Boden mit Gründüngung verbessern

Bei der Gründüngung werden Pflanzen zur Bodenverbesserung angebaut, die den Boden schützen und neue Nährstoffe geben. Wir geben Tipps, wie Gründüngung im Garten geht und welche Gründüngungspflanzen sich eignen.

Wann hast du in der freien Natur einen freien Boden gesehen? Du wirst lange überlegen müssen, da sich auf offenem Boden sehr schnell Wildkräuter ansiedeln, die den Boden bedecken. Das ist von Mutter Natur klug so eingerichtet worden. Denn die Pflanzendecke schützt vor Erosion und Austrocknung. Unter dem Schutz der Pflanzendecke werden bei Regen Nährstoffe nicht so schnell ausgeschwemmt und es können sich Kleinstlebewesen und Mikroorganismen ansiedeln.

Diese schlaue Einrichtung der Natur richtet sich allerdings nicht nach den Pflanz- und Anbauwünschen von Hobbygärtnern, die dann eher vom lästigen Unkraut sprechen, das es zu jäten gilt. Über das schnelle Wachstum von Wildkräutern ärgern sich häufig Gärtner, die Gemüse anbauen. Vor allem wenn ein Beet abgeerntet ist, ist es schnell von Wildkräutern bewachsen.
Statt sich zu ärgern, sollten Hobbygärtner das Vorgehen der Natur nutzen und sich freuen, wenn sich Pflanzen ansiedeln, die den Boden schützen. Es müssen ja nicht Wildkräuter sein, die ihre Blätter schützend über den Boden breiten. Du kannst stattdessen Pflanzen aussäen, die den Boden schützen und gleichzeitig der Bodenverbesserung dienen.

Was ist Gründüngung

Gründüngung heißt erst mal nicht anderes, als etwas salopp ausgedrückt, das Düngen mit Grünzeug. Das können Erntereste sein, welke Pflanzen oder Stroh. Dieses wird einfach in den Boden eingearbeitet. Es können aber auch eigens Pflanzen angebaut werden, um den Boden zu schützen und später eingearbeitet zu werden. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn das Beet einige Zeit nicht bepflanzt wird, zum Beispiel im Herbst. Dann werden spezielle Gründüngugspflanzen angesät, die am besten zur Zeit der Blüte angeschnitten werden und auf dem Beet liegenbleiben. Die Wurzeln werden nicht aus der Erde gezogen, sondern sorgen dafür, dass sie, nachdem sie von Mikroorganismen zersetzt wurde, luftige Kanäle hinterlassen und so den Boden lockern. Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Pflanzen, die zur Gründüngung verwendet werden, durchaus sehr schön anzusehen sind, wie zum Beispiel das Büschelschön.

Vorteile der Gründüngung

Gründüngung erspart dir zuerst einmal Zeit, die du sonst mit Jäten verbringen müsstest, denn die Gründüngungspflanzen geben Wildkräutern keinen Platz. Die Pflanzen dienen als schützende Mulchschicht, reduzieren die Verdunstung, gleichen Temperaturschwankungen aus und schützen die Bodenoberfläche vor Verschlämmen und Verkrusten. Gründüngungspflanzen lockern den Boden und Leguminosen als Gründüngungspflanzen sammeln Stickstoff und geben ihn an den Boden wieder ab (daher das Wurzelwerk dieser Pflanzen immer im Boden lassen). Dies alles trägt dazu bei, dass sich Kleinstlebewesen im Boden wohl fühlen und fleißig an einer krümeligen Bodenstruktur arbeiten.

Wie geht Gründüngung?

Gründüngung geht wirklich ganz einfach. Die Erde auf abgeernteten Beeten wird gelockert und dann das Saatgut verteilt und etwas in den Boden eingearbeitet. Sehr kleines Saatgut musst du nur festdrücken, zum Beispiel mit einem Brett. Danach musst du die Erde feucht halten, bis die Pflanzen gekeimt sind. Gründüngung kannst du im Frühjahr, im Herbst sowie als Zwischen- oder Untersaat aussäen.

Gründüngung als Vorsaat

Bevor es im Frühjahr mit dem Gemüseanbau so richtig los geht, kannst du schon einmal Gründüngung aussäen, um die Kleinstlebewesen zu füttern und den Boden zu schützen. Wenn dann die Gemüsepflanzen ins Beet kommen, musst du nicht alle Gründüngunspflanzen entfernen. Jäte nur dort, wo Platz gebraucht wird. Alle anderen werden erst dann zurückgeschnitten oder herausgerissen, wenn sie für die Gemüsepflanzen zur Konkurrenz werden. Gründüngungspflanzen für die Vorsaat müssen Frost vertragen. Geeignet sind daher Gelbsenf (Sinapis alba) oder Phacelia (Phacelia tanacetifolia). Wer gleich etwas zum Essen haben will, kann Spinat (Spinacia oleracea) oder Feldsalat (Valerianella locusta) aussäen.

