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Natürlich düngen mit Beinwell

Beinwell ist als robuster Bodendecker und Bienenweide bekannt. Zudem sind die Blätter des Beinwell ein wertvoller Dünger. Hier Anleitungen für Jauche, Tee und Brühe und ihre Anwendung.

Wissenswertes zum Beinwell

Der Echte Beinwell (Symphytum officinale) ist eine Wildpflanze, die auch im Garten viel Nutzen stiftet. Er wächst auf feuchten, nährstoffreichen Böden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Pflanze wird je nach Sorte zwischen 30 und 100 Zentimeter hoch. Von den behaarten Stängeln stehen große, raue Blätter ab. Die Blütezeit der Staude liegt zwischen Mai und August. Die kleinen Blüten verleiten Hummeln zum Einbruch, indem sie in die Blüten Löcher beißen. Anders gelangen sie nicht an den Nektar.

Der Beinwell breitet sich stark über Rhizome aus – was ein Glück für den Rest des Gartens. Denn die Blätter sind sehr wertvoll für den Rest des Gartens als Mulch, Jauche oder Pflanzentee. Mehrmals im Jahr können die Blätter abgeschnitten werden, um als Dünger für den Gemüsegarten oder das Blumenbeet zu dienen.

Das ist im Beinwell drin: die Inhaltsstoffe

Die Blätter des Beinwell enthält Stickstoff, Kalium, Phosphat, Kieselsäure, Gerbstoff und Spurenelemente. Stickstoff ist wichtig für das Pflanzenwachstum und wird im Gemüsegarten gern für starkzehrende Gemüsepflanzen verwendet. Kalium ist zur Regulierung des Wasserhaushalts der Pflanzen notwendig und schützt vor Frost sowie Hitze. Phosphat macht Pflanzen gegen Krankheitserreger widerstandsfähiger. Kalium stärkt die Pflanzenwände und hilft so gegen Pilzkrankheiten.

Beinwell-Blätter ernten

Beinwell-Blätter kannst du drei bis fünf Mal im Jahr ernten, das heißt die Blätter bodennah abschneiden. Es dauert etwas, bis die Staude wieder schön buschig nachwächst. Letzter Termin zum Schneiden ist der August. Dann hat die Staude noch genug Zeit, sich auf den Winter vorzubereiten.

Düngen mit Beinwelljauche

Eine Beinwell-Jauche ist ein hervorragender Dünger. Sie enthält viel Kalium und Stickstoff und ist ein wahrer Zaubertrank Gartenpflanzen mit großem Hunger. Vor allem die Starkzehrer unter den Gemüsepflanzen, wie Tomaten oder Kartoffeln, wachsen prächtig, wenn sie einmal in der Woche mit verdünnter Beinwelljauche gegossen werden.

Für eine Jauche musst du in einen Eimer aus Plastik oder Holz (nicht Metall) 1 Kilogramm Blätter auf 10 Liter Wasser geben. Decke den Eimer mit Jute oder einem Stück Hasenzaun ab und rühre täglich die Brühe mit einem Stock um. Nach acht bis 14 Tagen, wenn keine Blasen mehr aufsteigen, ist die Brühe fertig und kann durch ein Sieb gegossen werden. Die Jauche wird im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und die Pflanzen damit gegossen. Gieße nur auf die Erde und nicht auf die Blätter, da die Jauche zu stark ist und die Blätter verbrannt werden können. Nachteil der Jauche ist, dass sie unangenehm riecht, um nicht zu sagen zum Himmel stinkt. Wenn du etwas Gesteinsmehl am Anfang unter die Beinwell-Wasser-Mischung gibst, wird der Geruch etwas abgemildert.

  • Anwendung: 1 x wöchentlich

  • Verdünnen im Verhältnis von: 1:10, am besten mit Regenwasser

Beinwell-Brennnessel-Jauche

Eine Jauche aus Beinwell und Brennnessel ist perfekt zum Düngen von Pflanzen im Gemüsegarten und Blumenbeet. Brennnesseln ergänzen den Nährstoffcocktail noch um Eisen und Magnesium und fügen noch eine weitere Portion Stickstoff dazu.

  • Anwendung: 1 x wöchentlich

  • Verdünnen im Verhältnis von: 1:10, am besten mit Regenwasser

Beinwell-Tee selber machen

Beinwell-Tee ist ein biologisches Spritzmittel gegen alle Tierchen, die an deinen Pflanzen beißen oder saugen. Es stärkt die Pflanzen, so dass sich Blattläuse und deren Kollegen nur mühsam an den Blättern festsaugen können und sich leichtere Opfer suchen. Das bedeutet, dass die Pflanzen nicht frei von Spinnmilben und Blattläusen sind. Die Schädlinge treten aber in so geringer Zahl auf, dass sie den Pflanzen nicht schaden. Auch Pilzkrankheiten tun sich schwer, gesunde Pflanzen zu befallen. Sind die Pflanzen schon befallen, müssen sie mehrere Wochen lang im Abstand weniger Tage eingesprüht werden.

Für einen Beinwell Tee werden frische oder getrocknete Blätter mit heißem, aber nicht kochendem Wasser übergossen. Lasse den Tee etwa 20 Minuten ziehen, bevor du ihn durch ein Sieb gießt. Je nachdem wie stark du den Tee gemacht hast, musst du den Tee verdünnen, aber höchstens im Verhältnis 1:2 verdünnen.

  • Anwendung: im Abstand weniger Tage bis wöchentlich

  • Verdünnen im Verhältnis von: 1:2

Mulchen mit Beinwellblättern

Wer weiterhin mit seinen Nachbarn gut auskommen möchte oder selbst eine empfindliche Nase hat, muss auf die Segnungen des Beinwell nicht verzichten. Statt die Pflanzen mit einer Beinwell-Jauche zu verwöhnen, kannst du die Erde rund um die Pflanzen mit zerkleinerten Blättern des Beinwell abdecken. Auch die Reste eines Pflanztees lassen sich für eine schützende und nährende Mulchschicht verwenden. Unzerkleinert auf dem Beet sind sie ein beliebter Unterschlupf für Schnecken, so dass du die unbeliebten Gäste im Garten am Morgen leicht ablesen kannst. Rosen profitieren vor allem im Herbst nach der Blüte von einer Mulchschicht aus kleingeschnittenen Beinwell-Blättern. Und mit Beinwell gemulchte Pflanzen sind weniger anfällg für Mehltau.

Tipp: Füge beim Pflanzen von jungen Pflanzen zerkleinerte, frische Blätter mit in das Pflanzloch. Vor allem Tomaten, Zucchini, Kürbis, Kohl, andere starkzehrende Gemüse-Arten und Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf profitieren besonders. Beinwell wirkt aber nicht nur als Dünger, sondern stärkt die Pflanzen auch gegen Krankheiten und Schädlinge. Beinwell soll sogar den Geschmack von Tomaten verbessern.

Getrockneten Beinwell kaufen

Wer keinen Beinwell im Garten hat und nicht weiß, wo er wild wächst, kann sich getrockneten Beinwell zum Herstellen von Brühen, Jauchen oder Tees auch kaufen.

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