Möchtest du im Garten vor fremden Blicken geschützt sein? Soll niemand aus den Fenstern des Nachbarhauses auf deine Terrasse blicken können? Möchtest du nicht auf ein hässliches Nachbargebäude oder das Gartenhäuschen deines Nachbarn blicken? Stört dich das Licht einer nahestehenden Straßenlaterne? In diesen Fällen hilft oft eine Hecke – aber nicht immer, da sie nicht so hoch wächst. Oft ist ein Baum die einzige Möglichkeit, um sich im Garten vor Blicken von oben zu schützen.
Immergrüne Bäume sind im Allgemeinen am besten geeignet für einen Sichtschutz, da sie das ganze Jahr über dicht sind. Es kann aber auch sein, dass du nur im Sommer einen Sichtschutz für deinen Sitzplatz im Garten brauchst oder dass du im Winter mehr Licht im Garten oder Haus haben möchtest. Dann ist ein sommergrüner Baum besser für dich geeignet, der sich im Frühjahr mit Blüten und im Herbst mit buntem Laub schmückt.
Der richtige Platz für einen Baum, der Sichtschutz bieten soll
Wer als einen Baum als Sichtschutz pflanzen möchte, denkt als erstes daran, ihn möglichst an den Rand des Gartens zu setzen. Schließlich kann man so die restliche Fläche im Garten am besten nutzen. In einem Garten, der von hohen Bäumen umgeben ist, fühlt man sich aber häufig beengt. Außerdem kann es sein, dass deine Nachbarn von einem Baum an der Grundstücksgrenze nicht begeistert sind, auch wenn du die Abstandsregeln einhältst. Suche daher nach einem Platz für einen kleineren Baum, den du so platzierst, dass seine Krone eine unschöne Aussicht oder neugierige Blicke verhindert.
Den richtigen Baum für mehr Privatsphäre finden
Es gibt nicht den einen, perfekten Baum als Sichtschutz. Klar, denn jeder Garten ist anders, ebenso die Anforderungen, die jeder an einen neuen Hausbaum stellt. Da ein Baum ein dauerhafter Bewohner des Gartens ist, macht es Sinn, sich genau zu überlegen, welche Standortbedingungen in deinem Garten sind und welche Aufgaben ein Baum erfüllen soll.
Der richtige Standort und Boden als Voraussetzung
Am Anfang der Suche steht immer Standort und Boden, aber auch die Größe deines Gartens und welche Pflanzen in ihm gut wachsen. Nur Gehölze, die mit dem Boden in deinem Garten und den Lichtverhältnissen gut klar kommen, kannst du in die nähere Auswahl ziehen. Heimische Bäume sind gut an unser Klima angepasst. Beachte auch die Bodenbeschaffenheit. Ist der Boden in deinem Garten sandig oder lehmig, eher nährstoffreich oder nährstoffarm? Wird der Baum an dem ausgewählten Standort sonnig oder schattig stehen? Und wie viel Platz bietet dein Garten und wie groß und breit wird die Krone des Baumes werden? Das sind alles Punkte, die du bei der Auswahl deines Hausbaums beachten solltest.
Außerdem spielt es eine große Rolle, von wo die störenden Blicke kommen, bzw. welche Aussicht aus deinem Garten du verdecken möchtest. In der Regel reicht es, einen Baum an die richtige Stelle zu pflanzen, um sich auf der Terrasse geborgen zu fühlen.
Ein immergrüner oder sommergrüner Baum?
Mit einem immergrünen Baum gehst du in Sachen Sichtschutz auf Nummer sicher. Immergrüne Gehölze schirmen im Sommer wie im Winter neugierige Blicke ab oder verbergen eine unschöne Aussicht. Sommergrüne Bäume sind interessanter, da sie sich je nach Jahreszeit verändern und den Frühling mit Blüten begrüßen und sich im Herbst mit einem bunten Blätterkleid schmücken. Außerdem lassen sie mehr Sonnenlicht durch, so dass du sie besser unterpflanzen kannst.
