Bienen fliegen nicht auf alle Blüten. Denn viele sind, obwohl sie reichlich blühen, einfach nichts für die summenden Insekten. Das hat unterschiedliche Gründe. Einige Blumen haben Bienen einfach nichts zu bieten, weder Pollen noch Nektar. Daher sind sie für Bienen vollkommen uninteressant. Andere Blüten haben eine für Bienen ungeeignete Form, so dass sie weder an Nektar noch Pollen kommen. Dazu zählen gefüllte Blüten. Diese haben so viele Blütenblätter, dass diese den Bienen den Weg zu Nektar und Pollen versperren. Schließlich gibt es noch die Blüten, die nicht auf Bienen angewiesen sind, da sie vom Wind bestäubt werden, wie es zum Beispiel bei vielen Waldbäumen oder der Eiche der Fall ist.
Wenn du Bienen unterstützen möchtest, solltest du daher auf folgende Pflanzen im Garten verzichten
1. Forsythien (Forsythia) sind nutzlos für Bienen
Forsythien sind Pflanzen, die uns gute Laune machen. Wenn sie blühen, ist endlich Frühling, und ihre zahleichen, gelben Blüten leuchten weithin. Bienen lassen sich von der schönen Farbe der Blüten nicht anlocken. Denn Forsythien sind Hybride, die von Menschen gezüchtet wurden und deren Blüten weder Pollen noch Nektar enthalten.
Bienenfreundliche Alternative zu Forsythien
Die Kornelkirsche (Cornus mas) , auch Dirndlstrauch genannt, blüht wie die Forsythie in einem leuchtenden Gelb. Die Blütezeit der Kornelkirsche ist im zeitigen Frühjahr, wenn sich die Bienen nach der langen Winterpause auf Nahrungssuche machen. Die kleinen gelben Blüten stehen in kugeligen Dolden zusammen und leuchten weithin. Nicht nur Bienen, sondern auch Vögel freuen sich über Kornelkirschen im Garten, da sie im Herbst gerne die Früchte verzehren. Kornelkirschen sind, wie Forsythien, anspruchslos, pflegeleicht und schnittverträglich. Sie werden bis zu acht Meter hoch und ebenso breit. Wer auf Forsythien nicht verzichten möchte, kann die Forsythiensorte „Beatrix Farrand“ pflanzen, die Pollen produziert.
2. Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) blühen bunt, enthalten aber kaum Nektar
Im zeitigen Frühjahr sind Stiefmütterchen dankbare Blumen für den Balkonkasten, aber auch für die Grabbepflanzung, da die Pflanzen Fröste aushalten. Ein weiterer Pluspunkt der Stiefmütterchen ist, dass sie in nahezu allen Farben, auch in zweifarbig, erhältlich sind. Nur die Bienen gehen bei den Blüten leer aus, da die Nektarien durch die Zucht meist so weit verkümmert sind, dass sie kaum Nahrung für Bienen enthalten.
Bienenfreundliche Alternative zu Stiefmütterchen
Stiefmütterchen lassen sich sehr leicht ersetzen, nämlich durch die etwas kleineren, dafür besonders bezaubernden Hornveilchen. Die meisten Hornveilchen sind winterhart und beginnen an frostfreien Tagen zu blühen.
3. Garten-Tulpen (Tulipa) werden von Bienen links liegen gelassen
Tulpen sind Frühlingsboten, die im Frühjahr Farbe ins Beet bringen. Leider haben die Bienen wenig von den Blüten, da sie wenig Nektar und Pollen haben.
Bienenfreundliche Alternative zu Tulpen
Keine Sorge, du musst nicht auf die Blüten von Tulpen im Frühjahr verzichten, wenn du deinen Garten bienenfreundlich gestalten möchtest. Pflanze statt der Gartentulpen lieber Wildtulpen. Diese haben sogar den Vorteil, dass sie robuster sind und im Garten verwildern. Damit Bienen schon vor der Blütezeit der Tulpen Nahrung in deinem Garten finden, kannst du im Herbst bienenfreundliche Krokusse und Traubenhyazinthen stecken. Zur Osterzeit schmücken Narzissen den Garten und füllen Bienen den Bauch. Wähle aber nur ungefüllte Sorten.
