Die Margeriten zählen zur botanischen Pflanzengattung Leucanthemum innerhalb der Pflanzenfamilie der Asteraceae (Korbblütler). Im folgenden Artikel möchten wir Dir die Pflege von einer speziellen Margerite, nämlich der Wiesen-Margerite näher bringen.
Botanische Information
Die Wiesen-Margerite heißt mit lateinischem Namen Leucanthemum vulgare, wird zwischen 30 und 60 cm hoch und hat weiße Blumen mit einem gelben Zentrum. Die Pflanze wird als Hemikryptophyt bezeichnet. Das heißt, die Überdauerungsknospen, die den Winter überstehen sollen, liegen an der Erdoberfläche und sind außerhalb der Wachstumsperiode normalerweise mit Schnee, Laub oder etwas Erde als Schutz bedeckt. Das Wurzelsystem wird als Rhizom bezeichnet. Die Wiesen-Margerite ist somit winterhart und mehrjährig. Während des Wachstums über Jahre hinweg kann die Wiesen-Margerite eine große Fläche durch ihr buschiges Wachstum einnehmen.
Standort und Boden
Der Standort für die Wiesen-Margerite sollte sonnig bis halbschattig und recht windgeschützt sein. Der Boden sollte frisch bis feucht sein und keinesfalls zur Staunässe neigen. Im Topf sollte das Substrat also sandig-lehmig sein. Zudem sollte der Boden humus- und nährstoffreich sein, jedoch nicht zu sehr, da sie zu viel Stickstoff nicht vertragen.
Der Wasserbedarf von Leucanthemum vulgare ist eher gering einzuschätzen. Die Pflanzen sind anfälliger für Staunässe als für Trockenheit.
Pflanzen und pflegen
Als Abstand beim Pflanzen solltest Du zwischen den einzelnen Wiese-Margeriten ungefähr 40 cm einhalten. Am Schönsten machen sich die Pflanzen als Gruppe von 5 bis 10 Stück. Auspflanzen kannst Du die Pflanzen ungefähr Mitte Mai, nach den letzten potentiellen Spätfrösten. Beim Pflanzen solltest du darauf achten, die Wiesen-Margerite etwas tiefer in den Boden zu setzen als sie zuvor im Topf war.
Leucanthemum vulgare ist recht anspruchslos was die Pflege betrifft. Vor allem im Sommer ist es empfehlenswert, wenn Du die Pflanzen regelmäßig gießt. Staunässe solltest du allerdings vermeiden. Düngen solltest Du die Pflanzen nur, wenn sie trotz Verjüngungsmaßnahmen am optimalen Standort weniger reich blühen. Eine Düngung mit einem Langzeitdünger zum Anfang der Vegetationsperiode ist ausreichend. Zu den Schnitt-/Verjüngungsmaßnahmen zählen, dass Du abgeblühte Triebe abschneiden, im Herbst die gesamte Pflanze komplett zurückschneiden und von Zeit zu Zeit die Pflanzen in Deinem Beet oder Topf teilen solltest, um ihre Vitalität zu erhöhen. Falls Dir die Pflanzen im Beet zu sehr wuchern, kannst Du sie problemlos durch abstechen der ungewünschten Stellen im Beet begrenzen.
Wiesenmargerite und schöne Nachbarn im Beet
Die Wiesen-Margerite ist eine beliebte Zierpflanze, die Du als Garten-, Beet- oder Kübelpflanze verwenden oder aber auch als Schnittblume in einer Vase sehr gut zur Geltung bringen kannst. Im Garten kann sie zum Beispiel Bestandteil eines Bauerngartens, einer Blumenwiese oder Bienenweide sein.
Du kannst die Wiesen-Margerite sehr gut in Kombination mit Alant, Feinstrahlaster, Jakobsleiter, Nelkenwurz, Pechnelke, Salbei oder Tränendes Herz zusammen in ein Beet pflanzen.
Falls Du Samen von den Pflanzen zur eigenen Vermehrung gewinnen möchtest, solltest Du die verblühten Triebe an der Pflanze belassen und die reifen Samen zwischen September und Oktober ernten.
Vermehrung
Wenn Du eine gekaufte Pflanze in Deinen Garten setzt, brauchst Du keine Vermehrung zu betreiben, da sich die Pflanzen durch Selbstaussaat ausbreiten.
