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Knollensellerie säen, anbauen, pflanzen und ernten

Knollensellerie im Garten anbauen ist einfach, dauert aber lange und erfordert daher etwas Geduld. Worauf du beim Anbauen, Pflegen und Ernten der Knollen achten musst, kannst du hier lesen.

Diese Knolle ist im Mittelmeerraum schon seit dem Altertum bekannt und befindet sich schon seit über 3000 Jahre in Kultur. Alles was du über dieses "alte" Gemüse wissen musst und wie du es anbauen kannst, wird hier erklärt.

Allgemeine botanische Information

Der Knollensellerie (Apium graveolens L. var. rapaceum) ist eine Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Verzehrt wird, wie der Name schon schließen lässt, hauptsächlich die Knolle. Neben dem Knollensellerie gibt es den Stauden-, Bleich- oder Stangensellerie (Apium graveolens var. dulce), bei dem die fleischigen Blattstiele gegessen werden und den Schnitt- oder Würzsellerie (Apium graveolens var. secalinum) bei welchen die großen, aromatischen Blätter zum Würzen von Speisen verwendet werden. Alle drei sind nah miteinander verwandt.

Knollensellerie besitzt relativ viel Vitamin E, wirkt harntreibend und entschlackend. Bei akuten Nierenerkrankungen kann deshalb von einem starken Verzehr von Sellerie abgeraten werden. Grundsätzlich wirkt sich der Doldenblütler aber günstig auf das Verdauungssystem aus.

Standort und Boden

Für den Anbau von Sellerie eignen sich Böden mit einer guten Nährstoff- und Wasserversorgung und einem hohen Humusanteil. Verdichtungen und Staunässe sind ungünstig, da er sehr empfindlich darauf reagiert. Du solltest deshalb den Boden vorher gut lockern. Sellerie erweist sich nicht als besonders salzempfindlich. Es empfiehlt sich für den Anbau ein sonniger bis halbschattiger Platz im Beet.

Vorziehen

Um Schosser zu vermeiden, benötigt Sellerie eine warme Anzucht. Mit dem Vorziehen der Pflänzchen auf der Fensterbank solltest du spätestens Anfang März beginnen. Für eine schnelle Keimung sind 18 bis 20 ° C gut geeignet, danach solltest du die Temperatur auf 16 bis 18 ° C reduzieren, diese aber nicht unterschreiten. Die Samen solltest du nur sehr fein mit Erde zu bedecken, da Sellerie ein Lichtkeimer ist. Ab Mai nach den letzten Frösten, wenn die Pflänzchen kräftig und gut bewurzelt sind, dürfen sie ab draußen.

Pflanzen und pflegen

Beim Auspflanzen ins Beet solltest du darauf achten einen Abstand von ca. 35 cm einzuhalten. Außerdem ist es wichtig, dass du die Pflänzchen nicht zu tief in die Erde eingräbst. Eine zu tiefe Pflanzung führt zu verformten Knollen, eine zu hohe zur Bildung von unerwünschten Nebenwurzeln.

Du solltest den Boden rund um die Pflanzen, besonders wenn diese noch klein sind, regelmäßig mit einer Hacke lockern und ihn unkrautfrei halten. Achte dabei aber darauf die Pflanzen nicht zu verletzen. Es ist wichtig immer gut zu gießen, da Sellerie kontinuierliche Feuchtigkeit benötigt. Besonders von Mitte August bis Anfang Oktober ist eine gute Wasserversorgung wichtig.

Sellerie ist ein Starkzehrer und schätzt deshalb eine gute Nährstoffversorgung. Du solltest einmal im Sommer und einmal im Herbst düngen. Außerdem ist es sinnvoll vor der Pflanzung den Boden mit Kompost zu verbessern. Es empfiehlt sich eine kalireiche Düngung, da sich diese positiv auf die Knollenbildung auswirkt. Gelegentlich kannst du Sellerie mit einer leichten Kochsalzlösung gießen.

Sobald die Knolle circa Walnussgröße erreicht hat, kannst du die Erde im oberen Drittel abtragen, sodass diese freiliegt. Es regt das Knollenwachstum an.