4. Pfingstrosen (Paeonia officinalis) haben Bienen nichts zu bieten
Nein, die Freude an den prächtigen Blüten der Pfingstrosen soll dir nicht genommen werden. Allerdings solltest du dich an den ungefüllten Blüten erfreuen, denn bei diesen kommen die Bienen auch an den Nektar heran. Denn ungefüllte Pfingstrosen sind wegen ihrer frühen Blütezeit besonders wertvoll für Bienen. Bienen bedienen sich übrigens nicht nur an den Blüten, sondern auch an dem klebrigen Saft, der außen an den Blüten klebt und gerne von Ameisen verzehrt wird.
Bienenfreundliche Alternative zu gefüllten Pfingstrosen
Wunderschöne, ungefüllte Sorten der Pfingstrosen sind zum Beispiel die Sorten Roselette mit zarten, rosa Blütenschalen, die leuchtend rot blühende Mackinac Grand, die weiß-rote Sorte Blitz Tort, die rosa Sorte Gedenken oder die weiß blühende Sorte White Wings.
5. Geranien haben keinen Wert für Bienen
Ja, auch die gute, alte Geranie ist nutzlos für Bienen. Geranien sind beliebte Balkonblumen, da sie auch an Südbalkonen dauerhaft blühen. Leider haben die Bienen nichts von der blühenden Pracht.
Bienenfreundliche Alternative zu Geranien
Portulakröschen (Portulaca grandiflora) gedeihen auch an sonnigen Balkonen. Wie Geranien haben sie einen überhängenden Wuchs. Die Farbauswahl bei den Portulakröschen ist sogar größer als bei den Geranien. Du kannst zwischen Weiß, Gelb, Orange, Rot, Rosa und Violett wählen. Weitere Balkonblumen, die du statt Geranien verwenden kannst, sind das Wandelröschen https://freudengarten.de/show/897/wandelroschen-pflegen-schneiden-vermehren oder die Fächerblume. Weitere Ideen für bienenfreundliche Balkonblumen findest du hier.
6. Rosen (Rosa) werden nur selten von Bienen besucht
Rosen, als Königinnen der Blumen, sind mehr an ihrem Aussehen als an der Insektenwelt interessiert. Dieser Satz gilt aber nur für die gefüllten Zuchtrosen. Ungefüllte Sorten werden von Bienen gern angeflogen.
Bienenfreundliche Alternative zu Zuchtrosen
Öfterblühende, ungefüllte Rosen sind für Bienen durchaus interessant, auch wenn die Blüten vergleichsweise wenig Nektar bieten. Gerade die remontierenden, das heißt öfter blühenden Rosensorten sind interessant für Bienen, da sie zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Wichtig ist, dass die Blüten ungefüllt oder halbgefüllt sind und eine offene Mitte haben. Gute Rosensorten für Bienen sind zum Beispiel die Zwergrose „Bienenweide“, die in Rosa, Weiß, Hellorange oder Rot mit gelber Mitte blüht, die Strauchrose Rosa gallica „Versicolor“, die Rose Souvenir du Docteur Jamain“, die Bodendeckerrose „Red Meidiland“ oder die rosarote und stark duftende Ramblerrose „Paul’s Himalayan Musk“.
7. Bei Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla) gehen Bienen leer aus
Die schönen, großen Blüten der Bauernhortensien sind ein richtiger Hingucker in jedem Garten. Leider sind die Blüten gar nichts für Bienen, da sie oft geschlechtslos und damit für bestäubende Insekten uninteressant sind. Zudem brauchen Hortensien viel Wasser, was sie bei immer trockeneren Sommern zu pflegeintensiven Gartenbewohnern macht, da sie an heißen Tagen fast täglich gegossen werden müssen.
Bienenfreundliche Alternative zu Bauernhortensien
Bei Bienen, Schmetterlingen und anderen bestäubenden Insekten ist der Sommerflieder (Buddleja davidii) mit seinen langen, bogigen Blütenrispen äußerst beliebt. Außerdem blüht er relativ spät, so dass er Schmetterlingen und Bienen Nahrung bietet, wenn viele andere Blumen bereits verblüht sind. Nach der Blüte solltest du die verblühten Rispen abschneiden, da sich der Sommerflieder leicht über Samen verbreitet.