Falls Du jedoch Pflanzen anziehen möchtest, um sie zum Beispiel zu verschenken, kannst Du die Blüten und die sich daraus entwickelnden Samen bis zur Saatgutreife im September/Oktober an der Pflanze belassen und sie anschließend ernten. Die Aussaat führst Du am besten im darauffolgenden Frühjahr im März/April durch. Bei der Aussaat ist nichts Besonderes zu beachten.
Daneben kannst Du Leucanthemum vulgare auch durch Teilung vermehren, indem Du die bereits bewurzelten Rhizome durchschneidest, in einen Topf oder an einer anderen Stelle im Garten wieder einpflanzt und sie normal weiter kultivierst.
Sorten, die gefüllte Blüten besitzen, kannst Du nur über Teilung vermehren, da diese keine Samen ansetzen.
Krankheiten und Schädlinge
Zu den Schädlingen, die an der Wiesen-Margerite auftreten können, zählen Blattläuse, bei länger anhaltender Trockenheit unter Umständen Spinnmilben und vor allem im Frühjahr beim Austrieb Schneckenfraß. Gegen Blattläuse helfen Marienkäfer- und Florfliegenlarven sowie eine Behandlung mit Schmierseifenlauge. Bei letzterem besprühst Du die Pflanzen von allen Seiten einfach mit der Lauge. Gegen Spinnmilben kannst Du die Pflanzen regelmäßig mit Wasser bestäuben um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Schnecken kannst Du entweder mit Schneckenkorn oder Brettern, die Du um das Beet herum auslegst, regelmäßig umdrehst und die Schnecken absammelst, bekämpfen.
Bei Staunässe können die Wurzeln faulen und/oder mit Schimmelpilzen befallen werden. Abhilfe schaffst Du hier, indem Du weniger häufig gießt oder ein durchlässigeres Substrat für die Pflanzen auswählst.
Blüte und Bienenfreundlichkeit
Die Blume von Leucanthemum vulgare setzt sich aus botanischer Sicht aus zwei verschiedenen Blütenformen zusammen. Die weißen, äußeren Blüten, die mit bloßem Auge leicht für Blütenblätter gehalten werden, werden als Zungenblüten bezeichnet, die gelben, inneren Blüten als Röhrenblüten. Der Blütenstand erscheint je nach Standort ungefähr zwischen Mai und Juni.
Der gesamte Blütenstand wird sehr gerne von jeglichen Insekten zur Nahrungssuche besucht. Von Wild- über Honigbienen bis zu Hummeln und Schmetterlingen. Die Wiesen-Margerite gilt somit als hervorragende Trachtpflanze für sich von Nektar und Pollen ernährenden Insekten.
Gefüllte Sorten hingegen sind nicht als Bienenweiden geeignet, da sie weniger bis gar keinen Pollen und/oder Nektar ausbilden.
Sorten
Die einzelnen Sorten unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Blütengröße und gleichen sich bis auf geringe Nuancen in ihren Blütenfarben.
Die Sorte ´Hofenkrone´ besitzt gefüllte Blüten und blüht früh, ist jedoch nematodenanfällig.
Bei ´Maikönigin´ handelt es sich um eine Sorte, die einfache Blüten besitzt, früh und sehr reich blüht und samenvermehrbar ist. Ein Rückschnitt nach der Blüte ist empfehlenswert.
´Maistern´ hat auch einfache Blüten, die früh erscheinen und großblumig sind.
Die Sorte ´Rheinblick´ weist ebenfalls einfache Blüten auf, die jedoch etwas später als bei allen anderen Sorten erscheinen. Die Pflanzen werden recht hoch, sind standfest und auch samenvermehrbar.
Sonstiges
Die Wiesen-Margerite ist zwar nicht giftig, fast alle Pflanzenteile können jedoch bei Hautkontakt Kontaktallergien auslösen. Der Grund hierfür kann die phototoxische Wirkung der Polyacetylene sein.
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Diese Gartenideen wurden verfasst von Florian Fleckenstein.
Zum Autor:
Florian Fleckenstein,
B. Sc. Gartenbau
Student M. Sc. Agrarwissenschaften
In meiner Freizeit bin ich sehr gerne im Grünen und gärtnere selbst, ob es der Anbau von Tomaten oder Chilis auf dem Balkon ist, die Pflege von Familien-Obstbäumen oder die Lese von Weintrauben im elterlichen Weingut.
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