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Winterharte Bitterorangen (Poncirus trifoliata) pflanzen und pflegen

Bitterorangen sind bei uns winterhart. Die robusten Pflanzen sind zu jeder Jahreszeit dekorativ und bereichern den Garten mit ihrem wunderbaren Duft. Wir geben Tipps zum Pflanzen und Pflegen.

Nicht mit Pomeranzen verwechseln

Bitterorangen sind sommergrüne Zitrusfrüchte, die auch in unseren Breiten den Winter draußen verbringen können. Sie dürfen nicht mit der gleichnamigen Bitterorange (Citrus aurantium), oder auch Pomeranze genannt, verwechselt werden. Pomeranzen sind nicht winterhart und müssen an einem hellen, kühlen Ort überwintert werden.

Botanische Information

Bitterorangen zählen zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und gehören nicht zu den Zitruspflanzen. Allerdings ähneln sie Orangenbäumen bzw. Pomeranzen so sehr, dass sie bei uns gern als winterharter Ersatz für Orangenbäume gepflanzt werden.

Bitterorangen stammen aus dem nördlichen China und Korea. Sie sind wegen der klimatischen Verhältnisse dort an kalte Temperaturen angepasst und vertragen problemlos Temperaturen von bis zu minus 25 Grad. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Pflanzen nach Europa gebracht.

Bitterorangen sind sommergrüne Pflanzen, die im Herbst ihr Laub verlieren. Der ausladende Baum mit seinen sperrigen Ästen kann bis zu vier Meter hoch werden. Die Äste haben lange, dicke Dornen. Ihren weiteren Namen „Dreiblattzitrone“ verdanken die Pflanzen der Form ihrer Blätter. Diese sind dreigeteilt und unterscheiden sich darin von den Blättern von Zitronen und Orangen. Die Blätter werden bis zu sechs Zentimeter lang, wobei die einzelnen Blättchen umgekehrt eiförmig sind. Die Blätter der Bitterorangen werden im Herbst gelb und machen sie zu einem attraktiven Blickfang im Garten.

Im April und Mai erscheinen die weißen Blüten, die denen von Orangen sehr ähneln und betörend duften. Die einzelnen Blüten haben fünf Blütenblätter und werden im Durchmesser etwa vier Zentimeter groß. Anders als bei Zitruspflanzen üblich, haben die Bitterorangen eine feste Blütezeit. Ältere Bäume sind häufig sehr blühfreudig und daher eine Augenweide im Frühjahr. Aus den Blüten entwickeln sich Gelb-grüne Früchte, die etwa fünf Zentimter groß werden und an Mandarinen erinnern

Standort und Boden

Bitterorangen benötigen einen sonnigen Standort. Nicht nur in rauen Lagen empfiehlt sich ein geschützter Standort vor einer nach Süden ausgerichteten Mauer. Im Hinblick auf die Bodenverhältnisse ist die Bitterorange anspruchslos und gibt sich mit allen Böden zufrieden, so lange sie gut durchlässig sind.

Pflege

Bitterorangen sind ausgesprochen pflegeleicht, um nicht zu sagen pflegefrei. Einzige Voraussetzung für ihr gutes Gedeihen ist ein durchlässiger Boden. Bitterorangen müssen nicht geschnitten werden, sind aber sehr schnittverträglich. In Mittelmeerländern werden aus den Pflanzen auch Hecken geformt.

In den ersten drei bis vier Wintern ist ein Winterschutz für die Pflanzen zu empfehlen. Bedecke dazu die Baumscheibe und den Stamm mit einer dicken Schicht Laub und Beschwerde das Laub mit Ästen, so dass es nicht verweht werden kann.

Bitterorangen in der Küche

Wie der Name es vermuten lässt, schmecken Bitterorangen vor allem bitter und sehr sauer. Sie werden daher kaum in der Küche verwendet. In einigen Ländern im Mittelmeerraum macht man aus ihnen Marmelade oder verwendet sie als Küchengewürz

Bitterorangen als Veredelungsunterlage

Da Bitterorangen sehr robust und wüchsig sind, werden sie sehr gern als Veredelungsunterlage für Zitruspflanzen verwendet.

Bitterorangen mit anderen Pflanzen kombinieren

Bitterorangen lassen sich sehr gut mit Zwiebelblumen kombinieren, die ebenfalls im April und Mai ihre Blütezeit haben, wie zum Beispiel mit den Blausternen (Scilla). Wegen ihres mediterranen Charakters und ihrer Standortansprüche sind Lavendel, Zistrosen, aber auch Katzenminze ideale Nachbarpflanzen.

Vermehrung

Bitterorangen kannst du aus Samen nachziehen. Im Herbst dazu einige Kerne ernten, trocknen lassen und an einem kühlen, trockenen Platz den Winter über aufbewahren. Im Frühjahr kannst du sie dann auf der Fensterbank aussäen.

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