Steckbrief zur Kannenpflanze
Kannenpflanzen (Nepenthes) gehören zur Familie der Kannenpflanzengewächse und sind zugleich auch deren einzige Gattung, die über 80 Arten umfasst. Diese werden in Tiefland- und Hochland-Nepenthes unterteilt. Ursprünglich stammen die Hochland-Kannenpflanzen aus einer sehr begrenzten Region in tropischen Höhenlagen bis zu 3500 Meter Höhe. Diese sind besonders anspruchsvoll in der Pflege, da sie in der Nacht kühle Temperaturen brauchen.
Die Kannenpflanzen sind die größten und prächtigsten der fleischfressenden Pflanzen.
Am auffälligsten und namensgebend sind die Boden- oder Luftkannen der Nepenthes. Diese wachsen an den Blattenden. Die Bodenkannen locken kriechende Insekten an, während sich die Luftkannen fliegende Insekten einverleiben wollen. Der Rand der Kannen sind bunt gefärbt, um Insekten anzulocken. Kriechen oder fliegen sie in die Kannen, können sie nicht mehr herauskrabbeln, da die Innenseite der Kannen mit einer glatten Wachsschicht überzogen ost, an der die Tiere keinen Halt finden. Zudem ist die Öffnung schmaler als der Bauch der Kanne, so dass eine Flucht noch schwerer wird. Sind die Insekten erst einmal in den Kannen gefangen so werden sie von der Verdauungsflüssigkeit, die in ihnen enthalten ist, binnen zwei Tagen zersetzt. Ein Deckel auf den Kannen hält Regenwasser ab. Bei starkem Regen könnten sonst gefangene Insekten in den mit Wasser vollgelaufenen Kannen nach oben schwimmen und sich retten können.
Junge Pflanzen bilden runde Kammern, die in einer Rosette angeordnet sind. Ältere Pflanzen bilden als Kannenstiel Ranken, mit deren Hilfe sie sich in den Bäumen verankern.
Nepenthes sind je nach Art ausdauernde Halbsträucher oder wachsen als Lianen.
Von den Kannenpflanzen gibt es männliche und weibliche Exemplare. Die Blüten sitzen an langen Blütenstängeln in engen Trauben beieinander. Männliche Blüten haben einen unangenehmen Geruch nach Fäkalien, um bestäubende Insekten anzulocken. Allerdings blühen Kannenpflanzen als Zimmerpflanzen äußerst selten.
Standort und Boden
Die Kannenpflanzen brauchen das ganze Jahr über einen Standort, an dem etwa 20 bis 30 Grad herrscht. Sie sollten hell, aber nicht sonnig stehen. Gut ist ein Ost- oder Westfenster geeignet. Als Substrat eignet sich spezielle Kanivorenerde, die mit Sand, Ton Kokosfaser, Pinienrinde oder Perliten gemischt wird. Wähle ein eher flaches Ampelgefäß, da die Pflanzen flach wurzeln. Die Kannenpflanzen sollten immer als Hängepflanze kultiviert werden, damit die Kannen nach unten hängen können. Wichtig ist auch eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 Prozent. In Wohnungen ist es sehr schwer, diese Bedingungen der Kannenpflanzen zu erfüllen. Meist gedeihen sie besser in einem Gewächshaus oder Terrarium. Hybride sind robuster und daher besser geeignet, um in normalen Raumklima zu wachsen.
Kannenpflanzen pflegen
Kannenpflanzen müssen oft und ausreichend gegossen werden. Zum Gießen darf nur kalkfreies Wasser verwendet werden, wie destilliertes Wasser oder Regenwasser. Die Pflanzen werden am besten über den Untersetzer gegossen. Das Wasser darf aber nicht für einen längeren Zeitraum im Übertopf stehen bleiben, da die Pflanzen keine Staunässe vertragen. Etwa 20 Minuten nach dem Gießen solltest du aus dem Untersetzer das übrig gebliebene Wasser abgießen. Alternativ dazu kannst du die Pflanzen auch in einen Eimer mit Wasser tauchen. Achte darauf, dass das Substrat niemals ganz austrocknet. Kannenpflanzen müssen nicht gedüngt werden.
Kannenpflanzen schneiden
Kannenpflanzen können zu stattlichen Pflanzen heranwachsen. Wenn die Pflanzen zu hoch werden, kannst du die Spitzen kürzen, um einen buschigen Wuchs zu fördern. Die Kannen haben eine Lebenssauer von etwa drei Monaten und vertrocknen anschließend. Du solltest sie dann, wie andere verwelkte Pflanzenteile auch, abschneiden.
Kannenpflanzen vermehren
Die Vermehrung über Aussaat ist zwar möglich, aber sehr aufwändig. Leichter lassen sich Kannenpflanzen über Stecklinge vermehren. Schneide dazu einen Haupttrieb von der Mutterpflanze von etwa 15 Zentimeter ab. Der Trieb muss mindestens über zwei bis drei Augen verfügen. Stecke den Steckling in einen Topf mit Erde und bedecke ihn mit einer durchsichtigen Folienhaube. Jetzt muss der Pflanztopf warm, aber nicht sonnig stehen. Die Folie kannst du abnehmen, wenn der Steckling Wurzeln geschlagen hat.
Arten der Kannenpflanzen
Da Nepenthes sehr anspruchsvoll in der Pflege sind, lohnt es, die robusteren Hybriden zu erwerben. Arten, wie zum Beispiel Nepenthes alata, Nepenthes ventricosa, Nepenthes rafflesiana und Nepenthes truncata, haben sich bewährt.
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