Narzissen bereiten jedem Gartenbesitzer lange Freude. Am richtigen Standort gepflanzt, blühen sie jedes Jahr im Frühling wieder.
Allgemeines über die Narzissen
Narzissen (Narcissus) gehören zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Narzissen sind lichte Wälder und Bergwiesen im südlichen und westlichen Europa. Die häufigsten Arten sind die Weiße Narzisse, oder auch Dichter-Narzisse genannt (Narcissus poeticus) und die Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus). Daneben gibt es noch eine überaus große Vielzahl an Gartenarten und -sorten.
Narzissen wachsen aus einer braunen Zwiebel und werden 15 bis 40 Zentimeter hoch. An dem langen Stiel wächst meistens nur eine Blüte. Es gibt aber auch Arten, an deren Stielen mehrere bzw, bis zu 20 Blüten wachsen. Diese haben sechs Blütenblätter und eine Nebenkrone, die in der Mitte der Blütenblätter steht. Narzissen blühen von März bis Mai in Gelb, Orange oder Weiß. Aus den Blüten entwickeln sich Kapselfrüchte, die viele Samen enthalten. Sind diese reif, ziehen alle Pflanzenteile ein und nur die Blumenzwiebel überdauert in der Erde, um im nächsten Frühjahr wieder auszutreiben. Die Blätter der Narzisse sind lang, schmal und meist etwas länger als der Stängel.
Narzissen pflanzen
Zwiebeln der Narzissen werden ab September in den Garten gesteckt. Die Pflanzzeit erstreckt sich bis in den späten Herbst, solange der Boden nicht gefroren ist. Je früher die Zwiebeln gepflanzt werden, desto besser wachsen sie an und überstehen starke Winterfröste. Bei der Pflanztiefe solltest du dich an der Faustregel orientieren, dass Blumenzwiebeln zweimal so tief gepflanzt werden wie sie hoch sind. Der Boden sollte frisch und gut durchlässig sein. Bei schweren Böden empfiehlt es sich, den Boden durchlässiger zu machen, indem man Sand unter die Erde mischt. Nach dem Pflanzen solltest du die Zwiebeln gut angießen. Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Standort für die Frühlingsblüher.
Tipp: Einzelne Narzissen sehen im Beet recht einsam aus. Pflanze sie daher immer in Tuffs von mindestens drei bis fünf Zwiebeln. Der Pflanzabstand sollte etwa fünf Zentimeter betragen.
Narzissen pflegen
Narzissen sind sehr pflegeleicht. Nach der Blüte solltest du die verblühten Blüten abschneiden, da das Bilden der Samen sehr kräftezehrend für die Pflanzen ist. Die Blätter dürfen erst abgeschnitten werden, wenn sie vertrocknet sind. Das gilt auch, wenn Narzissen im Rasen wachsen. Es darf erst gemäht werden, wenn die Blätter eingezogen sind.
Im zeitigen Frühjahr, wenn die Spitzen der Blätter zu sehen sind, solltest du die Pflanzen mit etwas Kompost stärken.
Tipp: Um das welkende Laub der Narzissen zu verdecken, werden sie am besten zwischen früh blühende Stauden gesteckt.
Was tun, wenn Narzissen blühfaul werden?
Wenn die Narzissen immer spärlicher blühen, wird es Zeit für einen Standortwechsel. Grabe die Zwiebeln aus, wenn das Laub eingezogen ist. Trenne die Tochterzwiebeln vorsichtig von der Mutterzwiebel und pflanze die Zwiebeln einzeln wieder ein. Vergiss nicht, die Zwiebeln nach dem Setzen gut anzugießen.
Narzissen im Topf
Im Frühjahr kann man sehr häufig Narzissen im Topf als Dekoration für das Zimmer kaufen. Sind diese verblüht, wäre es schade, die Zwiebeln wegzuwerfen. Stelle den Topf mit den verblühten Zwiebeln an einen kühlen Platz und halte die Erde feucht, bis das Laub eingezogen ist. Dann kannst du die Zwiebeln im Garten einpflanzen.
Giftige Narzissen
Die fröhlichen Frühlingsboten haben es in sich. Um sich gegen Fressfeinde zu wehren enthält die ganze Pflanze, vor allem aber die Zwiebel, verschiedene Alkaloide, unter anderem Lycorin. Dieses löst Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schweißausbrüche aus. Dies kann sogar zu Lähmungen, Kreislaufzusammenbruch bis hin zum – in seltenen Fällen – Tod führen, wenn Pflanzenteile in großer Menge zu sich genommen wurden. Bei häufigem Kontakt mit dem Pflanzensaft der Narzissen kann es zu Hautreizungen kommen. Du solltest daher immer Handschuhe tragen, wenn du Narzissen schneidest.
Narzissen sind auch giftig für Tiere. Auch diese leiden nach dem Verzehr an Magen- und Darmproblemen.
Tipp: Stehen Narzissen als Schnittblumen in der Vase, sondern sie einen Schleim ab, der andere Schnittblumen in der Vase schneller welken lässt. Wenn du Narzissen für einen gemischten Blumenstrauß verwenden möchtest, solltest du Narzissen für einige Zeit zum „Ausschleimen“ alleine in eine Vase stellen. Eine genaue Anleitung findest du hier.
Narzissen für Bienen und andere Insekten
Nach dem langen Winter sind Bienen und andere Nektar suchende Insekten auf Nahrung angewiesen. Die Frühlingsblüher sind daher für Bienen eine wichtige Nahrungsquelle. Aber nicht alle Narzissen sind bei Bienen und anderen Insekten beliebt. Der Nektar gefüllter Blüten ist zum Beispiel nicht für die Insekten zugänglich. Am insektenfreundlichsten sind die wilden Dichternarzissen oder die wilde Narzisse Narcissus odorus.
Sind Narzissen und Osterglocken das Gleiche?
Osterglocken und Narzissen sind nicht zwei Namen für dieselbe Pflanze. Denn alle Osterglocken sind Narzissen, aber nicht alle Narzissen sind Osterglocken. Oder anders gesagt: Die Gelbe Narzisse wird auch Osterglocke genannt.
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