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Giftige Sträucher – diese Pflanzen sind für Menschen und Tiere giftig

Viele Sträucher im Garten sind giftig für Menschen und Tiere. Wer sie kennt, kann die richtigen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Wir stellen 9 giftige Sträucher vor.

Viele Pflanzen im Garten sind giftig. Der beste Schutz ist es, dass man die Gefahren kennt. Kinder sollten mit giftigen Gartenpflanzen vertraut und sie auf die Gefahren hingewiesen werden. Haustiere können beobachtet und vom Verzehr giftiger Pflanzen abgehalten werden. Bei besonders giftigen Pflanzen ist es ratsam, auf sie ganz zu verzichten, wenn kleine Kinder oder Haustiere im Haushalt leben.

Hier eine Liste von Giftsträuchern, die häufig im Garten kultiviert werden. Die Ausfzählung ist nicht vollständig.

1. Gewöhnlicher Buchsbaum (Buxus sempervirens)

Der Buchsbaum ist eine beliebte immergrüne Pflanze, die gern für Beeteinfassungen oder als Formgehölz verwendet wird. Allerdings leiden Buchsbäume unter mehreren Problemen, wie dem Buchsbaumzünsler oder Krankheiten, so dass viele Gartenbesitzer dazu übergehen, Buchsbaum durch andere Pflanzen zu ersetzen.

Doch auch in Gärten, in denen Kinder spielen oder sich Haustiere aufhalten, kann man darüber nachdenken, Buchs zu ersetzen, da er in allen Pflanzenteilen giftig ist. Buchsbaum enthält die Alkaloide Buxin, Parabuxin, Buxinidin, Buxamin und Cyclobuxin D. Erst wirken die Gifte anregend, dann Blutdruck senkend. Anschließend können Übelkeit, Krämpfe und Delirium auftreten und im schlimmsten Fall zum Tod durch Lähmung der Atmung führen. Buchs ist für Menschen und Tiere giftig. Zum Glück schmecken die Pflanzenteile bitter, so dass kleine Kinder und Haustiere keine Lust verspüren, große Mengen von Blättern des Buchses zu sich zu nehmen. Die Freigehege von Nagetieren, wie Hasen oder Meerschweinchen, sollten vorsichtshalber nicht in die Nähe von Buchsbäumen gestellt werden. Auch beim Kontakt mit der Pflanze kann es zu Hautreizungen kommen. Daher sollten beim Schneiden von Buchs immer Handschuhe getragen werden.

2. Goldregen (Laburnum anagyroides)

Der Goldregen ist ein kleiner Baum, der von April bis Juni viele gelbe Blüten trägt, die in großen Dolden am Baum hängen. Aus den Blüten bilden sich Schoten, in denen die Samen enthalten sind. Der Goldregen ist sehr anspruchslos und pflegeleicht. Goldregen braucht keinen Schnitt, um schön zu wachsen, im Gegenteil, der Baum ist nicht sehr schnittverträglich.

Alle Pflanzenteile des Goldregens sind giftig, besonders aber die Schoten. Da diese an Bohnen erinnern, sind Kinder besonders gefährdet, da sie die Schoten mit Bohnen verwechseln oder sie im Spiel essen könnten. Goldregen sollte daher nie in die Nähe von Spielplätzen oder in Gärten, in denen Kinder spielen, gepflanzt werden. Bereits der Verzehr eines Samenkorns kann bei Kindern zu Vergiftungserscheinungen führen, wie Erbrechen, Magen-Darm-Koliken oder Übelkeit. Verzehren Kinder mehr als 15 oder Erwachsene mehr als 23 Samen, so kann als Folge der Tod eintreten. Goldregen ist auch tiergiftig, wie zum Beispiel für Hunde, Katzen oder Pferde.

3. Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)

Das Pfaffenhütchen ist ein sparrig wachsender Strauch, der im Herbst leuchtend rote Früchte trägt, die von einem karminrosa Mantel umgeben sind. Das Pfaffenhütchen wächst gerne in gemischten Hecken oder am Rand von Gehölzpflanzungen. Es mag einen hellen Standort und wächst auf nahezu allen Böden.

Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber die Samen, die Alkaloide und Steroidglykoside enthalten. Nach dem Verzehr von Blättern oder Früchten treten Kreislaufstörungen, Koliken, Fieber und Diarrhoe auf. Eine starke Vergiftung kann zum Tod durch Bewusstlosigkeit führen. Für Tiere kann das Fressen von Samen oder Blättern zum Tod führen.

4. Eibe (Taxus baccata)

Die Eibe ist ein immergrüner Nadelbaum, der wegen seiner Schnittverträglichkeit gerne als Hecke oder Formgehölz verwendet wird. Die Pflanzen sind sehr robust und pflegeleicht. Sie stellen kaum Ansprüche an den Boden

Alle Pflanzenteile der Eibe enthalten das giftige Taxin, bis auf das rote Fruchtfleisch. Die Samen, die von dem essbaren Samenmantel umgeben sind, sind zerkaut allerdings sehr giftig. Im Herbst und Winter ist die Konzentration des Gifts in den Nadeln und der Rinde am höchsten. Schon der Verzehr einer geringen Menge führt bei Menschen zu Atemlähmung und Herzversagen. In Haushalten mit kleinen Kindern sollte daher besser auf Eiben verzichtet werden, da die roten Beeren zum Essen verlocken. Auch für Haustiere und Nutztiere sind Eiben giftig und können zum Tod führen. Symptome einer Vergiftung mit Eiben sind ein trockener Mund, Blässe, Übelkeit und Erbrechen, Herz- und Kreislaufstörungen, kalter Schweiß und Hautreizungen.

5. Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium)

Die Stechpalme kann bis zu 10 Meter hoch werden. Das immergrüne Gehölz hat dornig gezähnte Blätter, die unangenehm stechen. Deswegen und weil die Pflanze sehr schnittverträglich ist, wird sie auch gern als Heckenpflanze verwendet. Stechpalmen brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und durchlässige, nährstoffreiche Erde.

Die Blätter und Beeren der Stechpalme sind giftig. Sie enthalten Urolsäure und Polyphenole. Die leuchtend roten Beeren sind besonders gefährlich, weil sie Kinder dazu verleiten, von ihnen zu naschen. Die Folge des Verzehrs von Beeren oder Blättern sind Erbrechen sowie Magen- und Darmbeschwerden. Wenn man mehr als 20 bis 30 Beeren isst, kann dies unter Umständen zum Tod führen. Die Blätter und Beeren sind auch für Tiere, wie Pferde, Hunde, Katzen, Hasen und Kaninchen. Für kleinere Tiere kann eine Vergiftung mit der Stechpalme tödlich verlaufen.

6. Lebensbaum (Thuja occidentalis)

Der Lebensbaum ist als immergrünes, pflegeleichtes und sehr schnittverträgliches Gehölz eine sehr beliebte Heckenpflanze. In der Pflanze sind verschiedene ätherische Öle enthalten, die den typischen Geruch verströmen, wenn man Blätter der Thujen zwischen den Fingern verreibt. So sind in Lebensbäumen Kampfer, Flavonoide, Gerbstoffe, Terpineole und Thujone enthalten. Diese können bei empfindlichen Personen bereits. Bei Hautkontakt Hautreizungen hervorrufen. Werden Teile der Thujen verzehrt kommt es zu Erbrechen, Übelkeit, Krämpfen, Verdauungsstörungen bis hin zu Leber- und Nierenschäden. Der Verzehr von einer größeren Menge des Lebensbaums kann sogar zum Tod führen. Thujen sind giftig für Menschen und Tiere. Zum Glück hält der intensive Duft kleine Kinder sowie Hunde und Katzen davon ab, Teile der Pflanze zu verzehren. Dennoch sollte man sehr vorsichtig sein und sich, wenn kleine Kinder oder Tiere im Haushalt leben, nach Alternativen umsehen. Beim Schneiden von Thujen-Hecken solltest du vorsichtshalber Handschuhe und ein langärmeliges Hemd tragen, um Arme und Hände vor dem Pflanzensaft zu schützen.

7. Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

Der Kirschlorbeer ist ein beliebtes Gehölz, da seine großen Blätter das ganze Jahr über den Strauch zieren und Sichtschutz bieten. Der Kirschlorbeer stammt wie die Süßkirsche aus der Familie der Rosengewächse. Allerdings sind, anders als bei den Kirschbäumen, die Früchte des Kirschlorbeers giftig, ebenso die Blätter. In diesen sind cyanogene Glykoside enthalten, die Blausäure freisetzen, wenn sie zerkaut werden. Vor allem aber sind die Kerne der Früchte gefährlich. Der Verzehr von mehr als 10 Kerne kann den Tod durch Atem- und Kreislaufstillstand herbeiführen. Allerdings wird das Gift nur freigesetzt, wenn die Kerne zerkaut werden. Die Kerne sind so hart wie Kirschkerne, so dass es nahezu unmöglich ist, sie zu zerkauen. Daher ist die Gefahr durch die Kerne des Kirschlorbeers nicht als sehr hoch einzuschätzen.

Für Kinder kann es verlockend sein, die dunkelroten bis schwarzen Früchte des Kirschlorbeers zu verzehren. Die Früchte schmecken süßlich, so dass der Geschmack die Kinder nicht vom Naschen abhält. Zum Glück ist die Giftkonzentration in den Früchten sehr gering, so dass es in der Regel zu keinen Symptomen nach dem Verzehr der Früchte kommt.

Auch die Blätter des Kirschlorbeers sind giftig, auch für Tiere. Das Gift wird erst dann freigesetzt, wenn die Blätter gekaut werden. Daher darf Kirschlorbeer nicht an Nagetiere verfüttert werden. Hunde und Katzen nehmen in der Regel keine Blätter auf.

Nach dem Verzehr von Blättern oder Beeren treten Bauschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auf.

8. Färber-Ginster (Genista tinctoria)

Der Ginster ist ein pflegeleichter Strauch, der auch mit Trockenheit gut zurechtkommt und bis zu 50 Zentimeter hoch wird. Ginster hat lange, dünne Ruten, an denen nur wenige kleine Blätter wachsen. Von Juni bis August trägt der Strauch viele gelbe Blüten, die am Ende der Triebe wachsen. Ginster braucht einen sonnigen Standort und einen durchlässigen, leicht nährstoffarmen Boden.

Ginster ist in allen Pflanzenteilen giftig. In ihnen sind Alkaloide, wie Anagyrin, Cytisin, N-Methylcystin, Lupanin, Spartein und Isospartein enthalten. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Übelkeit und Durchfall. Ginster ist auch für Haustiere giftig.

9. Seidelbast (Daphne mezereum)

Der Seidelbast ist ein kleiner Strauch, der im Frühjahr seine stark duftenden Blüten öffnet. Die Blüten sind je nach Sorte hellrosa bis purpurrot. Seidelbast wächst an einem geschützten Platz im Garten und braucht einen kalkhaltigen und humusreichen Boden.

Leider ist der dekorative Strauch in allen Pflanzenteilen giftig. Nur das Fruchtfleisch bildet eine Ausnahme. In ihnen ist das giftige Mezerin enthalten. Schon bei Berührung der Haut mit dem Pflanzensaft kann es zu entzündlichen Reaktionen wie Blasenbildung kommen. Erste Symptome beim Verzehr sind ein Brennen im Mund, gefolgt von Magen-Darm-Problemen bis hin zur Schädigung der Nieren, des zentralen Nervensystems und des Herz-Kreislauf-Systems.

Bei Kindern treten Vergiftungssymptome bereits nach dem Verzehr von von vier bis fünf Früchten auf. Seidelbast ist auch für Haustiere und andere Tiere giftig. Die Pflanze sollte daher nicht in Gärten gepflanzt werden, in denen Kinder spielen, da die Früchte attraktiv aussehen und zum Verzehr verleiten.

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