Wie schnell wächst der Baum?
Wie schnell ein Baum wächst, spielt beim Thema Sichtschutz eine wichtige Rolle. Wächst ein Baum sehr langsam, sind größere Exemplare sehr teuer. Kaufst du einen jungen, langsam wachsenden Baum, wird es sehr lange dauern, bis der gewünschte Sichtschutz vorhanden ist.
Auf der anderen Seite kann dir ein schnell wachsender Baum schnell über den Kopf bzw. das Haus wachsen. Zu große Bäume beschatten den Garten sehr, sind schwierig zu unterpflanzen und machen Arbeit, wenn sie häufig geschnitten werden müssen.
Wenn der Baum in der Nähe des Hauses stehen soll, kannst du dich an die Faustregel halten, dass der Baum drei Viertel seiner erwarteten Größe entfernt sein soll. Wird der Baum, den du pflanzen möchtest, zum Beispiel 10 Meter hoch, müsste er 7,50 Meter vom Haus entfernt stehen.
Die Form des Baumes
Nicht nur die Höhe, sondern auch die Form des Baumes spielen eine Rolle. Ein schmaler Baum kann seine Äste nicht schützend über deine Terrasse ausstrecken und ist daher eher nicht als Sichtschutz geeignet. Gut geeignet sind Bäume mit einer pyramidenförmigen Krone. Aber auch hier kommt es auf die konkrete Situation an.
Bei weit ausladenden Bäumen musst du beachten, dass deine Nachbarn in ihren Garten überhängende Zweige abschneiden dürfen. Dies kann den Wuchs und das Erscheinungsbild deines Baumes beeinträchtigen.
Hier unsere Vorschläge für einen Baum als Sichtschutz
1. Zierkirsche (Prunus serrulata)
Zierkirschen tragen sehr viele zartrosa Blüten im Frühjahr und schmücken sich mit dunklem Laub den Sommer über. Zierkirschen sind mittelgroße Bäume, die gut in Form geschnitten werden können. Als Sichtschutz in kleineren Gärten ist vor allem die Sorte Prunus x hillieri ‚Spire‘ geeignet, da sie nicht höher als drei bis 4 Meter wird.
Höhe: 3 - 5 Meter
Breite:
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig
2. Magnolien (Magnolia)
Manche Arten von Magnolien https://freudengarten.de/show/278/magnolien-pflanzen-pflegen-standort werden nur zwei Meter hoch, andere entwickeln sich zu bis zu 20 Meter hohen ausladenden Bäumen. Wenn du eine Magnolie als Sichtschutz pflanzen möchtest, ist es daher wichtig, die passende Art und Sorte zu wählen. Tulpenmagnolien (Magnolia soulangeana) entwickeln bis zu 10 Meter breite Kronen, während die Sternmagnolien (Magnolia stellata) nur zwei bis drei Meter hoch werden. Die meisten Exemplare sind mehrstämmig und haben eine schöne Wuchsform. Sehr gut als Sichtschutz ist die immergrüne Magnolia grandiflora geeignet, die allerdings nicht sehr winterhart ist und nur in milden Gegenden an geschützten Standorten gepflanzt werden sollte. Magnolien zählen zu den Bäumen, die du nicht nicht schneiden musst. Wähle daher einen Standort aus, der groß genug ist, damit sich der Baum gut entwickeln kann.
Höhe: 2 bis 20 Meter
Standort: sonnig bis halbschattig, geschützt
Blütezeit: je nach Art zwischen Mai und Juni
Boden: durchlässig, eher sauer, nährstoff- und humusreich
3. Flieder (Syringa)
Flieder ist ein sehr pflegeleichtes Gehölz, das zwischen drei und vier Meter hoch wird und wegen seiner duftenden Blüten geschätzt wird. Flieder muss nicht unbedingt geschnitten werden.
