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Hyazinthen vortreiben, pflanzen und pflegen

Hyazinthen sind als Gartenpflanzen und vorgezogen im Topf als Zimmerpflanze beliebt. Hier eine Anleitung zum Pflegen und verraten, worauf du beim Pflanzen achten musst.

Die duftenden Blüten der Hyazinthen zeigen sich zwischen März und April und duften intensiv. Die Pflanzen sind pflegeleicht und können im Haus vorgezogen werden. Erfahre mehr über das Pflanzen und Pflegen von Hyazinthen.

Fakten zu Hyazinthen

Bereits in der Antike waren die duftenden Zwiebelpflanzen sehr beliebt. Der Sage nach lies Apollon die Blume aus dem Blut des Jünglings Hyakinthos entstehen, als er ihn beim Diskuswerfen tödlich verletzte. Sie gilt daher als Symbol für die Erneuerung des Lebens im Frühling.

Die Hyazinthe (Hyacinthus orientalis) kommt ursprünglich an den felsigen Hängen und Schotterfluren im Mittelmeerraum und im Orient vor. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von bis zu 30 cm. Über dem bereits im Februar erscheinendem Blattschopf bildet sich ein kräftiger zentraler Blütenstiel. Im Sommer ziehen sich die Blätter bereits wieder zurück ins Erdreich.

Standort und Boden

Hyazinthen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit frischem, nicht zu feuchtem durchlässigem Boden. Sommertrockene Standorte zum Beispiel in Steingärten eignen sich daher gut. Schwerer Boden sollte mit Sand verbessert werden

Die Zwiebelpflanzen können auch sehr gut im Topf oder in Gläsern getrieben werden.

Pflanzen und pflegen

Die beste Zeit um Hyazinthen ins Freiland zu pflanzen ist im Herbst von Oktober bis November. Die Blumenzwiebeln sollten circa 10 cm tief und 15 cm von der Nachbarpflanze entfernt gesetzt werden. Schwere Böden sollten mit etwas Sand verbessert werden.

Die Blüten neigen teilweise dazu umzukippen. Falls dies der Fall ist, solltest du diese mit einem Stab abstützen und fixieren. Hyazinthen können das ganze Jahr über im Boden gelassen werden und treiben im nächsten Jahr wieder aus. Alternativ kannst du nach dem Eintrocknen des Laubs die Zwiebeln ausgraben, säubern und trocknen. Nach einer kühlen und trockenen Lagerung können sie im Herbst wieder an eine neue Stelle ins Freiland ausgepflanzt oder alternativ im Zimmer auf Gläsern oder in Töpfen getrieben werden. Eine Anleitung zur Pflege von Hyazinthenzwiebeln nach der Blüte fimdest du hier.

Hyazinthen treiben

Zum Treiben von Hyazinthen werden spezielle Treibgläser mit einem verengten Hals verwendet, alternativ kann auch in Töpfen mit Erde getrieben werden. Du kannst dafür vorbehandelte Zwiebeln verwenden. Diese erlangen früher die Blüte als unbehandelte Zwiebeln, mit welchen es allerdings genauso funktioniert. Zum Antreiben setzt du sie auf die mit Wasser gefüllten Gläser. Zur Vermeidung von Fäulnis, darf der Zwiebelboden das Wasser allerdings nicht direkt berühren. Zunächst stellst du diese kühl (5 – 9 ° C) und dunkel. Sobald ein kräftiges Wurzelwachstum erfolgt ist, darfst du Zwiebeln ins Helle umsiedeln. Du solltest sie aber nicht zu warm stellen und zunächst vor der unerwarteten Helligkeit mit Hütchen zum Beispiel aus Papier schützen. Bald hast du dann schöne blühende duftende Frühjahrsboten. Allerdings darfst du nicht vergessen ab und zu Wasser nachzufüllen.

Blüte

Die 20 bis 30 cm hohen Blütentrauben mit ihren glockenförmigen Einzelblüten zeigen sich im Freiland ab April und Mai. Hyazinthen können viele Farben haben. Sie blühen in Weiß, in Rot- und Rosatönen, In Farben von violett-lila bis hin zu blau. Auch gibt es einige Sorten in verschiedenen Gelbnuancen. Die Blüten verströmen einen starken, süßlich-schweren Duft.

Für Bienen

Ungefüllte Hyazinthen-Sorten bieten bestäubenden Insekten im Frühjahr eine gern gesehene Nahrungsquelle.

Vermehrung durch Brutzwiebeln und Aussaat

Hyazinthen können über Brutzwiebeln vermehrt werden. Um die Bildung dieser anzuregen kannst du vor der Pflanzung den Zwiebelboden kreuzförmig tief einschneiden, das regt die Bildung dieser an. Nachdem die Pflanzen im Sommer im Boden eingezogen sind, kannst du diese ausgraben und die kleinen Brutzwiebeln vorsichtig ablösen. Nach einer trockenen, kühlen und dunklen Lagerung können diese im Herbst wieder an neuen Stellen gepflanzt werden.

Wildarten können auch über Aussaat vermehrt werden. Es dauert aber deutlich länger im Gegensatz zur Vermehrung durch Brutzwiebeln bis diese das erste Mal blühen. Nach circa drei Jahren blühen gesäte Hyazinthen in der Regel das erste Mal.

Krankheiten und Schädlinge

Zeigen sich braune Flecken an Stängeln und Blättern handelt es sich meist um Grauschimmel (Botrytis). Du solltest alle befallene Pflanzenteile entfernen und im Müll entsorgen. Durch einen gut belüfteten, nicht zu feuchten Standort lässt sich dieser Pilzerkrankung allerdings gut vorbeugen.

Wühlmäuse, Blattläuse und Schnecken schmecken Hyazinthen gut und befallen diese deshalb auch immer wieder gerne.

Sind Hyazinthen giftig?

Alle Pflanzenteile der Hyazinthe sind gering giftig und sollten daher nicht verzehrt werden. Die Blätter- und Blütenstiele enthalten Salicylsäure, die Zwiebeln Kalziumoxalate und Saponine. In den Samen sind ebenfalls Saponine enthalten. Nach Einnahme der Pflanzenteile kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfen kommen. Bei Hautkontakt mit den Zwiebeln kommt es gelegentlich zu allergischen Hautreaktionen mit Ausschlag.

Sorten

Es gibt ein sehr breites Spektrum mit circa 200 verschiedenen Sorten in den unterschiedlichsten Farbtönen und Schattierungen. Es gibt ungefüllte und gefüllte Sorten. 'General Köhler' und 'Crystal Palace' sind gefüllt und blühen beide blau. 'Woodstock' ist eine hübsche ungefüllte purpurrote Sorte. 'Snow Cristal' und 'Carnegie' blühen beide weiß.

Auch gibt es Hyazinthen mit mehreren Blütenständen pro Zwiebel. Diese werden Multiflora-Hybriden genannt. Sie tragen meist weniger dichte Blüten und wirken so leichter und luftiger. 'Anastasia' blüht blau, 'Freestyler' dagegen rosa.

Autorin: Sophia Och

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Über die Autorin: Sophia Och, B. SC. Gartenbau

Mein Name ist Sophia Och. Ich habe Gartenbau in Freising an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten draußen umgeben von Grün. Neben meinem "beruflichen" Interesse an Pflanzen, bin ich selbst leidenschaftliche Hobbygärtnerin und versuche mich immer wieder gerne an Urban Gardening.

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