als Jungpflanzen gefährdet?
Kaum – selbst Jungpflanzen werden selten befallen.
9. Sellerie (Knollen- und Stangensellerie)
Sowohl Knollensellerie (Apium graveolens var. Rapaceum) als auch Staudensellerie (Apium graveolens var. dulce) haben einen intensiven Duft und Geschmack. Außerdem hat Sellerie feste Blätter. Somit hat Sellerie zwei Eigenschaften, die ihn für Schnecken uninteressant machen.
- Als Jungpflanzen gefährdet?
Gering – trotzdem solltest du Sellerie am besten vorziehen und als kräftige Jungpflanzen auspflanzen.
10. Feldsalat (Valerianella)
Obwohl Schnecken als Salatfresser gefürchtet sind, verschonen sie Feldsalat. Ursache sind die in ihm enthaltenen Bitterstoffe, die Schnecken nicht mögen. Auch Rucola (Eruca sativa) und Endiviensalat (Cichorium endivia) stehen wegen ihres bitteren Geschmacks nicht auf dem Speisezettel von Schnecken.
- Als Jungpflanzen gefährdet?
Leicht – bei feuchter Witterung kann es trotzdem zu Schäden kommen.
Zusätzliche Tipps gegen Schnecken im Gemüsegarten
Mulchen gezielt einsetzen: Mulchen ist sinnvoll und wichtig im Gemüsegarten, da es die Erde vor dem Austrocknen schützt und Beikräuter unterdrückt. Mulch bietet aber auch gute Versteckmöglichkeiten für Schnecken. Daher solltest du im Gemüsegarten nur mit trockenen Materialien wie Sägemehl oder Stroh mulchen.
Gemüsearten clever kombinieren: Pflanze schneckenresistente Pflanzen um empfindlichere Nachbarn, um diese zu schützen, wie zum Beispiel mit einer Beeteinfassung aus Schnittlauch. Auch viele Kräuter wirken abschreckend auf Schnecken.
Beete trocken halten: Gieße deine Gemüsebeete nur am Morgen, damit sie bis zum Abend wieder trocken sind. Denn Schnecken kriechen lieber auf feuchtem Untergrund.
Schneckenbarrieren: Wenn du viele gefräßige Schnecken hast, kannst du deine Beete mit Kupferband oder Schneckenzäunen schützen. Auch Kaffeesatz rund um Pflanzen gestreut, hält Schnecken fern. Der Kaffeesatz muss aber immer wieder neu verstreut werden, vor allem nach Regenfällen.
Bildnachweis:
Fenchel, Foo von Viv
Schnecke, Foto von Jürgen
Feldsalat, Foto on AndreasAux
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