Der China-Losbaum, auch Herrlicher Losstrauch(Clerodendrum bunge) hat ähnliche Blüten wie Hortensien und trägt seine rosaroten Blütendolden von Juli bis September. Er wächst am besten im Halbschatten. Da sich die Pflanze über Rhizome ausbreitet, ist eine Wurzelsperre empfehlenswert. Allerdings ist die Pflanze nur in milden Gegenden gut winterhart. Auch die Säckelblume (Ceanothus pallidus) kann Hortensien ersetzen. Sie wächst buschig verzweigt und trägt rispenförmige, blaue oder rosafarbene Blüten von Juli bis Oktober. Säckelblumen blühen nur an den einjährigen Trieben und sollten daher im Frühjahr bis auf wenige Augen zurückgeschnitten werden.
8. Flieder (Syringa vulgaris) ist nicht für Bienen
Der duftende Flieder mit seinen prächtigen Blüten ist leider gar nichts für Bienen. Denn er benötigt zur Bestäubung nur den Wind. Daher haben seine Blüten auch keinen Nektar, um Bienen anzulocken. Wenn es dir schwer fällt, auf Flieder zu verzichten, tröste dich mit dem Hinweis, dass Flieder wegen seiner Neigung, Ausläufer zu bilden, durchaus lästig werden kann.
Bienenfreundliche Alternative zu Flieder:
Der Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) , oder auch Falscher Jasmin oder Duftjasmin genannt wächst als kleiner Strauch und trägt im Juni und Juli unzählige, weiße, stark duftende Blüten, die in Trauben von fünf bis 10 Blüten wachsen. Der Falsche Jasmin ist sehr pflegeleicht und kann in der Hecke oder als Solitär gepflanzt werden.
9. Magnolien (Magnolia) machen nur Käfer, aber nicht Bienen glücklich
Die Magnolienblüte ist jedes Frühjahr ein Highlight, wenn sich ihre großen Blüten öffnen. Nur die Bienen fliegen an den großen Blüten enttäuscht vorbei und begeben sich bei anderen Blüten auf Futtersuche. Der Grund ist, dass Magnolien zu den ältesten Pflanzen gehören und schon wuchsen, bevor es überhaupt Bienen gab. Daher werden sie von Käfern befruchtet, und die Bienen gehen leer aus. Wenn du jetzt auf eine Magnolie im Garten verzichtest, tröstet dich vielleicht der Hinweis, dass viele Magnolienblüten im Frühjahr Opfer von Spätfrösten werden, der die Blüte ausfallen lässt. Außerdem blühen Magnolien oft erst nach 8 bis 10 Jahren im Garten, so dass Geduld beim Warten auf die erste Blüte gefragt ist.
Bienenfreundliche Alternative zu Magnolien
Exemplare der Prunus-Familie sind eine blütenreiche Alternative zu Magnolien, auch wenn sie sich im Charakter sehr unterscheiden. Zur großen Prunus-Familie zählen Kirsche, Mandel, Aprikose, Pflaume oder Pfirsich. Es gibt sie in verschiedenen Arten und Sorten, und sie tragen weiße, rosafarbene oder cremefarbene Blüten. Besonders schön blüht die Blutpflaume. Das ganze Jahr schön ist auch die Felsenbirne, (Amelanchier) aus deren cremeweißen Blüten sich leckere Früchte bilden und die im Herbst mit wunderbarer Blattfärbung verzaubert.
10. Garten-Chrysanthemen (Chrysanthemum)
Ein Herbst ohne Chrysanthemen ist undenkbar. Die Blüten in Weiß, Orange oder Violett bringen noch einmal Farbe in den Garten, auf den Balkon oder die Terrasse, bevor der erste Frost Einzug hält. Leider haben die Bienen nichts von den vielen Blüten, da die meisten Chrysanthemen gefüllt sind. Dabei sind die Bienen auf bienenfreundliche Pflanzen im Herbst angewiesen, um noch einmal die Wintervorräte aufzustocken.
Bienenfreundliche Alternative zu Garten-Chrysanthemen
Garten-Chrysanthemen lassen sich leicht ersetzen, nämlich durch Chrysanthemen mit ungefüllten Blüten. Die Sorte Chrysanthemum Indicum-Hybride 'Bienchen' verrät schon mit ihrem Namen, dass Bienen bei ihr etwas holen können. Da sie recht spät im Jahr, nämlich von Oktober bis November, und ist daher besonders wertvoll für Bienen. Zudem ist diese Chrysantheme winterhart und kommt jedes Jahr wieder.
Bildnachweis:
Foto Stiefmütterchen von PublicDomainPictures
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