Höhe: 3 bis 4 Meter
Standort: sonnig
Blütezeit: Mai und Juni
Boden: durchlässig, kalkarm, anspruchslos
4. Stechpalme (Ilex aquifolium)
Die Stechpalme ist ein immergrünes Gehölz mit immergrünem, dornig gezahntem und schön glänzendem Laub. Die Blüten im Frühjahr sind unscheinbar, desto schöner sind die roten Beeren, die den Strauch im Herbst und Winter zieren. Stechpalmen können eine stattliche Höhe und Breite erreichen. Da das Gehölz aber sehr schnittverträglich ist, kann es auf die gewünschte Höhe gestutzt werden.
Höhe: 2 bis 8 Meter
Standort: schattig bis halbschattig,
Blütezeit: je nach Art zwischen Mai und Juni
Boden: durchlässig, normaler Gartenboden
5. Felsenbirnen (Amelanchier lamarkii)
Von allen Arten der Felsenbirnen ist die Kupfer-Felsenbirne am bekanntesten. Felsenbirnen wachsen in der Regel mehrstämmig und entwickeln im Alter eine schirmförmige Krone. Felsenbirnen blühen reichlich im Frühjahr, tragen im Sommer kleine, schmackhafte Beeren und zeigen im Herbst eine wunderbare Herbstfärbung.
Höhe: 4 bis 6 Meter
Breite: 5 bis 6 Meter
Standort: sonnig bis halbschattig,
Blütezeit: je nach Art zwischen Mai und Juni
Boden: durchlässig, normaler Gartenboden
6. Zierapfel (Malus hupehensis)
Zieräpfel sind zu jeder Jahreszeit eine Zierde für den Garten. Im Frühjahr schmückt sich der Baum mit weißen Blüten, im Sommer bilden sich die hübschen, kleinen, roten Früchte, die bis zum Winter am Baum hängen bleiben. Der Zierapfel ist nicht nur schön, sondern auch ein Muss für einen bienenfreundlichen und vogelfreundlichen Garten.
Höhe: bis 8 Meter
Breite: 5 bis 6 Meter
Standort: sonnig bis halbschattig,
Blütezeit: je nach Art zwischen Mai und Juni
Boden: nährstoffreich, nicht zu trocken, durchlässig, normaler Gartenboden
7. Chinesische Wildbirne (Pyrus calleyrana ‘Chanticleer’)
Im Frühjahr blüht die Wildbirne überreich, mit vielen kleinen weißen Blüten, die in Rispen zusammenstehen. Die Blüte der Wildbirne lockt viele Bienen und andere Insekten in den Garten. Der Baum ist sehr robust und kommt auch mit Trockenheit klar. Im Herbst sind die Früchte bei Vögeln sehr beliebt und die bunte Herbstfärbung eine Zierde. Die Wildbirne hat eine kegelförmige Krone oder kann auch an einem Spalier als Sichtschutz gezogen werden.
Höhe: 7 bis 15 Meter
Breite: 4 bis 5 Meter
Standort: sonnig
Blütezeit: April bis Mai
Boden: neutral bis kalkhaltig, nährstoffreich, locker
8. Lebensbaum (Thuja plicata Altrovirens)
Der Lebensbaum wird sehr hoch und ist pflegeleicht. Der immergrüne Baum hat eine schöne Pyramidenform und bietet Sichtschutz das ganze Jahr über. Diese Thuja wächst mit einem Zuwachs von 20 bis 40 Zentimeter im Jahr schnell und wird an guten Standorten bis zu 15 Meter hoch, kann aber auch mit einem regelmäßigen Schnitt kleiner gehalten werden.
Höhe: 10 bis 15 Meter
Breite: 3 bis 5 Meter
Standort: sonnig, halbschattig, sonnig
Blütezeit: April bis Mai
Boden: anspruchslos, durchlässiger Gartenboden
9. Eibe (Taxus baccata)
Die immergrüne Eibe ist sehr schnittverträglich und kann auch als Hochstamm gezogen werden. Sie hat nur unscheinbare Blüten, schmückt sich m Herbst mit roten Früchten. Einziger Nachteil des pflegeleichten Gehölzes ist, dass es sich um einen in allen Teilen - bis auf den roten Mantel der Früchte - giftigen Strauch handelt.
