Kletterpflanzen sind ideal für kleine Gärten. Sie nutzen die Vertikale und brauchen wenig Platz. Kletterpflanzen sind entweder Selbstklimmer, die sich mit Haftorganen an Mauern festhalten. Andere, Schlinger genannt, umwickeln mit ihren Trieben Äste anderer Bäume. Sie brauchen eine Rankhilfe, die ihnen Halt gibt. Spreizklimmer haben hakenförmige Stacheln, mit denen sie sich im Strauchwerk anderer Pflanzen festhaken. Auch sie sind, wenn sie nicht andere Sträucher oder Bäume als Stütze nutzen können, auf eine Rankhilfe angewiesen.
Kletterpflanzen für den Schatten
1. Efeu (Hedera helix)
Efeu ist die typische Kletterpflanze für den Schatten. Die Pflanze ist ein Selbstklimmer und erklimmt mit ihren Haftwurzeln Wände, Mauern, Zäune und Bäume. Die Haftwurzeln richten entgegen der allgemeinen Auffassung zwar an Mauern keinen Schaden https://freudengarten.de/show/168/efeu-an-der-hauswand-vor-und-nachteile?msclkid=0f87b7f2b42511ecaadced92600c6844 an. Ist die Mauer aber schadhaft, so drängt sich der Efeu mit seinen Haftwurzeln in die Lücke. Beliebt ist das Begrünen von stabilen Zäunen mit Efeu, da dadurch eine schmale und immergrüne Sichtschutzwand geschaffen wird. Efeu kann bis zu 20 Meter hoch werden. Ältere Pflanzen tragen im Herbst unscheinbare, gelbgrüne Blüten, die viel Nektar enthalten und eine wichtige Bienenweide im Herbst sind.
Standort: schattig, halbschattig
Boden: anspruchlos, bevorzugt humus- und nährstoffreichen, frisch- bis feuchten Boden
2. Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
Die unzähligen kleinen weißen Blüten der Kletterhortensie zieren Hausfassaden oder Mauern. Die Blüten bilden Schirmrispen, die von einem Kranz steriler Schaublüten umgeben sind. Die Kletterhortensie hält sich mit Haftwurzeln am Mauerwerk fest. Wenn ihr eine Kletterhilfe aus Drahtseilen angeboten wird, wächst sie an dieser und lässt das Haus so gut wie unberührt. Kletterhortensien wachsen langsam und werden bis zu 10 Meter hoch. Die Pflanzen können aber ohne Probleme auf die gewünschte Höhe gekürzt werden. Eine Anleitung zum Kletterhortensien Schneiden findest du hier.
Standort: schattig, halbschattig
Boden: durchlässig, humusreich, leicht sauer bis sauer, durchlässig
3. Kletterspindel / Kriechspindel / Spindelstrauch (Euonymus fortunei)
Die Kletterspindel kann als immergüner Bodendecker oder Kletterpflanze kultiviert werden. Sie hat Haftwurzeln, mit deren Hilfe sie überall hochwächst, was ihr genug Halt bietet. Das kann die grobe Rinde von Bäumen genauso gut sein wie Natursteinmauern oder raue Holzbretter. Die Kriechspindel wächst 5 bis 15 Zentimeter im Jahr. Es gibt grünlaubige und buntlaubige Sorten. Buntlaubige Exemplare stehen besser in der Sonne oder im Halbschatten, da sie im Schatten ihre Blattzeichnung verlieren.
Wichtig: Alle Pflanzenteile der Kriechspindel sind giftig. Der Verzehr kann zu Durchfällen, Bauchschmerzen und Kreislaufstörungen führen.
Standort: schattig, halbschattig
Boden: anspruchlos, durchlässig
4. Jungfernreben / Wilder Wein (Parthenocissus tricuspidata und Parthenocissus quinquefolia)
Die Jungfernrebe wird wegen ihrer großen Blätter gepflanzt. Die unscheinbaren Blüten sind sehr nektarreich und daher eine wichtige Bienenweide. Aus ihnen entwickeln sich kleine blauschwarze Beeren, die ei Vögeln als Nahrung beliebt sind. Die grünen, glänzenden Blätter sind im Sommer attraktiv. Wunderschön ist aber die Herbstfärbung, wenn die Blätter rot leuchten. Diese ist allerdings an sonnigen Standorten besonders schön. Die Jungfernreben haben Haftscheiben, an denen er sich an Mauern festhalten kann. Die Pflanzen können pro Jahr bis zu 150 Zentimeter wachsen.
