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Taglilien - Standort, Pflege, vermehren

Taglilien sind pflegeleichte Stauden, die lange und ausdauernd blühen. Wir verraten die besten Tipps zum Standort, zur Pflege, zum Pflanzen und Vermehren.

Taglilien sind ideal für faule Gärtner. Die Blütenstauden brauchen kaum Pflege und verhindern gleichzeitig Unkraut im Beet, da sie die Erde so sehr mit ihren Blättern beschatten, dass Wildkräuter keine Chance zum Keimen und wachsen haben. Außerdem sind die Pflanzen dankbare Blütenstauden. Jede Blüte blüht zwar nur einen Tag, die große Anzahl von Blüten sorgt für einen dauerhaften Blütenschmuck.

Botanische Information

Taglilien (Hemerocallis) gehören zur Familie der Tagliliengewächse (Hemerocallidaceae) und stammen ursprünglich aus Ostasien. Die Wildformen wachsen auf Wiesen und zwischen lichten Gebüschen auf humusreichen, frischen bis feuchten Böden. Taglilien gelangten im 19. Und 20. Jahrhundert nach Europa uns Amerika. In den USA zählen die Pflanzen zu den beliebtesten Stauden, was zu so vielen Neuzüchtungen führte, dass deren Anzahl kaum noch überschaubar ist.

Ihren Namen haben die Blühstauden erhalten, weil ihre Blüte nur einen Tag lang blüht. Auch der botanische Name verweist auf diese Besonderheit der Staude. Der Name ‚Hemerokallis‘ setzt zusammen aus den griechischen Worten ‚hemera‘ ‚Tag‘ und ‚kallos‘ ‚schön‘, und bedeutet etwa „schön für einen Tag“. Da die Pflanze aber so viele Blüten entwickelt, dauert ihre Blütezeit den ganzen Sommer an. Die Blüten blühen in nahezu allen Farbtönen, von weiß zu fast schwarz und durch alle Schattierungen von Gelb bis hin zu Rostbraun. Daneben gibt es Rosa- Himbeerrot sowie lavendel- und fliederfarbene Sorten - nur blau blühende Taglilien gibt es nicht. Neben der großen Anzahl an Blütenfarben, gibt es unter den Taglilien-Sorten Blütengrößen zwischen vier und 20 Zentimetern. Auch die Formen der Blüten sind sehr vielgestaltig. Die Blüten können trichterförmig, zurückgeschlagen oder zurückgeschlagen kugelrund sein, ebenso wie sternförmig, rund oder sehr dünne Blütenblätter haben. Die Blüten sitzen an langen, dünnen, leicht gebogenen Stängeln

Die Blätter der Staude sind lang und schmal. Sie erreichen je nach Sorte Längen zwischen 20 und 120 Zentimetern. Im Herbst werden die Blätter gelb und sterben ab.

Die Blätter wachsen aus Knollen, von denen die Pflanze laufend Tochterknollen bildet, so dass im Lauf der Zeit dichte Horste entstehen.

Standort und Boden

Am liebsten wachsen Taglilien an einem sonnigen Standort, sie geben sich aber auch mit Halbschatten zufrieden. Allerdings wird ihre Blühfreudigkeit dort etwas leiden.

An den Boden stellen die Stauden keine großen Ansprüche. Sie wachsen in schweren, lehmigen genauso wie in sandigen und trockenen Böden. Am besten gedeihen sie aber in einem leicht nährstoffreichen, lockeren Boden. Allzu trocken sollte der Boden allerdings nicht sein. Auch Staunässe vertragen die Stauden nicht, achte also darauf, dass der Boden durchlässig ist. Da Taglilien laufend neue Tochterknollen bildet, braucht sie viel Platz im Beet. Für eine Taglilie solltest du etwa einen Quadratmeter Platz berücksichtigen.

Pflanzen und Pflege

Taglilien kann man den ganzen Sommer über pflanzen, von April bis in den Herbst. Zum Pflanzen ein Pflanzloch von etwa 30 Zentimetern Tiefe ausheben und die Erde darin mit Kompost vermischen, damit die Erde locker und nährstoffreich ist. Die Taglilien dann ziemlich so in das Pflanzloch setzen, dass der Wurzelansatz etwa drei bis fünf Zentimeter unter der Erde liegt. Die Pflanzen gut angießen und auch in den nächsten Wochen die Erde nicht austrocknen lassen.

Sind die Pflanzen erst einmal angewachsen, brauchen sie kaum noch Pflege. Bei Trockenheit solltest du sie gießen, da sie sonst ihre Blüten abwerfen könnten. Ansonsten musst du im Frühjahr nur das Laub, das über den Winter nicht verrottet ist, abschneiden.

Taglilien düngen

Taglilien lieben einen nährstoffreichen Boden, daher ist gelegentliches Düngen durchaus vorteilhaft. Frisch gepflanzte Taglilien solltest du frühestens acht Wochen nach der Pflanzung düngen. Ältere Stauden wachsen besser, wenn du ihnen im Frühjahr eine Portion Kompost verabreichst. Nur bei sehr nährstoffarmen Böden ist es empfehlenswert, im Frühjahr einen Langzeitdünger rund um die Pflanze in den Boden einzuarbeiten.

