Kribbelt es dir bereits in den Fingern? Kannst du es kaum erwarten, bis es mit dem Gärtnern wieder los geht? Dann hast du sicher schon die Anzuchtschalen für das Fensterbrett hervorgekramt und mit dem Vorziehen von Gemüse begonnen. Doch leider entwickeln sich im Januar gezogene Pflänzchen nicht immer gut.
Probleme beim Vorziehen von Gemüse auf der Fensterbank
Wer bereits im Januar mit dem Vorziehen von Gemüse auf der Fensterbank beginnt, wird oft enttäuscht. Zwar keimen die Samen wie erwartet. Doch danach schießen die Keimlinge in die Höhe und werden dünn und zu lang. Schuld ist der Mangel an Licht, der die Pflänzchen in die Höhe schießen lässt.
Ein anderes Problem ist die lange Zeit, die die Gemüsepflanzen im Haus verbringen müssen. Zum einen fühlen sich die Pflanzen im Zimmer nicht sehr wohl und entwickeln sich nicht so gut wie im Freiland. Zum anderen brauchen die Pflanzen immer mehr Platz, meist mehr als man ihnen auf der Fensterbank bieten kann.
Ein Start im Januar beim Gemüseanbau ist daher nur empfehlenswert, wenn man über eine Pflanzenleuchte und am besten über ein Gewächshaus verfügt. Oder aber sich auf wenige Gemüsesorten beschränkt, die auch im Januar auf der Fensterbank gut gedeihen.
Zwiebeln von der Fensterbank
Steckzwiebeln treiben bei Licht und Wärme aus. Beides hat deine Fensterbank zu bieten. Geerntet werden die Zwiebelröhrchen, die herrlich scharf sind und lecker auf dem Butterbrot, im Quark oder zum Omelett schmecken.
Stecke die Zwiebeln in ein Gefäß, das du mit Erde gefüllt hast und halte das Substrat gleichmäßig feucht.
Schnittlauch
Wenn bei dir Schnittlauch im Garten wächst, kannst du ihn im Januar ausgraben, in einen Topf pflanzen und auf die warme Fensterbank holen. Dort wird er sich so richtig wohl fühlen und kräftig austreiben.
Schnittlauch schmeckt wie das Zwiebelgrün zu Brot, Quark, Omelett oder Salat.
Microgreens anbauen
Eine lange Verweildauer von jungen Gemüsepflänzchen auf der Fensterbank lässt sich sehr einfach vermeiden, wenn man sie sehr früh erntet und verzehrt. Dabei handelt es sich um die so genannten Microgreens, oder Keimlinge, die man in flachen Saatschalen aussät und nach ein bis zwei Wochen erntet. Das Ziehen der Microgreens ist sehr einfach und die Keimlinge sind nicht nur sehr lecker, sondern wahre Vitaminbomben. Säe die Samen in einer flachen Schale aus und halte die Erde feucht. Geerntet wird, wenn dir die Keimlinge groß genug sind.
Sehr viele Gemüsearten sind zur Aussaat als Keimlinge geeignet. Du kannst auch die Saatgut-Reste aus dem letzten Jahr verwenden, wie zum Beispiel Rucola, Kohlrabi, Rote Bete, Erbsen, Pak Choi, Fenchel, Amaranth, Kresse, Brokkoli, Senf, Rettich, Pflücksalat, Spinat oder Kräuter.
Radieschen im Freien aussäen
Radieschen zählen zu den am einfachsten zu ziehenden Gemüse-Arten. Die scharfen Knollen wachsen sogar auf dem Balkon im Blumenkasten – und das sogar schon im Januar.
Säe Radieschensamen dünn auf der Erde im Blumenkasten aus und halte die Erde feucht, bis die Samen keimen. Voraussetzung für das Gelingen ist ein sonniger, geschützter Platz auf dem Balkon und ein schützendes Vlies, mit dem du den Blumenkasten an kalten Tagen umhüllst. Auch Kerbel, Dill oder Portulak lassen sich schon so früh auf diese Weise im Freiland aussäen.
Salat aussäen
Salat lässt sich fast immer aussäen, auch schon im Januar. Geeignet sind Pflücksalat, Asia-Salate, Schnittsalate oder Babyleaf-Salat. Streue die Samen in eine tiefe Saatkiste und stelle sie geschützt im Freien unter einer überdachten Terrasse oder im ungeheizten Treppenhaus auf. Bei der Aussaat im Freien ist zusätzlich eine Abdeckung mit einem Folientunnel erforderlich.
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