Microgreens drinnen anbauen - eine Anleitung

Wenn du dich gesund und lecker ernähren möchtest, sind Microgreens genau das Richtige. Am besten verzehrt man das kleine Grünzeug frisch von der Fensterbank. Wir verraten, wie du Microgreens ganz einfach anbauen kannst.

Der Anbau der Keimlinge geht zum Glück sehr leicht, so dass deinem Ernteglück nichts im Wege steht. Du brauchst nur einen Platz am Fensterbrett, Wasser, Erde oder Watte - fertig! Nach wenigen Tagen bis zu zwei Wochen kann man schon die ersten Blättchen ernten und als Brotbelag, zum Verfeinern von Salaten und Suppen oder zur Herstellung Smoothies verwenden.

Was sind Microgreens?

Microgreens werden auch Keimlinge, Grünkraut oder Blattgrün genannt und sind, salopp gesagt, kleines Grünzeug, also sehr junge Pflanzen, die vor kurzem gekeimt sind und erst wenige Blättchen haben. Sie sind kleiner als Jungpflanzen und größer als Sprossen. Microgreens können in Erde oder auf Watte, Küchentüchern, Pads oder anderen substituierenden Materialien gezogen werden.
Das Grünkraut ist zwar klein, aber oho. Die kleinen Pflänzchen sind wahre Kraftpakete und stecken bis zum Blattrand voller Vitamine und Nährstoffe. In dem Grünkraut steckt vor allem Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K und Beta-Karotin. Dabei ist die Konzentration der Vitamine etwa fünf Mal höher als bei ausgewachsenen Gemüse-Exemplaren.
Je nachdem welche Samen verwendet werden, können Microgreens süß oder scharf schmecken und verschiedene Blattfarben haben.

Warum Keimlinge anbauen?

Keimlinge gelten als das neue Superfood, denn sie sind richtig gesund. Sie haben einen viel höheren Anteil an Vitaminen und Spurenelemente als die gleiche Menge vergleichbaren Gemüses. In ihnen konzentrieren sich nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch der Geschmack. Das Aroma der Winzlinge ist sehr konzentriert und kann, je nach verwendetem Saatgut, sehr scharf sein.
Der Anbau von Microgreens ist außerdem sehr einfach und ist das ganze Jahr über möglich.

Was braucht man zum Anbau von Microgreens?

Das Schöne an dem "kleinen Grünzeug" ist, dass du es nahezu überall ziehen kannst. Als Standort ist einheller Platz an einer Fensterbank ausreichend, am besten an einem Südfenster.

Außerdem brauchst du eine flache, etwa drei bis sieben Zentimeter hohe Schale, wie zum Beispiel einen Teller oder einen Pflanzuntersetzer. Auch eine alte Auflaufform, eine aufgeschnittene Milchtüte oder ein Küchentuch kann verwendet werden. Du kannst auch extra Schalen oder Trays kaufen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn du regelmäßig und größere Menge an Microgreens anbauen möchtest.

Als Substrat eignet sich die klassische Anzuchterde, Kokoserde, Hanfmatten oder Watte, Hauptsache, das Substrat hat wenig Nährstoffe. Diese würden die Keimlinge nämlich in die Höhe schießen lassen.

Tipp: Wenn die Schalen Abzugslöcher haben und auf einem Untersetzer stehen, kannst du die Keimlinge von unten gießen. Das hat den Vorteil, dass sie beim Gießen nicht nass werden. Denn vor allem bei kleinen, zarten Pflänzchen bildet sich leicht Schimmel, wenn sie sehr eng stehen und die Feuchtigkeit schlecht verdunstet.

Anleitung zur Anzucht von Microgreens

  • Wichtig ist ein heller und warmer Standort, wie zum Beispiel ein Fensterbrett. Die Temperatur sollte möglichst gleichmäßig zwischen 18 und 22 Grad liegen. Viel wärmer sollte es nicht sein, da sich sonst auf dem Substrat leicht Pilze und Bakterien bilden kann.

  • Größeres Saatgut, wie zum Beispiel Sonnenblumen, Bohnen oder Erbsen solltest du etwa 8 bis 12 Stunden einweichen lassen, damit die Samen schneller keimen. Kleines Saatgut, wie zum Beispiel Chia-Samen, Basilikum oder Senf darf nicht eingeweicht werden. Diese Samen sind schleimbildend und werden zu einer gelleeartigen Masse, die sich nicht mehr verteilen lässt.

