Brennnesseljauche selber machen

Brennnesseljauche dient als Dünger und zum Pflanzenschutz. Hier eine Anleitung, wie du den kostenlosen Dünger ganz einfach selber ansetzen kannst und welche Pflanzen und wie oft du damit düngen solltest.

Brennnesseljauche ist ein Vielkönner im Garten: du kannst sie als Dünger zum Stärken von Pflanzen und zur Abwehr von Schädlingen verwenden. Diese Wunderwaffe für den Garten gibt es auch noch kostenlos. Du musst nur ein klein wenig Mühe investieren und ein etwas abgelegenes Plätzchen im Garten finden, um die Brennnesseljauche anzusetzen.

Brennnesseln - eine kurze Einführung

Brennnesseln (Urtica dioica) zählen zur Familie der Brennnesselgewächse. Die krautige Pflanze kann zwischen 30 und 100 Zentimeter hoch werden. Sie wurzelt sehr tief und breitet sich über Rhizome aus. Brennnesseln sind Nahrungspflanzen für zahlreiche Schmetterlingsraupen, wie zum Beispiel den Kleinen Fuchs.

Das ist in der Brennnesseljauche drin: die Inhaltsstoffe

In allen Teilen der Brennnessel, angefangen von den Wurzeln, über Blätter, Blüten und Samen, sind wertvolle Inhaltsstoffe enthalten. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Scopoletin und ß-Sitosterin. Außerdem enthält die Pflanze die Vitamine A und C, Mangan, Kalium, Eisen und Calcium.

Brennnesseljauche ansetzen

Brennnesseljauche lässt sich ganz einfach ansetzen. Du brauchst dazu nur Handschuhe (ganz wichtig!), eine Gartenschere und einen großen Eimer aus Holz oder Kunststoff. Verwende keine Metallgefäße, denn dann kommt es zu chemischen Prozessen. Hier eine Anleitung zum Ansetzen von Brennnesseljauche und Antworten auf die Frage, wann die Brennesseljauche fertig ist.

  • Schneide Brennnesseln klein und fülle mit ihnen einen großen Eimer, bis er bis zum Rand mit Blättern und Stängeln gefüllt ist. Es spielt keine Rolle, ob die Triebe jung oder alt sind, alles kann verwendet werden. Als Faustregel gilt, dass auf 10 Liter Wasser etwa ein Kilo Brennnesseln kommt.

  • Fülle den Eimer mit Wasser, am besten ist dazu Wasser aus der Regentonne geeignet. Rühre die Brennnesseln und das Wasser gut um, so dass alle Pflanzenteile mit Wasser bedeckt sind. Füge Gesteinsmehl dazu, um den strengen Geruch, der beim Vergären entsteht, abzumildern.

  • Decke den Eimer mit Hasendraht oder einem Jutesack ab, damit keine Tiere in den Eimer fallen können. Als Standort ein Platz weit hinten im Garten empfehlenswert, da die Brennnesseljauche während des Vergärens unangenehm riecht.

  • Rühre die Flüssigkeit täglich mit einem Holzstab um. So förderst du die Sauerstoffzufuhr. Sauerstoff wird benötigt, damit die Brennnesseln zu gären beginnen. Wenn sich Bläschen bilden, beginnt der Gärungsprozess. Dann beginnt die Brühe auch unangenehm zu riechen.

  • Nach zwei bis drei Wochen verfärbt sich die Brühe dunkel und es bilden sich keine neuen Bläschen mehr. Die Brennnesseljauche ist fertig. Gieße die Brühe durch ein Gartensieb. Die Reste der Brennnesseln kannst du einfach auf den Komposthaufen geben.

Pflanzen mit Brennnesseljauche richtig düngen

Brennnesseljauche als Dünger wird im Verhältnis 1:10 gemischt und die Pflanzen damit gegossen. Jungpflanzen brauchen nur die Hälfte. Mische die Brennnesseljauche für die Jungpflanzen im Verhältnis 1:20. Wenn du den Rasen düngen willst, ist sogar ein Verhältnis von 1:50 ausreichend. Die Pflanzen sollten etwa alle zwei Wochen mit Brennnesseljauche gedüngt werden.

Pflanzen, die du mit Brennnesseljauche düngen solltest

Brennnesseljauche ist sehr stickstoffreich. Daher ist sie besonders für alle Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf geeignet. Im Gemüsegarten sind dies die Starkzehrer. Zu ihnen zählen:

Wie lange ist Brennnesseljauche haltbar?

Hier gegen die Meinungen auseinander. Einige meinen, dass Jauchen etwa sechs Wochen haltbar sind, andere vertreten die Auffassung, das die Wirksamkeit der Jauche nach einer Woche nachlässt. Auch wenn Uneinigkeit über die Haltbarkeit herrscht, so ist doch eines sicher: Die Jauche riecht so stark,dass man sie am besten schnell verwendet und besser eine neue ansetzt.

Brennnesselsud und Brennnesseljauche gegen Schädlinge

Brennnesseljauche kann auch zur Abwehr von Schädlingen, wie zum Beispiel Blattläusen, verwendet werden. Bevor du sie in eine Sprühflasche füllst, solltest du sie durch ein Tuch gießen, um auch kleine Pflanzenteile, die die Sprühflasche verstopfen könnten, herauszufiltern. Auch hier ist das richtige Mischungsverhältnis 1 Teil Jauche auf 10 Teile Wasser. Sprühe Brennnesseljauche im Nutzgarten nicht auf Pflanzen, die du essen möchtest.
Meistens verwendet man zur Schädlingsabwehr jedoch einen Sud aus Brennnesseln. Im Gegensatz zur Brennnesseljauche muss der Sud nur 12 - 24 Stunden angesetzt werden. Neben der schnellen Zubereitung ist ein weiterer großer Vorteil, dass er Sud nicht riecht.

Brennnesselsud selber machen

Ein großer Nachteil der Brennnesseljauche ist, dass sie richtig stinkt. Gerade in kleineren Gärten steigert das nicht unbedingt die Beliebtheit bei den Nachbarn.
Im Gegensatz zur Jauche riecht ein Brennnesselsud nicht unangenehm, ist aber genauso wirksam. Er ist aber nur kurze Zeit haltbar.
Um einen Brennnesselsud selber zu machen, fülle einen Eimer zur Hälfte mit klein geschnittenen Trieben von Brennnesseln und fülle ihn so weit mit Wasser auf, dass die Pflanzen gerade eben mit Wasser bedeckt sind. Lasse den Sud über Nacht stehen und gieße die Flüssigkeit am nächsten Tag durch ein Sieb. Mit dem Sud kannst du Pflanzen düngen. Mit den eingeweichten Blättern werden die Beete gemulcht. Brennnesselsud kannst du auch als Spritzmittel gegen Blattläuse einsetzen. Besprühe mit Blattläusen befallene Pflanzen alle drei Tage unverdünnt mit dem Sud.

Brennnesselpellets statt Brennnesseln verwenden

In deinem Garten wachsen keine Brennnesseln? Dennoch musst du nicht auf die Wirkung von Brennnesselbrühen oder Brennnesselsud verzichten. Statt frischer Triebe kannst du mit Brennnesselpulver oder Brennnesselpellets einen Brennnesselsud ansetzen und im Garten verwenden.

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