Gründüngung als Unter- und Zwischensaat

Viele Gemüsepflanzen, wie zum Beispiel Tomaten oder Mais, bleiben den ganzen Sommer im Beet, bis sie geerntet werden. Unter oder zwischen diesen Pflanzen können niedrige Gründüngungspflanzen gesät werden. Geeignet sind Kapuzinerkresse (Tropaeolum), Ringelblumen (Calendula), Studentenblumen (Tagetes erecta) oder Portulak (Portulaca oleracea). Vorteil der blühenden Gründüngungspflanzen ist außerdem, dass sie Bienen ins Gemüsebeet locken.

Gründüngung als Nachsaat

Oft liegen die Beete nach der Ernte im Herbst bis zum nächsten Frühjahr brach, ohne dass sie von schützenden Pflanzen bedeckt werden. Um dies zu vermeiden, kannst du Gelbsenf (Sinapis alba). Sonnenblume (Helianthus annus) oder Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia) aussäen. Mit der Aussaat solltest du etwa drei Wochen vor dem Abernten der Beete beginnen. Die Gründüngung kann im Schutz der Gemüsepflanzen besser keimen und die Beete sind nach der Ernte bereits mit einer Pflanzendecke geschützt. Die Pflanzen bleiben den ganzen Winter auf den Beeten, auch wenn sie erfrieren, da auch die abgefrorenen Blätter den Boden schützen.
Bei Gründüngungspflanzen als Nachsaat kannst du zwischen winterharten und nicht-winterharten Gründüngungspflanzen wählen. Nicht- winterharte Pflanzen haben den Vorteil, dass sie im Winter erfrieren und du im Frühjahr nicht achtgeben musst, dass die Gründüngungspflanzen, die du beim Jäten übersehen hast, munter weiter wachsen. Außerdem entwickeln die winterharten Pflanzen ein recht festes Wurzelwerk, das sich relativ schwer entfernen lässt. Im Frühjahr kannst du die Gründüngungspflanzen entweder in den Boden einarbeiten oder als Mulchschicht auf den Beeten liegen lassen.
Winterharte Gründüngungspflanzen sind z.B. Winterraps (Brassica napus), Winterroggen (Secale cereale), Inkarnatklee (Trifolium incarnatum), Spinat (Spinacia oleracea), Dinkel (Triticum spelta),
Beispiele für nicht-winterharte Gründüngungspflanzen sind Gelbsenf (Sinapis alba), Sommerwicken (Vicia sativa), Buchweizen, Gelbe Lupine (Lupinus luteus),
Blaue Lupine (Lupinus angustifolius), Weiße Lupine (Lupinus albus), Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia), Studentenblumen (Tagetes), Ringelblumen (Calendula officinalis), Feldsalat (Valerianella locusta)

Pflanzengesundheit

Miteinander verwandte Pflanzen dürfen nicht hintereinander an der gleichen Stelle im Beet angebaut werden. Wenn du Rettich, Radieschen oder Kohlgewächse anbauen möchtest, solltest du auf Senf als Gründüngung verzichten, da Senf wie diese zu den Kreuzblütlern zählen. Vor und nach Salaten dürfen keine Ringelblumen und Sonnenblumen angebaut werden. Bienenfreund (Phacelia) ist besonders gut für Gründüngung geeignet, da er mit keiner Gemüsepflanze verwandt ist.

Gründüngungspflanzen und ihre Wirkung

Gründüngungspflanzen haben unterschiedliche Wirkung auf den Boden. Pflanzen mit tiefen Wurzeln lockern feste Böden auf, wie zum Beispiel Sonnenblumen, Ölrettich oder Bitterlupinen. Stickstofflieferanten sind die so genannten Leguminosen. An deren Wurzeln leben Bakterien, die den in der Luft vorkommenden Stickstoff binden. Zu den Leguminosen zählen Sommerwicke (Vicia sativa),
Gelbe Lupine (Lupinus luteus),
Blaue Lupine (Lupinus angustifolius), Weiße Lupine (Lupinus albus), Persischer Klee (Trifolium resupinatum) , Ackererbsen (Pisum sativum var. arvense).

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