Taglilien vermehren

Taglilien müssen an sich nicht geteilt werden. Die Horste können aber sehr groß werden, so dass es manchmal erforderlich ist, sie wegen Platzmangels im Beet zu teilen. Es kann aber auch sein, dass du ein paar neue Pflanzen benötigst oder verschenken möchtest. Dann kannst du Taglilien ganz einfach teilen und so vermehren.

Die beste Zeit zum Teilen der Stauden ist der Herbst, aber auch im Frühjahr ist es möglich. Grabe dazu den Wurzelstock aus und zerteile ihn mit dem Spaten in kleinere Stücke. Diese dann wie oben beschrieben an einen neuen Standort im Garten setzen.

Auch eine Vermehrung über Samen ist möglich. Samen dazu so viel mit Erde bedecken, wie der Samen dick ist, die Pflanzschale an einen hellen Platz bei etwa 20 Grad stellen und die Erde feucht halten.

Verwendung im Garten

Taglilien können sehr vielfältig im Garten verwendet werden. Beliebt sind sie als Stauden für einen Bauerngarten. Sehr schöne Beetpartner sind Ehrenpreis (Veronica), Phlox, Aster (Aster) Sonnenbraut (Helenium), Rudbeckie bzw. Sonnenhut (Rudbeckia), Sonnenauge (Heliopsis), Goldmelisse (Monarda), Salbei (Salvia), Sonnenhut (Echinacea), oder Rittersporn (Delphinium). Schmale Beete kannst du sehr pflegeleicht mit Taglilien bepflanzen, da dann kein Unkraut mehr neben den Stauden wächst. In großzügigen Blumenrabatten sind niedrige Sorten eine sehr schöne Beeteinfassung, während große Sorten auch als Solitärstauden prächtig aussehen. Unter Bäumen bei lichtem Schatten können sie zur Unterpflanzung verwendet werden. Im Staudenbeet geben hohe Sorten gute Leitstauden ab. Da Taglilien feuchte Standorte lieben, ist auch der Teichrand ein guter Standort für sie. Die überhängenden Blätter kaschieren sehr gut den Rand der Teichfolie.

Kleinere Sorten sind sehr gut für Pflanzkübel geeignet. Sie sind pflegeleicht, vertragen auch mal Trockenheit und die langen, überhängenden Blätter sehen nach der Blüte noch sehr dekorativ aus.

Kann man Taglilien essen?

Alle Teile der Taglilien sind essbar und gelten in China sogar als Delikatesse. Vor allem die Knospen und Blattschösslinge werden in der Küche verwendet. Die Blüten schmecken süßlich frisch, die Blätter leicht süß mit einer leicht scharfen Note. Die Wurzeln erinnern im Geschmack an Nüsse. Die Knospen können roh, frittiert, gebacken oder gebraten verzehrt werden. Blüten werden meist frisch zur Dekoration von Speisen verwendet, können aber auch gekocht oder getrocknet werden. Sehr delikat sind sie auch mit einer Füllung aus Hackfleisch oder Quark. Blattschösslinge und reife Blätter werden meistens gekocht. Blätter kannst du auch als Ersatz für Lauch verwenden.

Tipp: Bevor du die Blüten der Taglilien isst, solltest du die Staubfäden entfernen, da sie etwas unangenehm schmecken.

Sorten

Es gibt eine sehr große Anzahl an Sorten der Taglilien, so dass hier nur wenige genannt werden können. Liebhaber von Taglilien können früh und spät blühende Stauden pflanzen und so den ganzen Sommer über Blüten der Taglilien im Garten haben. Frühe Sorten beginnen im Mai zu blühen, während spät blühende Sorten noch im Herbst Blüten tragen.

Zu den früh blühenden Taglilien zählen die Wildformen und alle Sorten, die aus ihnen hervorgegangen sind. Viele der Sorten blühen gelb, wachsen eher niedrig und haben kleine Blüten. Beispiele sind die Sorten ‚Brunette', ‚Crystal Blue Persuasion‘, ‚Early and Often‘, ‚Hemerocallis lilioasphodelus‘, ‚Hemerocallis middendorffii‘, Judge Orr‘, 'Maikönigin' und 'Tutankhamun'.

Zu den Taglilien mit mittlerer Blütezeit zählen die Sorten ‚White Temptation‘, ‚Morning Light‘, 'Schnickel Fritz' oder ‚Gentle Ed‘.

Spät blühen die orange blühende Sorte ‚Anna Ruba‘, die rot blühende Sorte ‚August Fire‘, die eher braune 'Johnny Come Lately', 'Autumn Minaret' oder die Sorte ‚August Orange‘.

Allen, die im Sommer gar nicht auf die Blüten der Taglilien verzichten wollen, seien die dauerblühenden Sorten empfohlen. Diese blühen sehr lange, wachsen dafür aber sehr langsam, da sie ihre Energie in Blüten stecken. Beispiele sind ‚Elf Power‘, ‚Pink Playmate‘ oder ‚Suzy Cream Cheese‘.

Sind Taglilien winterhart?

Taglilien sind winterharte Stauden und brauchen keinen Winterschutz. Das Laub der Pflanzen kannst du im Herbst oder Frühjahr vor dem Neuaustrieb zurückschneiden. Nur wenn Taglilien im Topf kultiviert werden, muss der Topf mit isolierenden Materialien umwickelt werden, um ihn vor dem Durchfrieren zu schützen. Achte auf einen guten Wasserabzug und gieße die Pflanzen gelegentlich an frostfreien Tagen.

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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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