8 Sträucher, die du im Winter vermehren kannst – so einfach geht es!

Sträucher vermehren mit Steckhölzern: So klappt es! Warum nicht im Winter Sträucher vermehren und kostenlos mehr Pflanzen erhalten? Wir verraten, wie du vorgehen musst und welche Sträucher sich besonders gut eignen.

Auch im Winter gibt es Gartenprojekte, die man angehen kann, wenn auch nicht so viele wie in der warmen Jahreszeit. Eines, das besonders viel Spaß macht, ist das Vermehren von Sträuchern mit Steckhölzern. Das Vorgehen ist ähnlich wie bei der Stecklingsvermehrung, nur das du bei Steckhölzern ausgereifte Stücke von Ästen verwendest.

Tipp: Wenn du Sträucher im Winter schneidest, kannst du die abgeschnittenen Triebe zur Vermehrung der Pflanzen verwenden.

Was sind Steckhölzer und wie funktioniert die Vermehrung?

Steckhölzer sind verholzte Triebe, die von einem Mutterstrauch geschnitten werden. Sie werden in die Erde gesteckt, wo sie Wurzeln bilden, und zu neuen Pflanzen heranwachsen. Diese Methode eignet sich besonders für laubabwerfende Sträucher.

Schritt für Schritt Anleitung:

  1. Den richtigen Zeitpunkt wählen: Der beste Zeitraum zum Schneiden der Steckhölzer ist der späte Herbst bis zum Frühjahr, also während der Winterruhe.
  2. Steckhölzer schneiden: Wähle gesunde, einjährige Triebe und schneide ca. 20 cm lange Stücke. Der untere Schnitt erfolgt direkt unter einer Knospe, der obere etwa einen Zentimeter darüber.
  3. Steckhölzer vorbereiten: Entferne die unteren Blätter oder Knospen und stecke die Triebe etwa zur Hälfte in lockere, feuchte Erde.
  4. Standort und Pflege: Die Steckhölzer brauchen einen geschützten Standort, idealerweise halbschattig. Halte den Boden feucht, aber nicht nass.
  5. Geduld haben: Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln. Im Frühjahr kannst du die bewurzelten Steckhölzer an ihren endgültigen Platz pflanzen.

Welche Sträucher eignen sich für Steckhölzer?

Viele Gehölze lassen sich gut über Steckhölzer vermehren. Hier sind einige besonders geeignete Arten:

1. Blaubeeren (Vaccinium corymbosum)

Es wird wohl wenige Gartenbesitzer geben, die genügend Blaubeersträucher im Garten haben. Die Früchte sind einfach zu lecker, so dass jeder neu hinzugewonnene Strauch von Schleckermäulern willkommen geheißen wird. Wenn du Blaubeersträucher im Spätwinter zurückschneidest, hast du genügend Material, um die Sträucher zu vermehren.

Tipp: Blaubeeren brauchen einen sauren Boden. Am besten zeihst du sie in Pflanztöpfen, die du. Mit Rhododendronerde füllst.

Standort: Sonnig bis halbschattig
Boden: Sauer, humos
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: Weiß bis rosa
Blütenform: Glöckchenförmig
Pflege: Benötigt sauren Boden, regelmäßiges Gießen erforderlich

2. Stachelbeeren (Ribes uva-crispa)

Ein weiteres Obstgehölz, das sich leicht mit Steckhölzern vermehren lässt, sind Stachelbeeren. Wenn du sie nicht direkt nach der Ernte geschnitten hast, dann ist der Spätwinter der richtige Zeitpunkt zum Rückschnitt. Die Schnittabfälle sind viel zu schade zum Wegwerfen.
Wähle einjährige Triebe aus Trieben, die an der Spitze noch etwas weich, am Ende aber schon ziemlich holzig sind.

Standort: Sonnig bis halbschattig
Boden: Humos, durchlässig
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: Unauffällig, grünlich
Blütenform: Glöckchenförmig
Pflege: Pflegeleicht, Rückschnitt fördert Fruchtertrag

3. Rosen (Rosa)

Rosen mit langen Trieben sind besonders für die Vermehrung mit Steckhölzern geeignet, wie zum Beispiel Kletterrosen. Steckhölzer für Rosen werden am besten im Spätherbst abgenommen und direkt an ihren vorgesehenen Standort gesteckt. Die jungen Pflanzen sollten im ersten Jahr noch nicht gedüngt werden, damit sie auf der Suche nach Nährstoffen lange Wurzeln entwickeln.
Wenn du in einer Gegend wohnst, in denen harte Winter vorkommen, ist es empfehlenswert, die Jungpflanzen im ersten Winter mit einem Vliestunnel zu schützen.

