Was ist Mischkultur?
Weißt du, dass Pflanzen richtige Plaudertaschen sind? Zwar kannst du kein Tuscheln im Gemüsebeet vernehmen, aber Pflanzen kommunizieren tatsächlich. Einige Pflanzen beschützen sich gegenseitig, indem sie Duftstoffe abgeben, die Schädlinge abhalten, in verschiedenen Tiefen wurzeln, sodass sie sich keine Konkurrenz machen oder die Bodenaktivität verbessern. Mischkultur heißt aber auch, den vorhandenen Platz gut auszunutzen, indem man die Wuchsformen der Pflanzen berücksichtigt. Wir stellen bewährte Pflanzkombinationen vor, so genannte Pflanzengilden, zurückgreifen, um giftfrei und erfolgreich zu gärtnern. Hier sind unsere Dreamteams im Gemüsegarten.
1. Mais, Bohne und Kürbisgewächse – drei Schwestern
Die drei Schwestern Mais (Zea mays), Bohnen (Phaseolus vulgaris) und Kürbisse (Cucurbita) ist wohl die bekannteste Pflanzenkoalition. Sie ist auch als Milpa-Beet, Indianer- oder Azteken-Beet bekannt. Die Mischkultur aus diesen drei Pflanzen ist so beliebt, weil sie einfach so gut funktioniert. Der Mais ist zugleich Rankhilfe für Bohnen, die Bohnen bedanken sich, indem sie Stickstoff binden und so den Boden verbessern. Und der Kürbis beschattet mit seinen großen Blättern den Boden und schützt ihn vor Austrocknung. So wird Wasser gespart, und die oberflächlichen Wurzeln leiden nicht an Hitzestress. Ziemlich perfekt, oder?
2. Karotten und Zwiebeln
Karotten (Daucus carota subsp. sativus) vertreiben die Zwiebelfliege und Zwiebelgewächse, wie Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch, die Möhrenfliege. So sind diese beiden Gemüsearten ihre Peiniger los, nur weil sie nebeneinander wachsen. Da Karotten mehr Wasser brauchen als Zwiebeln, sollten sie in kleinen Gräben wachsen, die du für die Karotten zwischen den Zwiebelreihen ziehst. Wenn es Lücken im Beet gibt, kannst du sie mit Pflücksalat füllen, die den Boden beschatten und vor Austrocknung schützen.
3. Tomate & Basilikum
Tomaten (Solanum lycopersicum) und Basilikum (Ocimum basilicum) sind nicht nur auf dem Teller, sondern auch im Beet ein Dream-Team. Basilikum schützt die Tomatenpflanzen vor der Weißen Fliege und vor Mehltau und beschattet den Boden. Das Basilikum darf gerne im Schatten der Tomaten stehen, da er es nicht ganz so sonnig mag und auch gerne vor Regen geschützt ist.
4. Bohnen und Bohnenkraut
Dass das Bohnenkraut (Satureja hortensis) seinen Lieblingsnachbarn, die Bohnen (Phaseolus vulgaris), schon im Namen tragen, ist kein Zufall. Denn Bohnen und Bohnenkraut sind nahezu unzertrennlich – im Beet ebenso wie in der Küche. Im Beet vertreibt das Bohnenkraut die Schwarze Bohnenlaus und soll außerdem das Wachstum der Bohnen sowie deren Aroma fördern.
5. Gurken und Dill
Gurken (Cucumis sativus) und Dill (Anethum graveolens) sind ein weiteres Pflanzenpaar, das sich im Beet und in der Küche hervorragend kombinieren lässt. Dill fördert die Keimfähigkeit von Gurken und profitiert vom Schatten, den die Gurkenpflanzen dem Kraut bieten.
6. Salat und Erbsen
Mit der Kombination von Salat (Lactuca sativa) und Erbsen (Pisum sativum) kannst du den Platz im Gemüsebeet optimal ausnutzen. Denn bis die Erbsen so richtig loslegen und Platz und Nährstoffe brauchen, ist der Salat schon erntereif.
7. Erdbeeren und Zwiebelgewächse
Lauch (Allium porrum) oder andere Zwiebelgewächse an Erdbeeren (Fragaria) – die Kombination macht sich nur im Gemüsebeet gut. Zwiebelgewächse halten aus dem Boden Nematoden fern und schützen die Erdbeeren auch vor Krankheiten. Außerdem werden die flach wurzelnden Erdbeeren nicht durch die Ernte von Lauch & Co. gestört. Diese werden über den Wurzeln abgeschnitten und die Wurzeln bleiben im Boden.
8. Kohlrabi und Sellerie
Sowohl Kohlrabi als auch Sellerie brauchen feuchten Boden und profitieren daher beide von häufigerem Gießen. Sellerie vertreibt mit seinem Geruch Kohlfliegen und Kohlblattläuse. Noch ein Tipp: Stangensellerie lässt sich leichter als Knollensellerie anbauen und kann auch nur blattweise geerntet werden.
9. Zucchini und Kapuzinerkresse
Zucchini (Cucurbita pepo var. giromontiina) sind, wie auch Gurken (Cucumis sativus) und Kürbisse, (Cucurbita pepo) Flachwurzler und können es nicht leiden, wenn sie in ihrem Wurzelbereich gestört werden, wie zum Beispiel durch Hacken oder Unkrautjäten. Kapuzinerkresse (Tropaeolum) ist daher eine gute Nachbarin, da ihre Wurzeln den Boden lockern. Außerdem wird der Boden durch die Kapuzinerkresse beschattet, vor dem Austrocknen bewahrt und Unkraut verhindert. Ein weiterer Vorteil ist, dass Schecken den scharfen Geruch der Kapuzinerkresse nicht leiden können und daher die jungen Früchte der Zucchini-Pflanzen verschonen.
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