Der Herbst stellt besondere Anforderungen an die Pflege von Zimmerpflanzen. Sie bereiten sich auf die dunkleren Monate vor. Dabei sind sie besonders anfällig für Stress und Schädlinge. Mit den folgenden Tipps bleiben deine grünen Mitbewohner gesund und schön.
Zimmerpflanzen vom Balkon ins Haus holen
Sobald die Temperaturen nachts unter 10 °C fallen, sollten Zimmerpflanzen wieder ins Haus geholt werden. Achte dabei auf folgendes:
- Pflanzen auf Schädlinge kontrollieren:
Achte darauf, dass keine blinden Passagiere mit ins kuschelig warme Wohnzimmer umziehen. Alle Schädlinge würden sich über das warme Winterquartier freuen. Kontrolliere die Blätter, Triebe und vor allem die Blattunterseiten. Behandle die Zimmerpflanzen bei Schädlingsbefall noch im Freien, bevor sie ins Haus kommen und andere Pflanzen anstecken können. - Pflanzen an weniger Licht gewöhnen
Im Haus haben Zimmerpflanzen weniger Licht als draußen im Garten oder auf dem Balkon. Damit sie sich daran gewöhnen, stelle sie noch im Freien für ein bis zwei Wochen an einen schattigen Platz. Noch mehr Tipps zum Umzug der Zimmerpflanzen zurück ins Haus findest du hier.
Pflanzen reinigen: Abbrausen & Abstauben
Saubere Blätter können mehr Licht aufnehmen. Das ist besonders im Herbst und Winter wichtig. Gönne deinen Pflanzen daher alle paar Wochen ein kleines Wellness-Paket und reinige die Blätter. Das ist auch eine gute Gelegenheit, um sie auf Schädlinge zu kontrollieren. Denn die Biester fühlen sich bei trockener Heizungsluft so richtig wohl.
- Stelle die Zimmerpflanzen, die sich leicht transportieren lassen, ins Waschbecken, die Badewanne oder Dusche und brause sie mit einem feinen, lauwarmen Wasserstrahl ab.
- Die Blätter großer Pflanzen oder von Pflanzen mit großen Blättern solltest du regelmäßig mit einem weichen, feuchten Tuch abwischen.
Lichtbedarf beachten
Im Herbst ist Licht knapp! Darauf solltest du reagieren und dafür sorgen, dass es deine Pflanzen so hell wie möglich haben.
- Rücke deine Pflanzen näher ans Fenster.
- Stelle deine Zimmerpflanzen nach Möglichkeit an hellere Plätze in der Wohnung. Ideal ist ein Platz an einem Süd- oder Ostfenster mit maximaler Helligkeit.
- Wenn es bei dir in der Wohnung eher dunkel ist, solltest du Pflanzenlampen in Betracht ziehen. Auf jeden Fall solltest du Pflanzen als Zimmergenossen wählen, die mit wenig Licht auskommen.
- Drehe den Pflanztopf regelmäßig, damit die Pflanzen sich nicht zu sehr zum Licht neigen und einseitig wachsen.
Nur welke Blätter schneiden
Der Herbst ist ganz schön stressig für Zimmerpflanzen. Erst der Umzug ins Haus, dann das wenige Licht und dann auch noch die trockene Heizungsluft! Kein Wunder, dass da so manches Blatt an den Zimmerpflanzen gelb und welk wird. Das ist auch normal und kein Grund zur Sorge, denn die Pflanze will einfach ein paar Altlasten loswerden und diese nicht im Winter auch noch versorgen müssen. Du kannst es deiner Pflanze etwas leichter machen, indem du welke und gelbe Blätter abschneidest.
Entferne aber ausschließlich vertrocknete, welke sowie kranke Blätter und schneide die Pflanze im Herbst nicht zurück. Ein Rückschnitt regt die Pflanze nämlich zu mehr Wachstum an, und das strengt Pflanzen im Herbst zu sehr an.
Übrigens: Nicht alle Zimmerpflanzen vertragen einen Rückschnitt. Bei Farnen zum Beispiel solltest du die Schere stecken lassen. Hier eine Anleitung zum richtigen Schneiden von Zimmerpflanzen.
Weniger gießen
Zimmerpflanzen benötigen im Herbst deutlich weniger Wasser, da sie langsamer wachsen. Damit keine Staunässe entsteht, prüfe vor dem Gießen mit dem Daumen, ob die oberste Erdschicht trocken ist.
Tipp: Zu Blumenerde begünstigt Trauermücken. Hier Tipps, wie du Trauermücken verhinderst und bekämpfst.
Luftfeuchtigkeit erhöhen
Heizungen trocknen die Raumluft aus und stressen Zimmerpflanzen. Folgende Maßnahmen sorgen für höhere Luftfeuchtigkeit:
- Stelle Wasserschalen bei der Heizung auf.
- Besprühe die Blätter regelmäßig mit kalkarmem Wasser.
- Stelle die Pflanzen auf Schalen, die du mit Wasser und Kieselsteinen füllst.
- Stelle die Pflanzen in Gruppen zusammen oder
- Nutze Luftbefeuchter.
Weitere Tipps, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, findest du unter dem Link.
Nicht düngen – oder nur wenig
Im Herbst brauchen die meisten Zimmerpflanzen keine zusätzliche Nährstoffzufuhr, da sie in der Ruhephase sind. Falls du düngst, dann höchstens einmal monatlich und in stark reduzierter Menge, sonst kann es zu Überdüngung kommen.
Eine Ausnahme sind Pflanzen mit ganzjährigem Wachstum, wie zum Beispiel Zimmerpalmen und Ficus.
Nicht umtopfen – besser im Frühjahr
Umtopfen ist eine Belastung, besonders in der Ruhephase. Denn die Pflanzen wachsen kaum und können neue Wurzeln schlechter bilden. Daher könne sie den Stress durch Umtopfen schlechter weg stecken.
Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr, wenn die Pflanzen mit neuer Kraft wachsen. Im Herbst solltest du diese Aktion deinen Pflanzen nur bei Staunässe zumuten.
Hier eine Anleitung zum Umtopfen von Zimmerpflanzen.
Bildnachweis:
Zimmerpflanzen, Foto von Vadim Kaipov
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