Standort: Sonnig
Boden: Tiefgründig, humos
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: Vielfältig
Blütenform: Unterschiedlich je nach Sorte
Pflege: Anspruchsvoll, regelmäßiger Schnitt nötig

4. Spierstrauch (Spirea)

Es gibt eine große Anzahl an Arten und Sorten des Spierstrauchs. Allen gemeinsam ist, dass sie eine lange Blütezeit haben und sehr pflegeleicht sind. Sie werden je nach Art und Sorte zwischen 50 und 200 Zentimeter hoch und blühen frühestens von April bis spätestens Oktober. Spiersträucher sollten zwischen April und Oktober geschnitten werden.

Standort: Sonnig bis leicht schattig
Boden: duchlässig, nährstoffreich, feucht
Blütezeit: April bis Oktober, je nach Art und Sorte
Blütenfarbe: Vielfältig, von Weiß, Purpurrosa, Karminrot zu Lila
Blütenform: Unterschiedlich je nach Sorte, Blütendolden, kegelförmige Rispen, Doldentrauben
Pflege: Anspruchslos regelmäßiger Schnitt führt zu mehr Blüten

5. Weigelie (Weigela)

Weigelien können im Garten als Solitärpflanzen, für Blütenhecken oder als Kübelpflanzen verwendet werden. Es gibt eine sehr große Anzahl an Sorten, so dass sich für jeden Geschmack das passende Exemplar findet.

Standort: Sonnig
Boden: feucht, nährstoffreich, frisch
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: Vielfältig
Blütenform: Unterschiedlich je nach Sorte
Pflege: Pflegeleicht, darf nicht ganz austrocknen, nach der Blüte düngen

6. Holunder

Holunder (Sambucus nigra) ist eine wertvolle Heil- und Arzneipflanze und ein pflegeleichter Strauch und kann als Solitär oder in einer frei wachsenden Hecke gepflanzt werden. Die Blütezeit des Holunder liegt zwischen Mai und Juli. Die Blüten können für Holunderblütensirup oder Holunderblütenessig verwendet werden.

Standort: Sonnig bis halbschattig
Boden: Humos, nicht allzu trocken, durchlässig
Blütezeit: April bis Mai
Blütenfarbe: weiß
Blütenform: doldenenförmig
Pflege: Pflegeleicht

7. Deutzie (Deutzia)

Deutzien werden je nach Art und Sorte zwischen 80 und 400 cm hoch. Am schönsten blühen sie, wenn sie einen sonnigen Standort haben, sie tolerieren aber auch einen halbschattigen Platz im Garten. Deutzien vergreisen schnell. Daher solltest du die Sträucher regelmäßig auslichten und so verjüngen.

Standort: Sonnig bis halbschattig
Boden: Durchlässig, humos, anspruchslos
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: Weiß oder rosa
Blütenform: Glockenförmig, in Rispen
Pflege: Anspruchslos, schnittverträglich

8. Kolkwitzie ((Kolkwitzia amabilis)

Kolkwitzien wachsen etwa 30 Zentimeter im Jahr. Das heißt, dass du im Spätwinter beim Rückschnitt ausreichend Material zur Vermehrung über Steckhölzer hast. Kolkwitzien haben einen schönen, überhängenden Wuchs. Ihre duftenden Blüten werden gern von Bienen besucht.

Standort: Sonnig, geschützt
Boden: Locker, durchlässig, humos
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: Rosa
Blütenform: Glöckchenförmig
Pflege: Robust, braucht so gut wie keine Pflege, verträgt Trockenheit


Bildnachweis:
Blaubeeren, Foto von Mario Mendez

Stachelbeeren, Foto von Gernot

Rosa Rosen, Foto von congerdesign

Rosa Spierstrauch, Foto von beauty_of_nature

Weißer Spierstrauch, Foto von Hans

Weigelie, Foto von Ralph

Holunder, Bild von Foto von Corina Rainer

Deutzie, Foto von Fran Dekkers

Kolkwitzie, Foto von Annette Meyer

Es wurden noch keine Kommentare verfasst.

Copyright © 2024. Freudengarten.

ANMELDUNG NOTWENDIG

Bitte logge Dich ein um fortzufahren

LOGIN

REGISTRIEREN

Lust auf mehr Garten?

Melde dich zu unserem Newsletter an und erhalte aktuelle Tipps und Ideen rund um Garten und Pflanzen. 

Wir verwenden Brevo als unsere Marketing-Plattform. Wenn Sie das Formular ausfüllen und absenden, bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Brevo zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden