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Geißblatt, Jelängerjelieber, Heckenkirsche pflanzen und pflegen

Das Geißblatt ist eine attraktive Schlingpflanze, die sich gut zum Begrünen von Zäunen oder Pergolen eignet. Die Blüten duften am Abend sehr intensiv. Wir verraten, worauf du beim Pflanzen und Pflegen achten musst.

Pflanzenportrait Garten-Geißblatt

Jelängerjelieber (Lonicera caprifolium), auch Garten-Geißblatt, Wohlriechendes Geißblatt oder Echtes Geißblatt genannt, gehört zur Gattung der Heckenkirschen (Lonicera) in der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Das Geißblatt ist eine rechstwindende Kletterpflanze, die an Bäumen, Sträuchern, Zäunen oder Kletterhilfen emporwächst. Sie kann eine Höhe von 3 bis 6 Meter erreichen.

Die runden Blätter sitzen paarweise am Stiel, wobei die oberen Blätter direkt am Zweig wachsen, ohne Stiel.

Blüten

Jelängerjelieber blüht von Mai bis Juli. Bis zu 12 Blüten bilden einen Blütenkopf. Die einzelnen Blüten sind trompetenförmig und sind gelblich bis weiß und oft rötlich überlaufen. Die Blüten duften angenehm süß. Am Abend verstärkt sich der Duft und lockt Nachtfalter und Insekten an.

Standort und Boden

Der Standort für das Geißblatt sollte so sonnig wie möglich sein. Das Jelängerjelieber akzeptiert zwar auch halbschattige Lagen, aber die Blütenfülle reduziert sich im Schatten deutlich. Der Fuß des Geißblatts sollte beschattet sein. Du kannst entweder eine niedrige Staude vor das Geißblatt pflanzen oder den Wurzelbereich z.B. mit einem zerbrochenen Tontopf beschatten.

Geißblätter sollten auf keinen Fall in der Nähe von Kirschbäumen gepflanzt werden. Denn die Kirschfruchtfliehe befällt auch die Früchte des Geißblatts und kehrt von dort wieder auf die Kirschbäume zurück.

An den Boden stellt Lonicera keine großen Ansprüche. Die Erde sollte locker, nährstoffreich, frisch und humos sein.

Geißblatt pflanzen

Heckenkirschen werden am besten im Herbst oder Frühjahr gepflanzt. Geißblätter brauchen eine Kletterhilfe. Pflanze die Heckenkirsche daher immer vor eine Rankhilfe. Da sich die Triebe um die Rankhilfe schlingen, sind runde, senkrechte Kletterhilfen am besten geeignet.

Und so pflanzst du richtig:

  • Stelle das Geißblatt noch im Topf für etwa 10 Minuten ins Wasser.

  • Hebe in der Zwischenzeit ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so groß und tief wie der Wurzelballen sein sollte.

  • Fülle Kompost und Hornspäne in das Pflanzloch.

  • Setze die Pflanze in das Pflanzloch und fülle es mit Erde auf. Das Geißblatt sollte so tief wie im Topf gepflanzt werden.

  • Tritt die Erde rund um die Pflanze fest, so dass ein Gießrand entsteht und gieße das Geißblatt kräftig an.

Geißblatt pflegen

Geißblätter bevorzugen einen feuchten Boden, kommen aber mit kurzfristiger Trockenheit aus. Während regenarmer Zeiten müssen die Pflanzen aber gegossen werden. Leiden die Pflanzen unter Trockenheit werden sie häufig von Blattläusen befallen.

Geißblatt schneiden

Ohne Schnitt vergreisen die Geißblätter von unten. Nach der Blüte solltest du das Geißblatt daher schneiden. Hier eine Anleitung:

  • Kürze die Triebe um etwa ein Drittel.

  • Schneide alle nach innen wachsenden Äste ab.

  • Äste, die sich kreuzen oder zu dicht wachsen, müssen geschnitten werden.

  • Abgestorbene Triebe kannst du das ganze Jahr über entfernen.

  • Wenn du dein Geißblatt mehrere Jahre hintereinander nicht geschnitten hast, ist ein Verjüngungsschnitt empfehlenswert. Schneide im Frühjahr vor dem Austrieb etwa ein Drittel der ältesten Triebe bodennah ab.

Krankheiten und Schädlinge

Das Geißblatt ist leider anfällig für Echten und Falschen Mehltau. Vorbeugend solltest du das Jelängerjelieber daher nur im Wurzelbereich gießen und es regelmäßig zurückschneiden, damit die Blätter nach Regen schnell wieder trocken werden. Kommt es trotzdem zu einem Befall müssen die befallenen Triebe herausgeschnitten und mit dem Hausmüll entsorgt werden. Ein gutes Hausmittel ist das regelmäßige Besprühen von einem Milch-Wasser-Gemisch. Mische Vollmilch und Wasser im Verhältnis 1:9 und besprühe die befallenen Blätter. Dabei die Blattunterseiten nicht vergessen.

Geißblatt überwintern

Lonicera ist winterhart und braucht keinen Schutz. Nur im ersten Jahr ist in rauen Lagen ein Winterschutz mit Jute oder Schilfmatten empfehlenswert. Wächst das Geißblatt im Topf, sollte dieser mit Jute oder ähnlichem umwickelt und der Topf auf Füßchen oder eine Holzplatte gestellt werden.

Geißblatt vermehren

Du kannst das Geißblatt sehr leicht über Stecklinge vermehren. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Frühsommer.

Hier eine Anleitung:

  • Schneide 10 – 15 Zentimeter lange Triebe knapp oberhalb eines Blattknotens.

  • Entferne alle Blätter bis auf das obere Blattpaar und stecke den Trieb in einen Topf mit nähstoffarmer Erde, wie zum Beispiel Anzuchtserde

  • Bedecke den Steckling mit einer durchsichtigen Plastiktüte. Achte darauf, dass die Tüte die Blätter nicht berührt. Am besten gelingt das, wenn du ein Holzstäbchen neben den Steckling in die Erde steckst.

  • Achte darauf, dass das Substrat feucht bleibt. Entferne gelegentlich die Plastiktüte zum Lüften.

  • Entferne die Folie, wenn der Steckling Wurzeln geschlagen hat und pflanze ihn an seinen Platz.

  • Achte darauf, dass die Erde nicht austrocknet. Im ersten Herbst braucht die Jungpflanze einen Winterschutz aus Laub und Zweigen.

Ist das Geißblatt giftig?

Die Beeren des Geißblatts sind giftig. Sie enthalten geringe Mengen Alkaloide und Xylostein. Schon nach dem Verzehr von zwei Beeren, kann es zu Erbrechen, Fieber und Bauchschmerzen kommen. Kommt Schwindel, beschleunigter Puls oder eine Blaufärbung von Fingerkuppen pder Schleimhäuten auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden

Um Hautreizungen zu vermeiden, solltest du bei Pflegearbeiten vorsichtshalber Handschuhe tragen.

Tipp: Die beste Maßnahme zum Schutz vor Vergiftungen ist der Rückschnitt der Pflanze nach der Blüte – dann können sich keine giftigen Beeren bilden.

Sorten

Neben dem sommergrünen Geißblatt gibt es noch das Immergrüne Geißblatt (Lonicera henryi) und das Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum).

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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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