Höhe: 5 bis 15 Meter
Breite: 5 bis 10 Meter
Standort: halbschattig bis schattig
Boden: anspruchslos, durchlässiger Gartenboden
10. Steineiche (Quercus ilex)
Steineichen werden sehr groß, sind aber gut schnittverträglich, so dass du sie in der gewünschten Form und Größe halten kannst. Ungeschnitten werden sie etwa 20 Meter hoch und haben eine runde Krone, die sich nach außen wölbt. Steineichen kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie sind bei uns nicht vollständig frosthart und gedeihen nur in wintermilden Gebieten. Steineichen vertragen keine Trockenheit und müssen im Sommer gegossen werden. Auch im Winter muss der Baum an milden Tagen gewässert werden.
Höhe: bis 25 Meter
Breite: 4 bis 9 Meter
Standort: sonnig bis absonnig, geschützt
Boden: normaler Gartenboden, humos, nicht zu trocken, durchlässig
Einen Baum richtig pflanzen
An sich kannst du zu jeder Jahreszeit einen Baum pflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist und du Containerware gekauft hast. Am besten ist aber, einen Baum im Herbst oder das Frühjahr zu pflanzen. Denn beim Verpflanzen werden immer die feinen Wurzeln verletzt. Über diese nimmt der Baum Wasser und Nährstoffe auf. Im Herbst und im Frühjahr, wenn Laubgehölze unbelaubt sind, verdunsten sie kein Wasser über das Laub und der Verlust der Feinwurzeln ist nicht so schlimm. Außerdem regnet es im Frühjahr und Herbst mehr als im Sommer, so dass der Baum besser anwachsen kann. Wurzelnackte Gehölze kannst du nur im Herbst pflanzen. Diese sind günstiger als Pflanzen, die in Containern wachsen, müssen aber schnell nach der Lieferung oder dem Kauf eingepflanzt werden.
Und hier eine Anleitung zum Pflanzen eines Baumes:
Das Pflanzloch für den Baum sollte etwa doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Lockere die Erde gut auf und entferne Steine und Wurzeln.
Nimm den Baum aus dem Topf und schneide die Wurzeln leicht ein. Dadurch werden sich die Wurzeln schneller ausbreiten. Verletzte Wurzeln solltest du mit einer Schere zurückschneiden.
Schlage einen Pfahl in die Erde, um den Baum zu stützen. Der Pahl sollte in der Hauptwindrichtig stehen und in etwa ein Drittel der Höhe des Baums haben.
Setze den Baum so tief in das Pflanzloch, wie er im Container war. Du kannst die richtige Höhe an der Verfärbung des Stammes erkennen.
Fülle das Pflanzloch mit dem Substrat auf und tritt die Erde rund um den Stamm fest, so dass ein Gießrand entsteht. Du kannst auch Kompost und Hornspäne mit in das Pflanzloch geben.
Binde den Baum mit einem Kokosstrick oder einem Baumbinder an den Pfahl. Achte darauf, dass der Stamm nicht zu eng angebunden ist und der Stamm nicht eingeschnürt ist.
Gieße den Baum so an, dass das Gießwasser im Gießrand stehen bleibt und langsam versickert. So schließen sich eventuell vorhandene Hohlräume in der Erde.
Dünge den Baum mit Hornspänen und bedecke die Baumscheibe mit Mulchmaterial, wie zum Beispiel Rindenmulch oder Rasenschnitt, damit die Erde nicht so leicht austrocknet.
Bildnachweis:
Foto Zierkirsche Bild wal_172619
Foto Zierkirsche, Baum von Hans auf Pixabay
Foto Flieder von Fiatlux256
Foto Felsenbirne von Elias
Foto Zierapfel von Hans
Foto Eibe von Ron Porter
Foto Steineiche von José Manuel de Laá
Foto Thuja von Gosia K.
Foto Ilex von Mariya Muschar
Foto Magnolienbaum von Kira Laktionov
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