Rosen sind die Königinnen im Garten – aber selbst die schönste Königin braucht ein Hofstaat, der sie perfekt in Szene setzt. Stauden sind ideale Rosenbegleiter, die Lücken im Beet füllen, den Boden beschatten, Unkraut unterdrücken – und das Beste: Viele Stauden locken Bienen, Hummeln und Wildbienen an. So entsteht ein üppig blühendes Blumenbeet, das viele Insekten anlockt.
Rosen sind wichtig für Bienen
Ab Mitte Juni wird es für Bienen schwieriger, Nahrung zu finden, da weniger Pflanzen blühen. Obstbäume und Linden haben ihre Blütezeit hinter sich und viele Wiesen sind gemäht. Da trifft es sich gut, dass ab Juni die remontierenden Rosen mit ihrem zweiten und manchmal auch dritten Blütenflor blühen.
Damit Bienen von dem Pollen naschen können, ist es wichtig, dass die Rosenblüten ihre Staubgefäße zeigen. Das ist auf jeden Fall bei den einfachen Blüten der Fall, aber auch oft bei den halbgefüllten und manchmal auch bei den gefüllten Rosen. Ein Zeichen, ob deine Rosen bienenfreundlich sind, findest du im Herbst: Wenn die Rosen viele Hagebutten tragen, wurden die Blüten von einem Insekt besucht.
Doch nicht nur Rosen sind eine gute Nahrungsquelle für Bienen, sondern auch ihr Hofstaat, die sie umgebenden Stauden. Bei der richtigen Staudenauswahl kannst du ein bienenfreundliches Beet gestalten.
1. Katzenminze (Nepeta x faassenii)
Die Katzenminze ist eine der ersten Stauden, die im Rosenbeet ihre Blüten öffnet. Oft ist sie im Mai schon verblüht. Nach einem Rückschnitt bis auf den Boden blüht sie aber noch ein zweites Mal. Die blauen Blüten der Katzenminze sehen besonders schön zu weißen, rosafarbenen oder violetten Rosen aus.
Blütezeit: Mai bis September
Blütenfarbe: Blau bis Violett
Höhe: 40–60 cm
Standort: Sonnig, trocken bis frisch, durchlässiger Boden
Nektar/Pollen: Sehr hoch (Nektarwert 3, Pollenwert 2 von max. 4)
Besucher: Honigbienen, Wildbienen, Hummeln
2. Steppensalbei (Salvia nemorosa)
Der Steppensalbei ist wegen seines aufrechten Wuchses und seiner langen Blütezeit ein besonderes Highlight als Rosenbegleiter. Wenn du ihn nach der Blüte zurückschneidest, blüht er oft ein zweites Mal. Besonders Der Steppensalbei sieht besonders schön in Kombination mit rosafarbenen oder weißen Beetrosen aus. Besonders empfehlenswert ist die Sorte 'Caradonna'. Seine dunklen Stängel und violetten Ähren bilden einen tollen Kontrast zu weißen oder rosafarbenen Rosen.
Blütezeit: Juni bis August, oft Nachblüte bis September
Blütenfarbe: Blau, Violett, Rosa oder Weiß
Höhe: 30–60 cm
Standort: Sonnig, trocken bis frisch
Nektar/Pollen: Sehr hoch (Nektarwert 3, Pollenwert 2)
Besucher: Honigbienen, Wildbienen, Hummeln
3. Skabiosen (Scabiosa caucasica, Scabiosa ochroleuca)
Die Blüten der Skabiosen scheinen über dem Beet zu schweben. Besonders zauberhaft sehen sie zu pastellfarbenen Rosen aus.
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: Weiß, Blau, Violett, Rosa
Höhe: 50–70 cm
Standort: Sonnig, durchlässiger Boden
Nektar/Pollen: Hoch (Nektarwert 3, Pollenwert 2)
Besucher: Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
4. Bergminze (Calamintha nepeta)
Die Bergminze wird besonders intensiv von Bielen angeflogen. Die zarten, thymianähnlichen Blüten duften intensiv. Die Blätter der Bergminze kannst du auch in der Küche verwenden. Sie schmecken ähnlich wie Pfefferminz und verleihen Couscous, Obstsalat, Tees und anderen Getränken eine frische Note.
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: Hellviolett bis Weiß
Höhe: 30–40 cm
Standort: Sonnig, trocken bis frisch
Nektar/Pollen: Sehr hoch (Nektarwert 3, Pollenwert 2)
Besucher: Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
5. Prachtkerze (Gaura lindheimeri)
Die weißlich-rosa oder rosafarbenen Blüten der Prachtkerze dient Bienen meistens als Frühstücksbuffet. Prachtkerzen bilden lange Blütenrispen, an denen die zwei bis drei Zentimeter großen Blüten wachsen. Jede Blüte öffnet sich nur für einen Tag. Da sich aber laufend neue Blüten bilden, zählt die Prachtkerze zu den dauerblühenden Stauden.