Ernte und Lagerung

Mit der Ernte kann ab Oktober begonnen werden. Sie sollte noch vor Beginn der Fröste abgeschlossen sein. Zur Lagerung werden Wurzeln, Blätter und Faulstellen entfernt und anschließend kühl und frostfrei bei möglichst hoher Luftfeuchtigkeit untergebracht. Du kannst die Knollen in Kisten mit Sand eingraben, wobei du den Knollenkopf frei lassen solltest. Auch eine Lagerung im Kühlschrank ist gut für mehrere Wochen möglich. Dafür solltest du sie in etwas Zeitungspapier oder einen angefeuchteten Lappen wickeln.

Fruchtfolge

Sellerie sollte frühestens nach vier Jahren wieder am gleichen Standort angebaut werden. Als Vorkultur ist eine Gründüngung mit Klee oder Wicke ideal. Auch empfiehlt es sich in der unmittelbaren Nachbarschaft im Beet auf andere Doldenblütler wie Möhre und Fenchel zu verzichten.

Blüte

Wie viele anderen Apiaceaen auch, handelt es sich bei Sellerie um eine zweijährige Pflanze. Wird sie im Herbst nicht geerntet, so zeigt sie im nächsten Jahr gelbe Doldenblüten bevor sie stirbt. Schlechte Bedingungen wie Kälte oder Trockenheit können jedoch eine verfrühte Blüte induzieren.

Verwendung in der Küche

Knollensellerie ist ein typischer, unentbehrlicher Bestandteil des Suppengemüses. Er kann aber auch gerieben zusammen mit Apfel als Rohkostsalat gegessen werden. Außerdem können die gegarten Scheiben als Gemüsebeilage serviert oder paniert und gebraten werden. Bestandteil des bekannten Walddorfsalates ist neben Äpfel und Wallnüssen auch immer Sellerie.

Auch die Blätter des Knollenselleries können, zum Beispiel zum zusätzlichen Würzen von Suppe, verwendet werden

Da das weiße Fleisch schnell an der Luft oxidiert und sich unansehnlich braun verfärbt, empfiehlt es sich die Schnittstellen mit Zitronensaft einzureiben und die angeschnittene Knolle zum Aufbewahren in Folie einzuwickeln. Knollensellerie hat im Vergleich zum Stangensellerie ein sehr intensives Aroma.

Krankheiten und Schädlinge

Die Septoria-Blattfleckenkrankheit äußert sich durch schwarze Flecken auf den Blättern. Sie ist eine Pilzerkrankung. Da sie auch durch Samen übertragen werden kann, verringert ein überlagern des Saatgutes das Infektionsrisiko. Auch kann es helfen die Pflanzen bei feuchter Witterung mit Ackerschachtelhalmbrühe zu bespritzen.

Bei feuchter Witterung können sich zunächst graue bis zwei mm große Krusten bilden, die sich später rotbraun verfärben und aufplatzen. Es handelt sich dann normalerweise um den Sellerieschorf.

Immer wieder tritt auch die Selleriefliege auf.

Sorten

Es gibt viele verschiedene Sorten. Sie wirken sich auf die Schossfestigkeit, die Lagerfähigkeit und die Anfälligkeit für Blattkrankheiten aus. Bei der Wahl der entsprechenden Sorte, solltest du wissen, was dir besonders wichtig ist. Auch die Form und Farbe der Knolle wird durch die Sorte beeinflusst. Es gibt rein weiße bis gelbliche und runde, platte, ovale bis kegelförmige Varianten.

'Monarch ' ist eine gut lagerfähige Sorte, mir sehr großen trapezförmig-runden hellen Knollen und tief liegendem Wurzeln. Widerstandsfähig gegenüber Blattkrankheiten sind die beiden Sorten 'Prinz' und 'Bergers weiße Kugel'. Die Sorte 'Ibis' hat eine glatte weißfleischige hochrunde Knolle, eine gute Schossfestigkeit und ist robust gegen Septoria.

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Über die Autorin: Sophia Och, B. SC. Gartenbau

Mein Name ist Sophia Och. Ich habe Gartenbau in Freising an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten draußen umgeben von Grün. Neben meinem "beruflichen" Interesse an Pflanzen, bin ich selbst leidenschaftliche Hobbygärtnerin und versuche mich immer wieder gerne an Urban Gardening.

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