Im Winter verliert der Garten an Farbe und die Strukturen von Pflanzen treten in den Vordergrund. Wenn du Pflanzen für einen attraktiven Garten im Winter suchst, denke an Stauden mit auffälligen Samenständen. Samenstände von Stauden und Gräsern können so markant im Garten wirken wie Hecken oder Tore und genauso interessant wie farbige Rinde oder ein auffälliger Wuchs. Bei Raureif glitzern sie geheimnisvoll und geben zudem Vögeln und Insekten Nahrung und Schutz. Und nicht zu vergessen ist, dass die Samenstände sich aus Blumen entwickelt haben, die uns den Sommer über erfreut haben.
Hier unsere Vorschläge für Pflanzen mit den interessantesten Samenständen für den Winter.
Plattährengras (Chasmanthium latifolium)
Das Plattährengras hat besonders anmutige Blütenstände. Es ist an der Ostküste der USA beheimatet und wächst dort im lichten Schatten an feuchten Standorten, zum Beispiel entlang von Flüssen oder Bachläufen. Die Blätter erinnern etwas an Bambus mit breiten Blättern. Die Blüten erscheinen im späten Sommer. Ihre grüne Farbe wird nach den ersten Nachtfrösten braun bis bronzefarben. Die Fruchtstände hängen elegant an sich biegenden Rispen. Im Herbst wechselt ihre Farbe von hellgrün zu Kupferrot. Das Plattährengras wird zwischen 90 und 120 Zentimeter hoch und wächst auf frischen, nährstoffreichen Böden in halbschattigen Lagen.
Mannstreu (Eryngium)
Die Edeldistel oder Mannstreu lässt man wirklich gerne stehen, schon allein, um ihren stacheligen Trieben zu entgehen. Während der Blüte ist das Mannstreu bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen äußerst beliebt. Die Blüten sind kugelförmig bis zylindrisch geformt. Wie ein Kragen umgeben stahlblaue Hüllblätter die runden Blüten. Im Winter sind die dekorativen Samenstände nicht nur schön anzusehen, sondern auch für Insekten und kleine Tiere ein beliebter, weil sehr nahrhafter Leckerbissen. Der Standort sollte sonnig und die Erde durchlässig sein. Die runden Blüten bleiben den Winter über als Schmuck an der Pflanze. Einziger Nachteil ist, dass sich die Edeldistel gern versamt und mit der Zeit etwas lästig werden kann. Die Edeldistel wird zwischen 60 und 80 Zentimeter hoch und wächst an sonnigen Standorten mit durchlässigem Boden.
Diamant-Reitgras (Calamagrostis)
Das Diamant-Reitgras ist ein wunderschönes, zierliches Gras mit auffälligen, walzenförmigen Blütenähren und aufrechtem, straffen Wuchs. Das Diamantgras blüht im späten August und September. Die Horste verfärben sich im Herbst gelb und geben ein schönes Bild den ganzen Winter über im Garten ab. Das Diamant-Reitgras wird um die 100 Zentimeter hoch. Es wächst am besten an sonnigen Plärzen im Garten in normaler bis trockener Erde.
Schein-Alant, Große Telekie, Telekia speciosa
Die Große Telekie, oder auch Ochsenauge genannt, ist eine Staude, die sich an feuchten Standorten, wie Flussufern oder an Gehölzrändern besonders wohl fühlt. Sie blüht von Juni bis August mit hübschen, gelbne Korbblüten mit zwei bis drei Blütenköpfen pro Pflanze. Die Blüten haben viele dünne, gelbe Blütenblätter, die so aussehen, als ob die große gelb-orangene Blütenmitte zum Rand hin ausfransen würde. Diese Blütenmitte beleibt den ganzen Winter über stehen, es sei denn die Vögel picken die Samen heraus. Der Schein-Alant bevorzugt einen halbschattigen Platz im Garten und wird bis zu 150 Zentimeter groß.
Lampionblume (Physalis alkekengi)
Die Lampionblume zeigt eine wundersame Verwandlung von Herbst bis in den Winter. Im Herbst hängen leuchtend rote Lampions am den bis zu 60 Zentimeter hohen Stängeln der Staude. Über den Winter verwittert der rote Mantel und bleibt als durchsichtige Struktur erhalten. Dahinter zeigt sich die rote Frucht, die im Lauf des Winters abfällt. Lampionblumen wachsen an sonnigen bis halbschattigen Standorten in frischen, nährstoffreichen Böden.
Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
Das Chinaschilf ist ein prächtiges, aufrecht wachsendes Gras. Die Blüten sind anfangs rötlich, werden dann silberfarben und leuchten im Winter goldfarben. Das Chinaschilf bietet mit seiner Höhe von bis zu zwei Metern sehr guten Sichtschutz, sogar Gräserhecken könen mit dem robusten Gras gestaltet werden. Chinaschilf wächst in jeder Erde an sonnigen Standorten.
Syrisches Brandkraut (Phlomis russeliana)
Im Juli zeigt das Brandkraut seine gelben Blütenquirle, die in mehreren Etagen die langen Blütenstiele zieren. Die Blätter sind länglich und etwas behaart. Das Syrische Brandkraut ist im Sommer ein dichter Bodendecker, der jedes Unkraut zuverlässig unterdrückt. Die trockenen Samenstände bleiben den ganzen Winter stehen und haben einen hohen Zierwert.
Das Syrische Brandkraut wächst an einem sonnigen bis halbschattigen Standort und kann bis zu einem Meter hoch werden.
Silberblatt (Lunaria annua)
Das zweijährige Silberblatt zeigt von April bis Juni hübsche weiße oder violette Blüten, die Bienen, nützliche Insekten und Schmetterlinge anlocken. Aus den Blüten entwickeln sich Samenschoten. Diese sind anfangs grün und werden dann, wenn die Samen reifen, durchscheinend wie Pergament. Das Silberblatt wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Es liebt einen halbschattigen Standort und ist gut zur Unterpflanzung von Gehölzen geeignet.
Stechapfel (Datura stramonium)
Stechäpfel haben große, auffällige Früchte, die mit Stacheln bewehrt sind und aufbrechen wie Bucheckern. Die Blüten, aus denen sich die stacheligen Schönheiten entwickelt haben, sind trichterförmig. Sie ähneln denen der Engelstrompete, sind aber, wie die ganze Pflanze, kleiner und stehen aufrecht. Ihre Trichterblüten sind weiß oder violett. Stechäpfel werden etwa einen Meter hoch und brauchen einen warmen, geschützten Standort und einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Der Stechapfel ist einjährig und verbreitet sich durch Samen. Der robuste Stechapfel hat leider einen entscheidenden Nachteil: alle Teile des Stechapfels sind sehr giftig.
Auch noch interessant:
Es wurden noch keine Kommentare verfasst.