Sauerampfer pflanzen, pflegen, ernten

Das Wildgemüse Sauerampfer findet mit seinem säuerlichen Geschmack immer mehr Liebhaber. Es verfeinert Suppen und Salate. Alles über Anbau, Pflege und Ernte erfahren.

Sauerampfer wird als Küchenkraut neu entdeckt. Sauerampfer wächst wild auf Wiesen und an Waldrändern und kann dort gepflückt werden. Sauerampfer kann aber auch im Garten angebaut werden.

Fakten über den Sauerampfer

Sauerampfer (Rumex acetosa) gehört zur Familie der der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Etwa 130 Arten gibt es, die in fast allen gemäßigten Breiten auf der Nordhalbkugel wild wachsen. Die mehrjährige, krautig wachsende Pflanze kommt vor allem auf nährstoff- und stickstoffreichen Böden an Weiden, Wegrändern und Flussufern vor. Auf nährstoffreichen Böden kann sich die Pflanze stark ausbreiten, unter anderem deshalb, weil die Samen des Sauerampfers lange Zeit keimfähig sind.

Die Blätter des Sauerampfers können bis 100 Zentimeter hoch werden. In der Regel wird Sauerampfer aber nicht höher als 25 bis 50 Zentimeter. Die Blätter laufen spitz zu und haben abwärts gerichtete Ecken. Die Blätter von jungen Pflanzen stehen in Rosetten und sind zart und dickfleischig. Ältere Blätter stehen einzeln auf dem Stängel. Die Blätter sind grün bis rötlich. Die Farbe dient dabei als Indikator für den Gehalt an Oxalsäure. Je röter die Blätter sind, desto höher ist der Anteil an Oxalsäure in den Blättern.
Vom Sauerampfer sind alle Pflanzenteile essbar. Wegen seines hohen Gehalts an Oxalsäure sollte das Wildkraut jedoch nur in kleinen Mengen roh gegessen werden.
Zwischen Mai und Juli erscheinen die rötlich bis grünlichen Blüten, die eher unscheinbar sind. Die Blüten stehen in Scheinquirlen zusammen. Aus den Blüten entwickeln sich die roten Fruchtstände. Jede Pflanze bildet sehr viele Samen aus. Bei diesen handelt es sich um Nussfrüchte mit kleinen Flügeln.
Sauerampfer wurzelt sehr tief, seine Wurzeln können bis 150 Zentimeter in den Boden reichen.

Sauerampfer sammeln und ernten

Sauerampfer wächst wild auf feuchten Wiesen, so dass du ihn dort sammeln kannst. Erntezeit für den Sauerampfer ist vom Frühling bis in den Juli. Je älter die Blätter werden, desto bitterer werden sie. Da auch in älteren Blättern der Gehalt an Oxalsäure höher ist, am besten nur junge Blätter sammeln.
Sauerampfer sollte am besten frisch verwendet werden. Zum Trocknen oder Einfrieren ist er nicht geeignet. Die Blätter können in Öl eingelegt und so haltbar gemacht werden.

Wie gesund ist Sauerampfer?

Sauerampfer hat viele wichtige Inhaltsstoffe, wie Vitamin C, Vitamin B1, B2, B6 und E sowie Eisen und Gerbstoffe. Wegen seines im Vergleich zu anderen Kräutern sehr hohen Anteils an Vitamin C wurde Sauerampfer früher zur Bekämpfung von Vitaminmangel verwendet. Seine Gerbstoffe fördern die Bildung von Verdauungssäften, so dass nach seinem Genuss fette und schwer bekömmliche Speisen besser vertragen werden.
Das Wildkraut hat aber auch einen hohen Gehalt an den giftigen Substanzen Oxalsäure und Kaliumhydrogenoxolat. Vor allem in älteren Blättern finden sich diese Inhaltsstoffe. Diese Substanzen können, ähnlich wie bei Rhabarber, Durchfälle hervorrufen, wenn zu viel davon konsumiert wird.

Kann man Sauerampfer roh essen?

Für Erwachsene ist der Verzehr von rohem Sauerampfer in der Regel problemlos. Dennoch sollte man vor allem junge Blätter verwenden und Sauerampfer nur in Maßen roh essen. Beim Kochen zerfällt der Großteil giftigen Substanzen, so dass Sauerampfer als Suppe oder Gemüse unbedenklich auch in größeren Mengen verzehrt werden kann.

Sauerampfer in der Küche verwenden

Wegen seines säuerlichen Geschmacks lässt sich mit klein geschnittenen Blättern des Sauerampfers Salat sehr gut verfeinern. Gerne wird er auch in Kräuterbutter oder Kräuterquark verwendet. Aber auch wie Spinat zubereitet oder als Suppe, kombiniert mit anderen Kräutern wie zum Beispiel Kerbel oder Petersilie, schmeckt Sauerampfer sehr gut.
Sauerampfer findet auch als Heilkraut Anwendung. Es wird unter anderem als Mittel zur Hautreinigung, bei Magen-Darm-Beschwerden, Vitamin-C Mangel und als Blutreinigungsmittel benutzt.

Sauerampfer im Garten

Da Sauerampfer sich unkontrolliert ausbreitet, ist der Anbau als Kübelpflanze zu empfehlen. Denn nach einiger Zeit stellt sich oft die Frage, wie man den stark wachsenden Sauerampfer bekämpfen kann. Denn Sauerampfer lässt sich nur schwer jäten, da seine möhrenartigen Wurzeln sehr tief reichen. Beim Ausstechen ist es oft nicht möglich, die ganze Wurzel zu entfernen, sondern die Wurzel wird geteilt. Meist treibt die in der Erde verbliebene Wurzel neu aus. Wenn du Sauerampfer jäten möchtest, greife am besten zu einer Grabegabel. Neben dem Jäten ist es wichtig, die verblühten Blüten zu entfernen, bevor sich Samen bilden. Nur so kannst du die Zahl der Sauerampfer-Pflanzen in deinem Garten begrenzen.
Tipp: der Wiesen-Sauerampfer kann sehr groß werden. Wähle einen halbschattigen Standorten im Garten, wenn du nicht möchtest, dass er so stark wächst.

Blutampfer statt Sauerampfer im Garten

Wenn du nicht so viel Platz für den Wiesensauerampfer, aber dennoch Lust auf saure Blättchen im Salat hast, kannst du auch den Blut-Ampfer bei dir im Garten anbauen. Der Blut-Ampfer ist kleiner als der Wiesensauerampfer und vermehrt sich nicht so stark. Er ist milder im Geschmack und seine Blätter werden nicht so hart wie die seines wild wachsenden Verwandten. Außerdem sieht der Blut-Ampfer mit den grünen, von roten Adern durchzogenen Blättern sehr attraktiv aus.

Sauerampfer pflegen

Sauerampfer ist eine sehr anspruchslose Pflanze und benötigt keine Pflege. Gelegentlich kann mit Kompost gedüngt werden. Blut-Ampfer muss im Sommer an trockenen Tagen gegossen werden.

Sauerampfer vermehren

Sauerampfer lässt sich sehr leicht über Samen vermehren. Diese kannst du bei wild wachsenden Pflanzen sammeln.
Ab März oder als Spätaussaat im August an einem sonnigen bis halbschattigen Standort aussäen. Achte auf einen feuchten, humosen Boden. Da Sauerampfer Lichtkeimer ist, die Samen nur auf die Erde verteilen und festdrücken.
Sauerampfer kann auch durch Teilung älterer Pflanzen vermehrt werden.

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