Xeriscaping – so gelingt ein schöner Garten trotz Trockenheit

Xeriscaping bedeutet, schöne Gärten zu gestalten, die fast ohne zusätzliches Gießen auskommen. Lerne jetzt die Gestaltungsprinzipien kennen, um deinen Garten so trockentolerant wie möglich zu gestalten.

Der Begriff Xeriscaping setzt sich aus dem griechischen Wort ‚xeris‘ trocken und dem englischen Begriff ‚landscaping‘ zusammen. Xeriscaping hat seinen Ursprung in den trockenen Regionen im Südwesten der USA. Nach anhaltenden Dürren war klar, dass die Ressource Wasser zu teuer und zu wertvoll ist, um Gärten und Rasenflächen zu wässern. Um Wasser zu sparen, wird beim Xeriscaping auf eine Gartengestaltung gesetzt, die Pflanzen auswählt, die dem Klima angepasst sind. Das heißt, vor allem Pflanzen zu verwenden, die trockenheitstolerant sind, da klimabedingt die Zeiten ohne Niederschlag immer mehr zunehmen. Rasen wird daher zum großen Teil ersetzt durch Erde, Steine oder Mulch, um der Austrocknung des Bodens vorzubeugen und weniger gießen zu müssen.

Xeriscaping hat seinen Ursprung in den wüstenähnlichen Gegenden der Vereinigten Staaten. Das heißt aber nicht, dass ein nach den Prinzipien des Xeriscaping gestalteter Garten wüstenähnlich und mit Kakteen bestückt sein muss – davon abgesehen, dass diese in unseren Breiten den Winter nicht überstehen würden. Vielmehr können Gärten, die nach den Prinzipien des Xeriscapings designt wurden, ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welcher Gegend sie sich befinden und welche Pflanzen dort heimisch bzw. dem Klima angepasst sind. Denn das Ziel des Xeriscaping ist es, Gärten so zu planen, dass sie kaum gegossen werden müssen und dennoch schön aussehen. Das gelingt unter anderem dadurch, dass Pflanzen angepflanzt werden, die mit Trockenheit klar kommen.
Da bei uns auch die Sommer immer heißer und vor allem trockener werden, lohnt es sich, sich auf die neuen klimatischen Bedingungen einzustellen und die sechs Prinzipien des Xeriscapings zu berücksichtigen.

1. Die richtigen Pflanzen wählen

Wähle Pflanzen, die dem Klima angemessen sind und trockenheitstolerant sind. Meistens sind das einheimische Pflanzen, die an das Klima angepasst sind und nicht oder nur wenig gegossen werden müssen. Die Pflanzenauswahl ist beim Xeriscaping aber nicht auf einheimische Pflanzen beschränkt, sondern es werden alle Pflanzen in Betracht gezogen, die zu den gegebenen klimatischen Bedingungen passen. Das können bei uns mediterrane Pflanzen und Kräuter sein, die gut an Hitze und Trockenheit angepasst sind, oder Präriepflanzen. Trockenheitsresistente Pflanzen haben oft silbriges Laub, das die Sonne reflektiert, und kleine, feste Blätter, die wenig Wasser verdunsten. Beispiele sind der Sonnenhut (Echinacea), Schafgarbe (Achillea millefolium) oder Lavendel (Lavendula).

Plane Bäume ein, die mit ausladenden Kronen Schatten spenden und die Erde vor dem Austrocknen schützen. Die Bäume sollten unterpflanzt werden. Gestalte Beete so, dass die Pflanzen eng stehen und ihre Blätter den Boden beschatten. Denn offene Flächen verdunsten besonders schnell Wasser.

2. Den Boden verbessern

Sandiger Boden ist nicht in der Lage, Wasser zu speichern. Es versickert schnell und steht den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Mische daher Kompost unter den Boden, um dessen Speicherfähigkeit zu verbessern.
Vor dem Pflanzen empfiehlt es sich, eine Bodenanalyse zu machen und die Pflanzen auszuwählen, die zu dem Boden passen.

3. Effizient bewässern

Auch wenn du trockenheitsresistente Pflanzen wählst und den Boden mulchst, kann es dennoch nötig sein, den Garten zu gießen. Entscheide dich für eine wassersparende Bewässerung, zum Beispiel mit Tropfschläuchen statt mit Rasensprengern. Dann kommt das Wasser direkt an der Erde an, ohne zu verdunsten. Verwende einen Regensensor, damit der Garten nur dann gegossen wird, wenn es nicht geregnet hat. Gieße immer durchdringend, so dass das Wasser auch in die tieferen Erdschichten gelangt. Gieße außerdem den Garten nur am Morgen oder Abend.
Nutze zum Gießen nach Möglichkeit Regenwasser. Dieses ist nicht nur kostenlos zu haben, sondern tut auch den Pflanzen gut, weil es kalkarm ist und einen niedrigeren pH-Wert hat. Am einfachsten ist es, das Regenwasser vom Dach mit einer Regentonne aufzufangen. Noch mehr Wasser kannst du sparen, wenn du einen unterirdischen Wassertank anlegst.

4. Mulchen

Ein bedeckter Boden trocknet viel langsamer aus als offene Flächen. Bedecke den Boden mit einer dicken Mulchschicht. Du kannst organisches Mulchmaterial verwenden, wie zum Beispiel Rindenmulch und Hackschnitzel, oder anorganisches, wie Splitt und Riesel. Eine weitere Möglichkeit ist es, Bodendecker als lebende Mulchschicht zu pflanzen.

5. Den Garten regelmäßig pflegen

Wenn du deinen Garten nach den Prinzipien des Xeriscaping angelegt hast, braucht er nur noch wenig Pflege. Dennoch, etwas Pflege muss sein, wie Pflanzen schneiden, düngen, ausputzen oder den Boden hacken. Diese Routineaufgaben solltest du regelmäßig erledigen, damit dein Garten schön aussieht und die Pflanzen gut gedeihen.

6. Weniger Rasenflächen

Rasenflächen sehen zwar schön aus, sind aber sehr pflegeintensive Monokulturen, die viel Wasser und Dünger brauchen. Daher sollte nach Möglichkeit dort auf Rasenflächen verzichtet werden, wo sie nicht zum Spielen oder Erholen benötigt werden. Du kannst sie durch Staudenbeete oder Blumenwiesen ersetzen. Wenn du auf eine Rasenfläche nicht verzichten möchtest, solltest du eine Saatgutmischung für Trockenlagen verwendet werden (Regelsaatgutmischung RSM 2.2 für Trockenlagen und RSM 2.2.2 für extreme Trockenlagen), die Rohrschwingel (Festuca arundinacea) enthält. Dieser hat ein breites Blatt und wurzelt tief. Auch ein Kräuterrasen, in dem viele Wildkräuter wachsen, der aber regelmäßig gemäht wird, ist widerstandsfähiger und braucht weniger Wasser.

Bildnachweis:
Foto mediterraner Garten von Tib Val

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