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Vergissmeinnicht pflanzen, pflegen und vermehren

Der Frühlingsblüher Vergissmeinnicht braucht nur wenig Pflege. In Gruppen kommt die Pflanze am besten zur Geltung. Wir geben Tipps, worauf du beim Pflanzen, Pflegen und Vermehren achten solltest.

Das bezaubernde Vergissmeinnicht mit seinen filigranen, meist blauen Blüten ist eine bereichernde, bodendeckende Staude. Im Folgenden beschränken wir uns auf das bei uns heimisch vorkommenden Wald-Vergissmeinnicht.

Fakten und Wissenswertes zum Vergissmeinicht

Als Vergissmeinnicht bezeichnet man in der Botanik die Pflanzengattung Myosotis innerhalb der Pflanzenfamilie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Das Kaukasus-Vergissmeinnicht hingegen zählt beispielsweise zur Pflanzengattung Brunnera. Der lateinische Name des Wald-Vergissmeinnichts ist Myosotis sylvatica. Die Pflanze ist eine ausdauernde, kurzlebige Halbrosettenpflanze. Die natürliche Vermehrung vom Wald-Vergissmeinnicht erfolgt durch kurze, oberirdische Ausläufer. Sie werden ungefähr 15 bis 30 cm hoch und ungefähr 30 bis 60 cm breit, weisen also einen eher bodendeckenden Wuchs auf. Die Pflanze ist sommergrün und zieht sich im Winter zurück.

Standort und Boden

Der Standort für Myosotis sylvatica sollte sonnig bis halbschattig sein. Auch wenn die Pflanzen Temperaturen bis -29 °C vertragen, solltest Du sie trotzdem über den Winter mit Reisig abdecken. Vor allem bei der Kultur in Töpfen oder anderen Pflanzgefäßen solltest Du auf einen Winterschutz Wert legen.

Als optimaler Boden gilt ein lehmiger, humoser und feuchter Boden. Für die Kultur in Töpfen oder anderen Pflanzgefäßen sollte das Substrat kiesig-lehmig, sandig-tonig oder lehmig-tonig sein.

Pflanzen und pflegen

Wenn Du Pflanzen in der Gärtnerei deines Vertrauens erwirbst, kannst Du diese einfach an den optimalen Standort in deinem Garten pflanzen. Du solltest dabei beachten, dass Du das Wald-Vergissmeinnicht mit einem Abstand von ungefähr 30 cm zu anderen Pflanzen setzt. Andernfalls kann es sein, dass das Wald-Vergissmeinnicht die anderen Pflanzen unterdrückt. Da es sowieso einen bodendeckenden Wuchs aufweist, kannst Du es zum Beispiel als Umrandungspflanzung für ein Beet verwenden. Daneben gibt es je nach Sorte, aber auch nach Art, unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten. Beim Erwerb solltest Du die Eigenschaften beachten. Denn das Vergissmeinnicht kannst Du für Naturgärten, gemischte Rabatten, als Friedhofsgrün, Bodendecker, aber auch im Steingarten oder als Uferpflanze verwenden.

Eine Düngung ist bei einem optimalen Boden nicht notwendig.

Allerdings solltest Du die Pflanzen regelmäßig normal, aber nicht übermäßig gießen. Staunässe kann je nach Sorte und Art (zum Beispiel Pflanzen, die für das Ufer geeignet sind) toleriert werden. Bei Pflanzen, die für den Steingarten geeignet sind, ist eine geringere Gießwassermenge besser.

Das Wald-Vergissmeinnicht sät sich von selbst sehr gut aus. Das bedeutet, je nachdem wie dicht und ausladend Du deinen Bestand gerne hättest, solltest Du nur regulatorisch die neu auskeimenden Pflanzen entfernen. Falls Du nicht möchtest, dass die Pflanzen sich von alleine aussäen, schneidest Du sie nach der Blüte bodeneben zurück. Dies ist auch gut für einen erneuten Austrieb. Ansonsten ist ein Rückschnitt nicht notwendig, da die Blätter zum Winter hin sowieso verwelken.

Myosotis sylvatica kannst Du im Beet sehr gut mit Gauklerblume, Goldfelberich, diversen Gräsern, Sumpfdotterblume oder Primeln zusammen anpflanzen.

Vergissmeinicht vermehren

Das Wald-Vergissmeinnicht kannst Du einfach über Samen vermehren. Hierzu belässt Du die bestäubten Blütenstände an der Pflanze anstatt sie abzuschneiden. Die Fruchtreife ist zwischen Juni und August. Nach dieser Zeit kannst Du die reifen Samen ernten. Diese säst Du am Besten im darauffolgenden Frühjahr aus, damit Du Dir die aufwändigere Überwinterung ersparen kannst. Du solltest allerdings beachten, dass das Wald-Vergissmeinnicht zu den Lichtkeimern zählt und Du es deshalb nur sehr dünn bis gar nicht mit Erde bedecken solltest.

Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung ist die Teilung. Hierbei legst Du die Pflanze nach der Blüte weiträumig frei und gräbst sie aus. Anschließend teilst Du den gesamten Ballen mit einem Spaten oder scharfen Messer und pflanzt die Teile an die gewünschten Stellen im Garten wieder ein oder setzt sie in einen Topf zum Beispiel zum Verschenken.

Daneben kannst Du das Wald-Vergissmeinnicht auch über Stecklinge vermehren. Dafür nimmst Du ein scharfes Messer und schneidest die Stängel über dem Wurzelansatz ab. Der Stängel sollte allerdings nicht blühen und auch nicht zu viele Blätter haben, da diese sonst zu viel verdunsten, bevor sie wieder mit einer neuen Wurzel versorgt werden können. Je nachdem ist es notwendig, dass Du die Stängel in kleinere Stücke schneidest. Die Stecklinge kannst Du entweder direkt in Substrat stecken oder in ein Glas Regenwasser stellen, damit sie bewurzeln.

Krankheiten und Schädlinge

An Myosotis sylvatica kann Echter wie auch Falscher Mehltau auftreten. Der Echte Mehltau ist ein Pilz, der auf der Blattoberseite Sporen bildet, der Falsche Mehltau auf der Blattunterseite. Beide können bekämpft werden indem Du die Pflanzen bodeneben abschneidest und das befallene Laub im Hausmüll entsorgst, da die Sporen auf ihnen überwintern können. Der Neuaustrieb sollte dann frei von Infektionen sein. Falls der Befall wiederholt auftritt, solltest Du die Pflanzen eventuell an einen anderen, besser belüfteten Standort versetzen. Der Einsatz von Fungiziden schafft zwar auch Abhilfe, ist in diesem Fall aber nicht zwingend notwendig.

Daneben können auch Schnecken an dem Wald-Vergissmeinnicht auftreten. Sie kannst Du zum Beispiel durch Schneckenkorn bekämpfen oder indem Du Bretter auslegst und anschließend die Schnecken von der Unterseite in den Abendstunden absammelst.

Blüte und Bienenfreundlichkeit

Myosotis sylvatica hat kleine Blüten, deren Blütenblätter anfangs rötlich violett sind und später himmelblau werden. Die Blüten werden an den neuen Austrieben, je nach Sorte, von Mai bis September gebildet.

Das Wald-Vergissmeinnicht ist als bienenfreundlich einzustufen. Es bietet den Bienen und Hummeln zwar Nektar an, jedoch kaum Pollen.

Sorten

Von Myosotis sylvatica gibt es diverse Sorten. Hierzu zählt ´Blaue Kugel´, die ungefähr 20 cm hoch wird und einen kugelförmigen Wuchs aufweist. ´Blaue Schönheit´ hingegen wird ungefähr 30 bis 40 cm hoch, bildet große Blüten und ist frühblühend. Die Sorte ´Compindi´ wird lediglich 15 cm hoch und eignet sich sehr gut als Balkonpflanze. ´Rosa Traum´ ist eine Sorte, die ungefähr 15 cm hoch wird und rosafarbene Blüten besitzt.

Neben den Sorten gibt es auch noch andere Arten innerhalb der Gattung Vergissmeinnicht. Hierzu zählt zum Beispiel das Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris), das sehr gut als Uferpflanze geeignet ist. Daneben gibt es auch das Alpen-Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris), das für Rabatten in der vollen Sonne empfehlenswert ist.

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Diese Gartenideen wurden verfasst von Florian Fleckenstein.

Zum Autor:

Florian Fleckenstein,

B. Sc. Gartenbau

Student M. Sc. Agrarwissenschaften

In meiner Freizeit bin ich sehr gerne im Grünen und gärtnere selbst, ob es der Anbau von Tomaten oder Chilis auf dem Balkon ist, die Pflege von Familien-Obstbäumen oder die Lese von Weintrauben im elterlichen Weingut.

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