Wer liebt nicht die Tasse Kaffee am Morgen? Übrig bleibt der Kaffeesatz, der achtlos in den Müll geworfen wird. Wenn du einen Garten oder Balkon hast, gibt es viel bessere Einsatzmöglichkeiten für das überbrühte Kaffeepulver. Es kann zwar keine Wunder bewirken, versorgt aber deine Pflanzen mit Nährstoffen, ohne dass du Geld im Gartencenter ausgeben musst.
1. Kaffeesatz zum Kompost
Kaffeesatz enthält viele Nährstoffe, wie zum Beispiel Stickstoff. Das braune Pulver hilft den Mikroorganismen im Komposthaufen, schnell zu wachsen und sich zu vermehren und heizt so den Komposthaufen an. Ein Komposthaufen sollte aber nie mehr als 20 Prozent aus Kaffeesatz bestehen.
2. Kaffeesatz für die Wurmkiste
Regenwürmer sind wichtige Gartenhelfer. In einer Wurmkiste arbeiten sie fleißig daran, organische Abfälle zu wertvollem Dünger umzuwandeln. Wer könnte bei dieser Arbeit nicht etwas aufpuschenden Kaffee brauchen? Würmer zumindest scheinen Kaffee zu lieben, wenn auch in Maßen. Füttere die Würmer in der Wurmkiste pro Woche mit höchstens einer Tasse Kaffeesatz, verteilt auf mehrere Tage.
3. Kaffeesatz als Mulch
Die Organismen im Boden bauen den Kaffeesatz langsam ab, fügen dem Boden Stickstoff hinzu und verbessern seine Gesamtstruktur. Auch Regenwürmer helfen, den Kaffeesatz in den Boden einzuarbeiten und verbessern dadurch zusätzlich seine Struktur. Verteile den Kaffeesatz nur dünn auf den Beeten. Sonst verkrustet er und lässt weder Wasser noch Luft an den Boden. Übrigens musst du dir beim Mulchen mit Kaffeesatz keine Sorgen um den pH-Wert des Bodens machen. Denn bei der Verwendung von Kaffeesatz zum Mulchen neutralisiert sich der pH-Wert des Kaffeesatzes bei seiner Zersetzung.
4. Kaffeesatz gegen Schnecken
Eine dünne Mulchschicht aus Kaffeesatz auf der Erde ist für Schnecken ziemlich unangenehm. Das Pulver hat nämlich scharfe Kanten und vor allem einen Säuregehalt, der den Schnecken nicht behagt. Angeblich soll Koffein für Schnecken sogar giftig sein, so dass sich die Schnecken abwehrende Funktion von Kaffeesatz noch erhöht. Noch mehr Tipps, wie du Schnecken natürlich bekämpfen kannst, findest du hier.
5. Kaffeesatz gegen Ameisen im Rasen
Ameisen sind keine Schädlinge, ganz im Gegenteil. Im Rasen können Ameisennester allerdings störend sein. Mit Kaffeesatz kannst du die Tiere vertreiben, ohne sie zu töten. Ameisen orientieren sich an Duftspuren, die ihnen unter anderem den Weg zu ihrem Nest weisen. Kaffeepulver neutralisiert diese Duftspuren. Die Ameisen können ihnen nicht mehr folgen und werden das Nest meiden. Bringe den Kaffeesatz nicht großflächig aus, sondern rund um das Nest. Wenn du den Kaffeesatz nicht nur um das Nest verteilst, sondernauch in die Löcher oder den Ameisenhügel füllst und ihn festdrückst, werden die Ameisen das Hindernis abtragen und die Körnchen ins Nest tragen. Die Larven, die damit gefüttert werden, werden vergiftet und sterben.
6. Kaffee als Dünger
Um mit Kaffeesatz einen Flüssigdünger herzustellen, ermische eine Tasse Kaffeesatz mit etwa 10 Litern Wasser und lasse alles 6 bis 12 Stunden ziehen. Anschließend kannst du deine Pflanzen damit düngen. Ein Flüssigdünger mit Kaffeesatz ist nicht das Gleiche wie die Pflanzen mit Kaffee zu gießen. Kaffee enthält mehr Säure und andere Bestandteile, die aus dem Kaffeesatz beim Aufbrühen verloren gingen. Übrig gebliebener Kaffee ist gut für Pflanzen, die einen sauren Boden brauchen, aber nur, wenn der Kaffee schwarz ist und weder Zucker noch Milch enthält. Möchtest du direkt mit dem Kaffeesatz deine Pflanzen düngen, findest du hier eine Anleitung.
Welche Pflanzen mögen keinen Kaffeesatz?
Nicht alle Pflanzen mögen Kaffeesatz. Wenn du regelmäßig Kaffeesatz auf den Beeten verteilst, erhöht sich der pH-Wert des Bodens – was nicht alle Pflanzen schätzen. Pflanzen, die einen kalkhaltigen Boden brauchen, solltest du daher nicht mit Kaffeesatz düngen. Dazu zählen Buchs, Narzissen, Glockenblumen, Erdbeeren oder Astern. Aufzählung findest du hier.
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