Wer möchte auf einen Baum im Garten verzichten? Auf die Blüten im Frühjahr, den wohltuenden Schatten im Sommer, die Färbung des Laubs im Herbst und die Silhouette im Winter? Wohl niemand. Das Problem ist, dass es unter dem Baum meist etwas öd und leer aussieht. Denn die Wurzeln nehmen Wasser und Nährstoffe auf und die Baumkrone raubt Licht für andere Pflanzen. Es gibt aber dennoch Möglichkeiten, die Fläche unter Bäumen zu bepflanzen. Hier 9 Tipps:
1. Standort analysieren
Vor dem Pflanzen musst du erst die Situation unter dem Baum analysieren. So kannst du herausfinden, was das größte Problem für eine Unterpflanzung ist, nämlich Wurzeldruck, Trockenheit, Laubfall, Lichtmangel oder die Bodenqualität ist. Bei flach wurzelnden Bäumen, wie zum Beispiel Magnolien, Birken oder der Haselnuss ist die Situation schwieriger, da der Boden stark durchwurzelt ist. Bei tief wurzelnden Gehölzen, , wie zum Beispiel Linden, Eiben, Ebereschen, Eichen oder Kiefern, ist die Situation einfacher, weil sich deren Wurzelgeflecht erst in größeren Tiefen ausbreitet und sie dort Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
2. Den Boden vorbereiten
Der Baum ist die Seele des Gartens – und Seelen sind empfindlich. Wenn du unter Bäumen pflanzen möchtest, musst du daher vorsichtig sein, um die Wurzeln der Bäume nicht zu verletzen. Vor allem flach wurzelnde Bäume hassen es, wenn im Bereich ihrer Wurzeln gegraben wird. Sei daher sehr vorsichtig, wenn du unter diesen Bäumen gräbst und verwende besser einen Dreigrubber oder eine Kralle statt eines Spatens. Unter tief wurzelnden Bäumen kannst den Boden vorsichtig mit einer Grabegabel lockern. Entferne alle Wildkräuter und deren Rhizome und lockere den Wurzelfilz auf. Am Schluss wird eine 5 bis 10 Zentimeter hohe Schicht aus Pflanz- oder Komposterde unter den Bäumen verteilt. Die Erdschicht darf nicht zu hoch sein, damit die Wurzeln des Baumes noch mit Sauersoff versorgt werden.
Die Erde darf aber keinesfalls bis an den Stamm heranreichen. Manche Bäume reagieren empfindlich, wenn Erde auf ihren Wurzelbereich aufgetragen wird, wie zum Beispiel Buchen.
3. Beginne klein
Beim vorsichtigen Lockern des Bodens merkst du, welche Bereiche nicht so stark durchwurzelt sind. Markiere sie, zum Beispiel mit einem kleinen Stöckchen. Pflanze in diese Bereiche Stauden und fülle sie mit Kompost oder Pflanzerde auf. Da du keine großen Pflanzlöcher graben kannst, verwende kleine Stauden oder Setzlinge. Diese passen sich den Gegebenheiten leichter an und du reduzierst die Gefahr, den Baum zu verletzen. Beachte aber, dass Stauden mit kleinen Wurzelballen im ersten Jahr sehr viel gegossen werden müssen.
4. Verwende nur wenige Arten von Stauden, aber davon viele
Wähle einige Arten von Stauden aus und pflanze sie in großflächig. Unter Bäumen wachsen sehr gut Storchschnabel (Geranium), Lerchensporn (Corydalis), Funkien (Hosta) und die Elfenblume (Epimedium). Hier weitere Pflanzvorschläge finden.
5. Nicht im Kreis um den Baum pflanzen
Die Pflanzen solltest du nicht im Kreis um den Baum pflanzen. Viel natürlicher sieht es aus, wenn du die Pflanzen bis zum Stamm des Baumes pflanzst.
6. Wähle Pflanzen, die das ganze Jahr über gut aussehen
Im Schatten von Bäumen setzen sich blühende Stauden schlechter durch als solche, die mit ihrem Blattschmuck glänzen. Achte darauf, dass die Pflanzen das ganze Jahr über gut aussehen. Eine gute Wahl sind zum Beispiel Funkien (Hosta) oder das Purpurglöckchen (Heuchera). Achte darauf, Stauden auszuwählen, die etwas Trockenheit aushalten, da die Wurzeln der Bäume die meiste Feuchtigkeit aufnehmen werden.
7. Mehr Blüten mit Zwiebelblumen
Zwiebelblumen sind ideal, um sie unter Bäume zu pflanzen. Sie kommen unter Bäumen gut zurecht, da sie im Frühjahr blühen, wenn die Bäume noch kein Laub tragen, das ihnen das Licht rauben könnte. Vor allem Zwiebelblumen mit kleinen Zwiebeln setzen sich unter Bäumen gut durch, wie zum Beispiel Krokusse oder Traubenhyazinthen.
8. Bodendecker auch an anderen Stellen im Garten einsetzen
Bodendecker, die unter den Bäumen wachsen, solltest du auch an anderen Plätzen im Garten verwenden. Du erhältst so einen stimmigeren Gesamteindruck, wenn sich der Pflanzenteppich an anderen schattigen Stellen im Garten wiederholt.
9. Beete unter Bäumen gesund halten
Gebe jedes Jahr eine etwa zwei Zentimeter hohe Schicht Kompost oder organischen Mulchs auf dein Schattenbeet, bevor die Pflanzen austreiben. Dadurch trocknet die Erde nicht so schnell aus und die Stauden erhalten einen kleinen Nährstoff-Kick im Frühjahr. Achte darauf, die Pflanzen nicht unter der Erde oder der Mulchschicht zu begraben. Pflanzflächen unter Bäumen müssen regelmäßig gegossen werden, da die Baumkrone Regen abhält und die Wurzeln der Bäume die meiste Feuchtigkeit aufnehmen.
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