Liebhaberinnen und Liebhaber von Heidelbeeren aufgepasst. Ein bisschen Mühe bei der Pflege von Kulturheidelbeeren macht sich bezahlt. Einen regelmäßigen Schnitt belohnen die Beerensträucher mit vielen und großen Beeren – lecker! Doch keine Sorge, das Schneiden der Heidelbeeren ist nicht schwer und kein großer Aufwand.
Heidelbeeren und Blaubeeren – was ist der Unterschied?
Unter Blaubeeren (Vaccinium myrtillus) versteht man meistens die niedrigen Sträucher, die in lichten Wäldern wachsen. Heimlich von den Blaubeeren zu naschen ist nicht möglich, denn die Beeren färben Mund und Zunge (ebenso die Finger, mit denen man die Beeren pflückt) blau.
Die Kulturheidelbeeren stammen von der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) ab.
Kulturheidelbeeren werden viel höher und tragen größere Früchte. Die höhere Wuchshöhe macht das Pflücken einfacher und die großen und zahlreichen Beeren sorgen für eine reiche Ernte. Außerdem sind die Kulturheidelbeeren innen weiß und färben Mund und Zunge nicht blau.
Die Kulturheidelbeeren sind so gezogen, dass sie jedes Jahr neue Triebe bilden. An diesen und an denen des Vorjahres, also an den ein- und zweijährigen Trieben, tragen die Heidelbeeren die meisten Früchte. Und das können sie am besten, wenn sie regelmäßig geschnitten werden. Das ist der Grund, warum Heidelbeeren geschnitten werden müssen, um immer viele Früchte zu tragen.
Wie oft muss man Heidelbeeren schneiden?
Wenn du scharf auf die Früchtchen der Beerensträucher bist, solltest du deine Heidelbeere jedes Jahr schneiden. Keine Sorge, es ist nicht schlimm, wenn du es einmal vergisst oder die Heidelbeersträucher nur alle zwei Jahre schneidest. Genau genommen brauchen die Heidelbeersträucher nämlich gar keinen Schnitt, da sie sich auch so gut verzweigen. Da Heidelbeeren aber am einjährigen und zweijährigen Holz tragen, fällt dann aber die Ernte immer geringer aus.
Junge Heidelbeeren schneiden und richtig pflegen
Frisch gepflanzte Heidelbeeren müssen in den ersten vier Jahren gar nicht geschnitten werden. Das liegt daran, dass Heidelbeeren Spätzünder sind und als junge Pflanzen noch nicht den vollen Ertrag liefern. Da die Sträucher, die du im Handel erwirbst, etwa vier Jahre alt sind, bedeutet dass, dass sich die Heidelbeere erst einmal ungestört bei dir im Garten entwickeln sollte. Wenn du es übers Herz bringst, solltest du ihnen in den ersten vier Jahren auch die Blütenknospen abzwicken. Die Sträucher stecken dann ihre Energie in das Wachstum von Trieben und Wurzeln. Im fünften Jahr bleiben die Blüten dann am Strauch und du kannst dich über eine reiche Ernte freuen.
Heidelbeeren schneiden – so geht es richtig
Schneide alle nach innen wachsenden und sich kreuzenden Triebe. Setze die Schere kurz über einer nach außen weisenden Knospe ab.
Triebe, deren Spitze sich besenartig verzweigt haben, werden ebenfalls abgeschnitten.
Schneide jedes Jahr die ältesten zwei bis drei Triebe knapp über dem Boden ab. Das Alter der Zweige erkennst du an ihrer Rinde. Sie ist heller, borkig und rau. Junge Zweige sind biegsamer, glatt und haben eine dunklere Rinde.
Nach dem Schnitt sollte der Heidelbeerstrauch je 2- 3 Triebe von einjährigem Holz, zwei- und dreijährigen Holz haben. So verhinderst du, dass die Sträucher vergreisen und ein stärkerer Rückschnitt nötig wird. Heidelbeeren vertragen dies zwar, tragen dann aber eine Saison lang keine Früchte. Mehr als fünf bis acht Bodentriebe sollte der Heidelbeerstrauch nicht haben, da dies der Pflanze zu viel Kraft rauben würde.
Vergreiste Heidelbeersträucher kannst du auf „den Stock“ setzen und alle Triebe auf etwa 30 Zentimeter kürzen.
Heidelbeeren schneiden – der richtige Zeitpunkt
Heidelbeeren werden am besten im Herbst, nachdem die Pflanzen ihr Laub abgeworfen haben, oder im Spätwinter an einem frostfreien Tag geschnitten. Wenn die Pflanze kein Laub trägt, kannst du besser erkennen, welche Äste geschnitten werden müssen. Außerdem verursacht ein Schnitt zur Ruhezeit den Pflanzen weniger Stress, da keine Blätter entfernt werden.
Eine Ausnahme ist die Sorte Poppins. Poppins sollte direkt nach der Ernte geschnitten werden. Dann treibt die Pflanze im gleichen Jahr neue Triebe, die im nächsten Jahr viele Früchte tragen.
Heidelbeeren düngen
Heidelbeeren mögen sauren Boden. Daher sind Kompost oder Mist ungeeignet, da sie zu viel Kalk enthalten. Am besten verwendest du einen speziellen Heidelbeerdünger oder Rhododendrondünger. Wenn du keinen industriellen Dünger verwenden möchtest, kannst du die Heidelbeersträucher mit Kaffeesatz, Hornmehl oder Nadelkompost versorgen.
Gedüngt werden die Sträucher zwei Mal im Jahr. Das erste Mal im April, wenn die Blätter austreiben, das zweite Mal im Mai, wenn sich die Früchte bilden.
Es wurden noch keine Kommentare verfasst.