Standort: sonnig bis schattig
Boden: anspruchslos, bevorzugt humusreichen, frischen Boden
5. Immergrünes Geißblatt (Lonicera henryi)
Das Immergrüne Geißblatt ist eine der wenigen Kletterpflanzen, die das ganze Jahr Blätter tragen und Sichtschutz bieten LINK. Die Pflanze umschlingt mit ihren Trieben Drähte, Rankgerüste oder Geländer. Das Immergrüne Geißblatt wächst sehr schnell und kann zwischen 4 und 8 Meter hoch werden.
Standort: sonnig, halbschattig bis schattig
Boden: sandig, lehmig
Kletterpflanzen für den Halbschatten
6. Hopfen (Humulus liupulus)
Hopfen findet immer mehr Fans unter den gärtnernden Menschen. Die verholzende Kletterstaude überzieht Zäune, Pergolen, Lichtmasten oder gespannte Schnüre schnell mit seinen dünnen Trieben. Der Neuaustrieb der Pflanze liegt jedes Jahr zwischen 2,5 und 6 Metern. Daher solltest du der schnell wachsenden Staude genügend Platz zur Verfügung stellen, denn sie macht auch vor benachbarten Bäumen und Sträuchern nicht Halt und umschlingt deren Äste mit ihren Trieben. Hopfen ist zweihäusig. Nur die weiblichen Pflanzen tragen die dekorativen Blüten, die an Zapfen erinnern.
Standort: am liebsten sonnig, toleriert auch halbschattige Standorte
Boden: nährstoffreich, tiefgründig, locker, feucht; toleriert auch nährstoffärmere Böden
7. Waldrebe (Clematis)
Die meisten Clematis Arten bevorzugen einen schattigen Wurzelbereich, möchten aber ihre Triebe in der Sonne baden. Frühblühende Clematis hingegen vertragen auch Schatten. Dazu zählen die Alpen-Waldrebe oder die (Clematis alpina) und die Großblütige Alpen-Waldrebe (Clematis macropetala). Die glockenförmigen Blüten blühen blau oder rosa. Diese Clematis-Arten müssen nicht geschnitten werden, da die jungen Triebe die alten überwachsen. Eine Anleitung zum Schneiden von Clematis findest du hier.
Auch die Sorten der Clematis paniculate und Clematis terniflora wachsen und blühen im Halbschatten. Die Pflanzen tragen unzählig viele kleine, weiße Blüten, die am Abend herrlich duften. Diese Clematis vermehren sich stark über die zahlreichen Samen, die sich aus den Blüten bilden.
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig
8. Geißblatt (Lonicera)
Unter den Geißblättern gibt es einige Arten, die sich im Halbschatten wohl fühlen. Dazu zählen die Arten Jelängerjelieber (Lonicera caprifolium) und das Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum). Beide Pflanzen werden zwischen drei und sechs Meter hoch. Das Jelängerjelieber trägt betörend duftende Blüten, ist aber für Blattläuse sehr empfänglich.
Standort: auch halbschattige Standorte
Boden: nährstoffreich, sauer tiefgründig, locker, feucht; toleriert auch nährstoffärmere Böden
9. Akebie / Schokoladenwein / Fünfblättrige Klettergurke (Akebia quinata)
Die Akebie wird auch Klettergurke genannt, da sie Früchte tragen, die an Gurken erinnern. Der windende Kletterstrauch wird bis zu 6 Meter hoch. In den ersten Jahren wächst der Schokoladenwein recht langsam, legt dann aber jedes Jahr zwischen 30 und 100 Zentimetern an Wachstum zu. Nach fünf Jahren erscheinen die ersten Blüten. Die einhäusige Pflanze trägt männliche und weibliche Blüten. Die weiblichen Blüten sind purpurfarben und etwa drei Zentimeter groß. Die männlichen Blüten sind mit einem Zentimeter Durchmesser deutlich kleiner und blühen rosa. Die Akebie ist sommergrün und bis zu -20 Grad winterhart. An schattigen Standorten trägt der Schokoladenwein weniger Blüten. Als Kletterhilfe benötigt die Klettergurke vertikale Seile oder Stäbe mit einem Abstand von nicht mehr als 25 Zentimetern.
Standort: sonnig bis halbschattig, geschützt
Boden: normale Gartenerde, durchlässig
10. Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica, auch Fallopia aubertii oder Polygonum aubertii)
Der Schlingknöterich ist eine sehr schnell wachsende Schlingpflanze mit einem schleppenartig überhängenden Wuchs. Die Pflanze ist schwer zu bändigen und nur für große Flächen geeignet. Sie begrünt schnell Hauswände und Mauern und überzeiht sie von Juli bis September mit einem weißen Blütenmeer. Ausgewachsene Pflanzen werden bis zu 20 Meter hoch und wachsen jedes Jahr um mehrere Meter wachsen.
Standort: sonnig, halbschattig, schattig
Boden: normale Gartenerde, durchlässig
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