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Johannistag – warum der 24. Juni so wichtig fürs Gärtnern ist

Der Johannistag hat für Gartenfreunde eine besondere Bedeutung, da ab diesem Termin viele Gemüse nicht mehr geerntet werden dürfen oder andere Gartenarbeiten anstehen. Wir erklären, warum das so ist.

Der Johannistag, oder auch nur Johanni genannt, liegt nahe bei der Sommersonnenwende und ist der Tag für das traditionelle christliche Mittsommerfest. In manchen Gegenden werden in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni Johannifeuer bzw. Sonnwendfeuer entzündet. Für den Garten hat dieses Datum eine wichtige Bedeutung, da manche Gemüsesorten nur bis zu diesem Tag geerntet werden.

Auch wenn man sich nicht an das genaue Datum des Johannistags halten muss, da sich die Pflanzen jedes Jahr wetterbedingt etwas anders entwickeln, macht es Sinn, die Gartenarbeiten rund um diesen Termin zu überdenken und das Ernten von bestimmten Gemüse einzustellen. Die Idee, sich mit den Gartenarbeiten nicht nach den Monaten, sondern nach der Entwicklung der Pflanzen zu richten, findet sich auch beim phänologischen Kalender wieder. Dieser teilt das Gartenjahr in 10 Jahreszeiten ein, deren Anfang von so genannten Zeigerpflanzen markiert wird.

Johannistag Bedeutung

Der Johannistag liegt genau 6 Monate vor Weihnachten. An ihm wird das traditionelle Mitsommerfest gefeiert. Christen feiern an diesem Tag die Geburt von Johannes dem Täufer. Zugleich markiert der Johannistag den Höhepunkt des Sommers. Von nun an werden die Tage wieder kürzer.

Was der Johannistag für den Garten bedeutet

Dass der Johannitag ein wichtiger Termin für den Garten und die Landwirtschaft ist, zeigen schon die große Anzahl von Bauernregeln, die sich um dieses Datum ranken. Zum einen werden ab Johanni die Tage wieder kürzer und das Pflanzenwachstum hat seinen Höhepunkt erreicht. Die Erntezeit beginnt, und für das Einbringen der Ernte ist gutes trockenes Wetter wichtig, wie diese Bauernregel zeigt. "Vor Johanni bitt um Regen, hernach kommt er ungelegen."

Der Johannistag ist, wie die Eisheiligen oder die Schafskälte, ein so genannter Lostag, an dem sich das Wetter für die nächste Zeit ablesen lässt. Wenn das Wetter am 24. Juni schön ist, soll dies für zwei Wochen so bleiben.

Zum anderen markiert die Mittsommerwende ein Datum, an dem es Zeit wird, bestimmte Gemüsesorten anzusäen, damit sie noch vor dem Herbst geerntet werden können. Darauf weist folgende Bauernregel hin: "Bis an Johannis wird gepflanzt - das Datum du dir merken kannst"

Johannistag und Johannisbeeren

Johannisbeeren werden ja nach Sorte ab Ende Juni reif und können bis in den September geerntet werden. Da di ersten der säuerlichen Beeren ab dem Johannistag geerntet werden können, wurden die Beerensträucher nach diesem Datum benannt.

Warum darf Spargel nur bis zum 24. Juni gestochen werden?

Der Johannistag markiert das Ende des Pflanzenwachstums und den Beginn der Erntezeit. Für die Spargelernte ist der 24. Juni der letzte Tag. Danach werden keine der weißen oder grünen Stangen mehr gestochen, um der mehrjährigen Gemüsepflanze Zeit zur Regeneration zu geben.

Kein Rhabarber ab dem Johannistag

Ab dem 24. Juni darf auch Rhabarber nicht mehr geerntet werden. Dies dient, wie auch beim Spargel, zur Regeneration der Gemüsepflanze. Beim Rhabarber steigt nach dem Johannistag aber auch die Oxalsäure in den Stangen an, so dass man aus gesundheitlichen Gründen auf den Verzehr von Rhabarber verzichten sollte.

Bäume und Hecken an Johanni schneiden

Bis Ende Juni haben Bäume und Sträucher in der Regel den zweiten Austrieb hinter sich. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Hecke Schneiden, da sie bis zum Herbst nur noch wenig nachwächst und gut in Form bleibt.

Wildblumenwiesen schneiden

Bis Ende Juni haben die meisten Wildblumen geblüht und Samen gebildet. Jetzt kann die Wildblumenwiese geschnitten oder gemäht werden, weil der „Nachwuchs“ für das nächste Jahr gesichert ist.

Johannistag und Kräuter

Ende Juni haben viele Kräuter das intensivste Aroma und enthalten besonders viele ätherische Öle. Jetzt ist daher eine gute Zeit, um Kräuter zu ernten und für den Winter zu trocknen.

Sommerschnitt für Obstbäume nach Junifall

Zum Beginn des Sommers verlieren viele Obstbäume, besonders Apfel- und Birnbäume, viele ihrer Früchte. Dies wird Junifall oder Junifruchtfall genannt. Anschließend kannst du, aber erst nach Johanni, steil nach oben wachsende Triebe, die so genannten Wasserschoße, abreißen.

Früh blühende Sträucher schneiden

Im Frühjahr blühende Sträucher, wie Ginster oder Forsythien, werden nach der Blüte geschnitten und ausgelichtet. Schneide alle nach innen wachsende oder sich kreuzende Triebe ab. Ein Drittel der alten Triebe wird ganz entfernt, damit sich die Sträucher laufend erneuern. Schneide sie bodennah ab. Ältere Triebe erkennst du an der gefurchten Rinde.

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