  • Fülle in dein Pflanzgefäß Blumenerde, Kokosfasern oder ein anderes Substrat deiner Wahl und presse es gut fest, zum Beispiel mit einem Glas.

  • Streue die Pflanzsamen sehr dicht auf die Erde, ohne dass die Samen übereinander liegen.

  • Gieße die Samen mit einer Sprühflasche gut an. Die Samen sollten gut feucht, aber nicht nass sein. Hier brauchst du etwas Fingerspitzengefühl. Verwende keine Gießkanne, da der Wasserstrahl viel zu stark ist.

  • Bedecke die Samen mit einer Plastikfolie oder einem Tuch, bis sie keimen. Lies´ auf dem Samentütchen nach, ob es sich um Dunkel- oder Lichtkeimer handelt. Dunkelkeimer keimen nur, wenn kein Licht an die Samen gelangt. Bedecke sie daher zum Beispiel mit einer Alu-Folie, bis die Samen die ersten Blättchen treiben.

  • Nimm die Abdeckung einmal am Tag ab, um zu lüften und zu kontrollieren, ob das Substrat nicht zu trocken ist. Wenn ja, sprühe die Samen ein, bis sie feucht sind.

  • Die meisten Samen keimen nach etwa vier Tagen. Nimm dann die Abdeckung ab und sprühe das Grünkraut regelmäßig ein. Die Erde darf aber nicht zu nass werden. Achte darauf, nur frisches Wasser zu verwenden, da abgestandenes Wasser keimbelastet sein kann.

  • Nach sieben bis 14 Tagen kannst du die Microgreens ernten. Schneide sie mit einer Schere etwa einen Zentimeter über der Erde ab. Ernte nur so viel, wie du verzehren willst, denn frisch schmecken die Pflänzchen am besten. Wenn du mehr ernten musst, sind sie in einer Frischhaltedose im Kühlschrank für ein paar Tage haltbar.

  • Ist die Schale abgeerntet, kann die Erde leider kein zweites Mal verwendet werden, da die Wurzeln in der Erde verrotten. Du kannst sie aber im Garten oder im Balkonkasten verteilen.

Tipp: Schneide die Pflänzchen so ab, dass mindestens zwei Blattpaare stehen bleiben. Dann treiben die Pflänzchen erneut aus, und die Triebspitzen können nochmals geerntet werden.

Welche Pflanzen eignen sich für Microgreens?

Du kannst nahezu alle schnell keimenden Kräuter und Gemüsesorten für Microgreens verwenden.

Bewährt haben sich folgende Gemüsesorten:
Amaranth, Blumenkohl, Broccoli, Fenchel, Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Rucola, Salat, Pflücksalat, Senf, Spinat und Kräuter wie Basilikum, Brunnenkresse, Dill, Koriander, Kerbel.

Beim Ziehen von Microgreens kannst du entweder nur eine Gemüseart in einer Schale ziehen oder einen Mix aus verschiedenen Gemüsearten in einer Schale gemeinsam ansäen. Dann wird das Ergebnis eine kleine Geschmacksüberraschung. Bei einer Mischung von Gemüsearten muss das Gemüse aber die gleiche Keimzeit haben. Außerdem darfst du nur Dunkelkeimer oder nur Lichtkeimer miteinander mischen.

Was tun, wenn sich Schimmel bildet?

Wenn das Saatgut zu feucht gehalten wird oder du zu selten gelüftet hast, kann sich Schimmel bilden. Dann kannst du die Keimlinge nicht mehr verzehren, sondern musst sie auf dem Kompost entsorgen.

Wie werden Microgreens in der Küche verwendet?

Die zarten Keimlinge sind sehr empfindlich und welken schnell. Du solltest sie daher immer frisch verwenden. Zum Kochen sind sie nicht geeignet, ihre wertvollen Inhaltsstoffe würden schnell zerstört werden. Microgreens werden häufig auf Suppen, zu Sandwiches, zu Frischkäse, in Kräuterquark oder in Salaten verwendet

Wie lange können geerntete Microgreens aufbewahrt werden?

Microgreens schmecken am besten, wenn du sie gleich verzehrst. Im Kühlschrank kannst du sie bis zu fünf Tage aufbewahren.

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