Blütezeit: Juli bis Oktober
Blütenfarbe: Weiß bis Rosa
Höhe: 30–150 cm
Standort: Sonnig, trocken bis frisch
Nektar/Pollen: Mittel bis hoch (Nektarwert , Pollenwert 3)
Besucher: Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
6. Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis)
Das Patagonische Eisenkraut ist eine filigran wachsende Staude mit zahlreichen violetten Blüten. Da das Eisenkraut bis zu 150 Zentimeter hoch werden kann, eignet es sich besonders für den Hintergrund eines Rosenbeetes. Das Patagonische Eisenkraut ist nicht sicher frosthart. Da es sich aber leicht versamt, kannst du dich im nächsten Frühjahr über Sämlinge freuen.
Blütezeit: Juli bis Oktober
Blütenfarbe: Violett bis Purpur
Höhe: 100–150 cm
Standort: Sonnig, trocken bis frisch
Nektar/Pollen: Sehr hoch (Nektarwert 3, Pollenwert 2)
Besucher: Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
7. Kugeldistel (Echinops ritro)
Die aparten Kugeldisteln setzen strukturierte Akzente im Rosenbeet und verlängern die Blütezeit in den Spätsommer. Kugeldisteln haben eine lange Blütezeit.
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: Blau, Silberblau
Höhe: 80–120 cm
Standort: Sonnig, trocken bis frisch
Nektar/Pollen: Sehr hoch (Nektarwert 3, Pollenwert 2)
Besucher: Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
8. Schleierkraut (Gypsophila paniculata)
Es ist erstaunlich, wie viele Insekten das Schleierkraut anlockt. Für einen romantischen Garten ist es unentbehrlich. Nach einem Rückschnitt blüht es oft ein zweites Mal.
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: Weiß, Zartrosa
Höhe: 80–100 cm
Standort: Sonnig, durchlässig
Nektar/Pollen: Hoch (Nektarwert 2, Pollenwert 3/2)
Besucher: Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
9. Hohe Fetthenne (Sedum telephium, Sedum spectabile)
Die Hohe Fetthenne ist wegen ihrer späten Blütezeit für Insekten besonders wichtig. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch die verblühten Blütenstände bis in die kalte Jahreszeit sehr dekorativ aussehen und dem winterlichen Garten Struktur verleihen.
Blütezeit: Juli bis September
Blütenfarbe: Rosa, Purpur
Höhe: 40-80cm
Standort: Sonnig, durchlässig, trocken, frisch
Nektar/Pollen: Hoch (Nektarwert 3, Pollenwert 3/2)
Besucher: Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
10. Astern (Aster novi-belgii, Aster dumosus, Aster amellus)
Im Herbst blühende Astern lassen nicht nur den Garten leuchten, sondern decken auch hungrigen Bienen den Tisch. Astern sollten im Hochsommer gut mit Wasser versorgt werden.
Blütezeit: August bis Oktober
Blütenfarbe: Blau, Rosa, Weiß, Violett
Höhe: 30-100cm
Standort: Sonnig, durchlässig, frisch bis mäßig trocken
Nektar/Pollen: Sehr hoch (Nektarwert 3, Pollenwert 2)
Besucher: Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge
Häufig gestellte Fragen
Sind alle Rosen bienenfreundlich?
Leider nicht. Gefüllte Blüten sind für Bienen meist nutzlos. Wähle besser einfach oder halbgefüllte Rosensorten.Kann ich auch Stauden für Halbschatten als Rosenbegleiter nehmen?
Ja, für halbschattige Standorte eignen sich z. B. Waldglockenblumen, Storchschnabel oder Frauenmantel – sie locken ebenfalls Bienen an.
Worauf du bei Rosenbegleitern achten solltest
Damit Stauden und Rosen harmonisch zusammen wachsen:
✅ Gleicher Standort: Die meisten Rosen lieben Sonne und einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Stauden sollten ähnliche Bedingungen mögen.
✅ Blütenfarben abstimmen: Ton-in-Ton, Kontraste oder pastellige Übergänge – erlaubt ist, was gefällt.
✅ Blütezeiten staffeln: Früh-, Hoch- und Spätsommerblüher kombinieren sorgt für Dauerblüte.
✅ Bienenfreundlichkeit: Wähle Stauden mit offenen, leicht zugänglichen Blüten. Gefüllte Blüten sind oft für Insekten nutzlos.
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Bildnachweis:
Bergminze, Foto von Annette Meyer
Salbei, lila, Foto von Amber Wolfe
Sedum mit Biene, Foto von Yoksel 🌿 Zok
Skabiose mit Schmetterling, Foto von Hans
Schleierkraut mit Insekt, Foto von Gernot
Patagonisches Eisenkraut, Foto von Geoff Oliver
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