Gerade Haustiere sind durch giftige Zimmerpflanzen gefährdet, denn oft knabbern sie an den Blättern oder kauen an Stängeln. Katzen können auf Fensterbänke springen, so dass es schwierig ist, Pflanzen an nicht erreichbare Plätze zu stellen. Wer Haustiere oder sehr experimentierfreudige Kleinkinder im Haushalt hat, sollte sich daher vor dem Kauf von Zimmerpflanzen schlau machen, ob diese giftig sind, um Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und Kinder darauf hinzuweisen, dass sie vorsichtig beim Umgang mit diesen Pflanzen sind und Teile der Pflanzen nicht in den Mund stecken.
1. Alpenveilchen (Cyclamen)
Die Zwiebeln des zarten Alpenveilchens haben für uns und unsere Haustiere unangenehme Inhaltsstoffe. Zumindest in den Knollen der Wildform Triterpensaponine, darunter Cyclamin, enthalten. Ob diese Inhaltsstoffe auch in den Zuchtformen enthalten sind, ist allerdings unbekannt. Vorsichtshalber sollten die Knollen nicht verzehrt werden. Es kann zu Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, oder Durchfall kommen. Werden größere Mengen verzehrt, kann es auch zu Schwindel, Schweißausbruch, Blutdruckabfall, Pulsanstieg, und zu Krampfanfällen kommen. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Atemlähmung kommen, die zum Tod führt.
2. Ritterstern (Hippeastrum)
Der Ritterstern, unter dem Namen Amaryllis besser bekannt, ist eine sehr beliebte Zwiebelblume. Sie blüht zur Weihnachtszeit bzw. im Winter, wenn die Sehnsucht nach Blüten besonders groß ist. Die Zwiebel der Amaryllis ist mehrjährig und blüht bei richtiger Pflege jedes Jahr wieder.
Allerdings hat es die Zwiebel in sich. Zwar enthalten alle Pflanzenteile der Amaryllis hochgiftige Alkaloid Lycorin, in der Zwiebel sind die Giftstoffe aber besonders konzentriert. Schon der Verzehr kleiner Teile der Zwiebel kann zum Tod führen. Kurz nach dem Verzehr von Pflanzenteilen des Rittersterns kann es - je nach Dosis - zu Magen-Darm-Beschwerden, Koliken, Krämpfen, Zittern, Herzrhythmusstörungen, sowie Störungen der Hirnfunktion bis hin zu einer vollständigen Hirnlähmung kommen. Da die Zwiebel besonders giftig ist, sollte sie außerhalb der Reichweite von Tieren aufbewahrt und beim Lagern beschriftet werden, um eine Verwechslung mit einer essbaren Zwiebel zu vermeiden.
3. Dieffenbachie (Dieffenbachia)
Die Dieffenbachie ist wegen ihrer großen, panaschierten Blätter eine beliebte Zimmerpflanze, die allerdings an die Pflege einige Ansprüche stellt.
Dieffenbachien sind sehr giftig. Schon bei der Berührung kann es zu Verletzungen oder zu Hautreizungen kommen, da sich bei der Berührung so genannte Schießzellen öffnen, die Nadeln und andere Giftstoffe herausschleudern und zu Verletzungen des Auges oder der Haut führen können. Daher sollte man beim Abstauben der Blätter sehr vorsichtig sein und darauf achten, dass vor allem die Augen nicht verletzt werden.
Werden Pflanzenteile verzehrt, kann dies zum Anschwellen und zur Rötung der Schleimhäute und der Zunge, Schluckbeschwerden oder Sprechbehinderung, ebenso zu Übelkeit führen.
Wer kleine Kinder hat, sollte die Zimmerpflanze besser nicht halten. Auch wenn Tiere im Haushalt leben, sollte man besser auf die Dieffenbachie verzichten, da sie sogar tödlich für Tiere sein kann.
4. Azaleen (Rhodoendron simsii)
Azaleen zählen zur Gattung der Rhododendren und können auch als Gartenpflanzen verwendet werden. Als Zimmerpflanzen beliebt sind sie wegen ihrer Blütezeit von Oktober bis April und werden daher auch gern als Blumenstrauß im Topf bezeichnet.
Die Pflanzen enthalten Grayanotoxine, Diterpene und Acetylandromedol, die sowohl für Menschen als auch für Tiere giftig sind. Der Verzehr von Blättern oder Blüten führt bei Menschen zu Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfen und Durchfällen. Symptome einer Vergiftung bei Tieren sind Erbrechen, Zittern und vermehrter Speichelfluss.
5. Fensterblatt (Monstera)
Die Monstera oder das Fensterblatt ist eine besonders beliebte Zimmerpflanze. Sie ist äußerst robust und kann zaubert dank ihrer großen, grünen Blätter schnell ein Dschungelfeeling in der Wohnung.
Wer aber Haustiere hat, die sich bei Langeweile m mit dem Knabbern an Blättern von Zimmerpflanzen beschäftigen, sollte die Finger von der Monstera lassen. Denn diese ist in allen Pflanzenteilen leicht giftig. In der Pflanze sind Oxalatkristalle enthalten, die bei Verzehr, zu Juckreiz, Erbrechen, Durchfall, vermehrtem Speichelfluss und im schlimmsten Fall sogar zu einer Lähmung der Zunge führen können. Besonders Katzen sind gefährdet, da diese gern mit den Luftwurzeln spielen.
6. Einblatt (Spathiphyllum floribundum)
Das Einblatt ist eine beliebte Zimmerpflanze, die auch an dunkleren Standorten gut gedeiht. Das weiße, dekorative Hüllblatt umgibt den Blütenkolben auf dem die kleinen, unscheinbaren Blüten wachsen und verleihen der Pflanze ein apartes Aussehen.
Der Pflanzensaft des Einblatt ist giftig. Schon allein die Berührung kann Hautreizungen auslösen. Noch unangenehmer wird es, wenn die Pflanze verzehrt wird, da der Pflanzensaft die Schleimhäute reizt und zu Magen- und Darmproblemen mit Übelkeit und Erbrechen führen kann.
7. Efeutute (Epipremnum)
Die Efeutute zählt zur Familie der Aronstabgewächse und ist giftig für Menschen, Katzen und Hunde. In allen Teilen der Efeutute ist das giftige Calciumoxalat enthalten, das stark giftig ist. Besonders Kinder sind wegen ihres geringen Körpergewichts gefährdet. Daher sollte man auf Efeututen verzichten, wenn Kinder im Haushalt leben bzw. häufig zu Besuch kommen, oder sie an einen für Kinder unerreichbaren Platz stellen. Beim Verzehr treten Übelkeit, Magenkrämpfe, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen auf. Bei Berührung mit dem Pflanzensaft kann es zu Hautreizungen und Blasenbildung mit Entzündungen kommen.
Auch für Hunde und Katzen ist die Efeutute giftig. Katzen können sogar nach dem Verzehr sterben. Da die Symptome oft erst nach 12 bis 24 Stunden auftreten, ist eine Vergiftung mit der Efeutute schwer zu erkennen.
Bildnachweis:
Foto Azalee, Bild von Ilo
Foto Efeutute Bild von Luisella Planeta LOVE PEACE 💛💙
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