Das Gemüse Mangold wird wieder entdeckt. Mangold ist lecker, gesund und in der Küche vielseitig verwendbar. Außerdem lässt sich das Blattgemüse leicht anbauen. Hier Tipps zur Pflege und Düngung bis hin zur Ernte.
Allgemeines zum Mangold
Kaum zu glauben, aber Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) mit seinen dekorativen Blättern gehört zur Gattung der Rübe und ist mit der Zuckerrübe, der Futterrübe und der Roten Rübe verwandt. Die Pflanze gehört zur Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) und ist zweijährig. Im ersten Jahr kann sie schon geerntet werden, zur Blüte kommt sie aber erst im zweiten Jahr. Die Blätter können je nach Sorte glatt oder runzelig sowie unterschiedlich gefärbt sein. Vom Mangold werden nur die Blätter und Stiele, aber nicht die Wurzeln gegessen.
Beheimatet ist der Mangold im Mittelmeergebiet und in Vorderasien. Vor allem in den Gärten im Mittelmeerraum wächst Mangold sehr häufig, während er bei uns sich erst wieder einen Platz in den Gemüse- und Blumenbeeten erobert. Dabei war Mangold noch bis Ende des 19. Jahrhunderts bei uns sehr beliebt, wurde dann aber vom Spinat verdrängt. Die Renaissance des Mangolds dürfte sowohl an seinem dekorativen Äußeren als auch an seinen Inhaltsstoffen liegen. Denn Mangold ist sehr gesund. In ihm sind Eiweiß, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Im Vergleich zu Spinat hat Mangold aber noch weitere Vorteile: Er schmeckt kräftiger und ist leichter zu putzen!
Blattmangold und Stielmangold
Es werden zwei Varietäten des Mangolds unterschieden. Zum einen den Blattmangold (Beta vulgaris var. vulgaris), auch bekannt unter den Namen Schnittmangold oder Beißkohl. Die äußeren Blätter können während des ganzen Sommers geerntet werden. Solange das Herz des Mangolds nicht verletzt wird, treibt die Pflanze immer wieder nach. Diese Cicla-Sorten sind kleiner und daher auch für den Anbau auf dem Balkon geeignet. Blattmangold hat breite Blätter, die wie Spinat zubereitet werden. Der Blattmangold ist ziemlich widerstandsfähig und kann im Freien unter einer schützenden Schicht aus Laub, Reisig und Stroh überwintert werden.
Zum anderen gibt es den Stielmangold (Beta vulgaris var. Flavescens), oder Rippenmangold bzw. Römischer Kohl genannt. Von diesem werden zwar auch die Blätter geerntet. Wichtiger für die Verwendung in der Küche sind aber die Stiele, die geschält und oft wie Spargel als Beilage zu Kartoffeln, Fisch oder Fleisch verwendet werden. Stielmangold ist ziemlich kälteempfindlich und übersteht in der Regel den Winter nicht.
Wann sät man Mangold aus?
Die Aussaat von Mangold ist nicht sehr kompliziert. Stielmangold benötigt nur etwa 10 bis 12 Wochen, Blattmangold sogar nur acht bis 10 Wochen bis er geerntet werden kann. Wegen dieser kurzen Wachstumsphase bis zur Ernte kann Mangold zwei Mal im Jahr gesät werden, einmal im Frühjahr und einmal im Sommer.
Und so geht es:
Der früheste Zeitpunkt, um Mangold ins Beet zu säen, ist Anfang April. Dann brauchst du aber ein Vlies, um ihn an kalten Tahen und in kalten Nächten zu schützen. Bei der Aussaat ab Mitte April kannst du auf ein Winterschutzvlies verzichten.
Beet vorbereiten: Da Mangold viele Nährstoffe benötigt, drei Liter Kompost sowie etwa 75 g Hornspäne pro Quadratmeter auf das Beet geben.
Mangold direkt ins Beet säen. Reihenabstand bei Blattmangold sollte 30 Zentimeter und der Abstand innerhalb der Reisen 15 bis 20 Zentimeter betragen. Der etwas größere Rippenmangold benötigt einen Reihenabstand und in einem Abstand in der Reihe von jeweils 40 Zentimeter.
Pro Saatstelle mehrere Samen etwa zwei Zentimeter tief einpflanzen.
Nach der Keimung nur die zwei stärksten Pflanzen stehen lassen.
Standort und Boden
Mangold fühlt sich an einem sonnigen bis halbschattigen Standort wohl. Er benötigt einen lockeren, tiefgründigen, humosen Boden.
Mischkultur und Beetnachbarn
In Mischkultur wird Mangold am besten neben Hülsenfrüchten, wie Bohnen, Erbsen oder Puffbohnen, sowie neben Rüben, Radieschen, Rettich, Möhren und Kohlgewächsen angebaut. Neben oder nach Spinat und Roten Rüben sollte Mangold nicht gepflanzt werden, da diese Gemüsesorten miteinander verwandt sind. Gute Vorkulturen sind verschiedene Kohlarten, Lauch, Sellerie oder Gurken.
Mangold pflegen
Um sich gut entwickeln zu können, muss Mangold während des Sommers regelmäßig gegossen werden. Um ein Austrocknen zu verhindern, ist es sinnvoll, die Beete zu mulchen. Da Mangold viele Nährstoffe benötigt, die Pflanzen am besten mit Humus anhäufeln. Noch besser wächst er, wenn du ihn im Lauf des Sommers mit etwas Brennnessel-Jauche düngst.
Mangold ernten
Ab Juni kann Mangold fortlaufend geerntet werden. Dazu die äußeren Blätter entfernen und nur das Herz stehen lassen, damit die Pflanze von innen heraus weiter wachsen kann. Stielmangold wird im Herbst dann vollständig geerntet. Der widerstandsfähigere Blattmangold kann bei guten Winterschutz im Beet bleiben und kann auch während der Wintermonate geerntet werden.
Tipp: Der rotstielige Mangold verliert beim Kochen oder Blanchieren leider seine schöne rote Farbe und wird unansehnlich grau. Wenn du ihn nach dem Blanchieren in karamellisiertem Zucker, Salz und Butter schwenkst, bleibt die rote Färbung zum Großteil erhalten.
Mangold - Sorten
Blattmangold:
- 'Charlie': rote Stiele, zum Ernten im jungen Blattstadium für Salate
- 'Lucullus': weiße Stiele, sehr zart, beste Sorte
Stielmangold:
- 'Fantasy F1 Hybride': mild und saftig im Geschmack
- 'White Silver': grüne, breite Blattstiele
- 'Bright Lights', F1': bunte Blattstiele, sehr dekorativ
- 'Rhubarb Chard': rotstielig, dekorativ
Saatgut für Mangold kaufen
Auch noch interessant:
Es wurden noch keine Kommentare verfasst.