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Ingwer selber anbauen, pflanzen, vermehren

Ingwer (Zingiber officinale), kleine Knolle, große Wirkung! Die kleine Knolle der Pflanze zählt zu den gesündesten Wurzeln und ist besonders in der kalten Jahreszeit ein wahrer Allrounder und vielseitig einsetzbar.

Botanische Information

Der Ingwer (Zingiber officinale) wächst am liebsten in den Tropen oder den Subtropen, wie zum Beispiel in Indien oder China. Er gehört als Pflanzenart zu der Gattung Ingwer (Zingiber), der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Seit den 60ern boomt der Ingwer in Deutschland und gehört zu den beliebtesten Knollen der Deutschen. Der Ingwer im Allgemeinen ist eine krautige Pflanze. Beim Ernten muss man daher zuerst ein wenig graben, bis man an die wertvolle Knolle gelangt. Im Laden ist die Knolle meist teuer, dabei ist es sogar einfach sich seinen Ingwer selbst zu ziehen. Nicht nur die Knolle ist interessant anzusehen, sondern auch seine rötlichen, gelben oder violetten Blüten und die großen grünen Blätter, welche sich auch sehr gut zur Zierde in der Wohnung eignen.

Standort und Boden

Da der Ingwer aus den Tropen bzw. den Subtropen stammt, einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung ist. Dabei ist es wichtig dass die Erde sehr nährstoffhaltig ist und die Luft um den Ingwer eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzt.

Ingwer selber ziehen

Wie genau du deinen eigenen Ingwer in deiner Wohnung ziehst erfährst du nun:

  1. Den Ingwer über Nacht in lauwarmem Wasser vorkeimen lassen

  2. Am besten eine große, flache Schale als Blumentopf wählen (der Ingwer breitet seine Wurzeln gerne seitwärts aus, weniger in die Tiefe)

  3. Die Schale mit zwei Dritteln nährstoffreicher Erde anhäufen

  4. Den Ingwer in die Erde einsetzen und mit Erde und etwas Humus bedecken

  5. Mit einer Sprühflasche den Ingwer anfeuchten, das Wasser (am besten Regenwasser, da kalkfrei) sollte Zimmertemperatur besitzen

  6. Dann sollte eine hohe Luftfeuchtigkeit erreicht werden. Das geht am besten mit zwei Stäbchen und etwas Frischhaltefolie. Diese wird mit den in die Erde gesteckten Stäbchen wie ein kleines Zelt über den Ingwer gespannt. Für den Luftaustausch kleine Löcher in die Folie piksen (vorsichtig, am besten mit Zahnstochern!). Somit ist unser „Ingwerzelt“ licht- und luftdurchlässig, aber behält die Luftfeuchtigkeit drinnen

  7. Nun jeden Tag das Zelt öffnen und zimmerwarmes Wasser ins Zelt sprühen, damit die Luftfeuchtigkeit erhalten bleibt. Dabei achtet man darauf dass der Ingwer nicht zu nass wird, damit er nicht modert oder schimmelt. Außerdem das Zelt gelegentlich mal öffnen bzw. auch mal komplett austauschen, um für einen kompletten Luftaustausch zu sorgen.

  8. Nun den Ingwer an einen hellen Ort stellen ohne direkte Sonneneinstrahlung oder Luftzug.

Nun heißt es ein wenig Geduld aufzubringen, der Ingwer wird nicht von heute auf morgen direkt in die Höhe sprießen. Dafür lohnt es sich auf das Keimen und Gedeihen zu warten, nicht nur wegen der Knollenernte, sondern auch, wie schon erwähnt, wegen der wunderschönen rötlichen, gelben oder violetten Blüten. Diese werten wirklich jede Wohnung auf.

Aber nicht nur in der Wohnung kann der Ingwer gezogen werden, man kann diesen auch in den Garten, im Topf, umsiedeln. Dafür muss man, wie auch in der Wohnung auf einen nährstoffreichen Boden achten. Außerdem sollte die Knolle im März oder davor gepflanzt werden, damit der Ingwer im Herbst geerntet werden kann. Es vergehen in der Regel 250 Tage bis zur Ernte. Insgesamt kann der Ingwer das gesamte Jahr geerntet werden, jedoch ist die Haupternte im Herbst.

Zum Überwintern muss die Kübelpflanze jedoch ins Haus. Dort müssen die Knollen aus der Erde ausgegraben werden, um Schimmelbefall durch feuchte Erde zu verhindern. Die Knolle sollte dann mit einem Tuch gesäubert werden und in einem gut belüfteten, dunklen Kellerraum gelagert werden.

Verwendung in der Küche

Der Ingwer ist ein wahrer Allrounder, man kann diesen in Scheiben oder als Pulver in heißem Wasser aufkochen, Ingwerstücke kandieren, ihn pur essen oder zum Beispiel Honig mit Ingwerpulver verfeinern. Die scharfe, kleine Knolle schmeckt nicht nur gut, sondern sie ist auch für ihre heilsame Wirkung bekannt. Sie kann Schmerzen lindern, beim Abnehmen helfen und auch unter anderem bei Übelkeit oder Brechreiz wirksam sein. Auch als Küchengewürz ist der Ingwer hervorragend geeignet, vor allem bei asiatischen Gerichten.

Blüte

Der Blütenschaft des Ingwers sprießt direkt aus der Knolle und kann bis zu 25 Zentimeter hoch werden. Die Blüten sind rötlich, gelb oder violett, aber nicht immer werden diese ausgebildet. Möchte man die Blütenpracht im Garten bewundern, muss man darauf achten, dass die Ingwerknolle nicht später als im März in den Garten übergesiedelt wird. Beachtet man dies nicht, so kann es sein das es zu knapp wird , um die Blütenpracht vor dem Winter draußen genießen zu können.

Für Bienen

Nicht nur für uns Menschen sind die verschiedenen Farben der Blüten des Exoten Ingwer faszinierend, sondern auch für die Bienen und andere Insekten. Die Bienen ernähren sich gerne vom Nektar und den Pollen der Pflanze.

Vermehren durch Teilen

Zwar ist der Ingwer nicht für eine ganzjährige Kultivierung im Freiland geeignet, so kann man ihn aber im Frühjahr teilen und wie oben beschrieben einpflanzen. Das Tolle am Ingwer ist zudem, dass man ihn ganzjährig ernten kann, auch wenn im Herbst die Haupterntezeit ist. So kann man selbst viel Ingwer anpflanzen und muss nicht mehr auf den oft teuren Ingwer im Laden zurückgreifen.

Sorten

Je nach Herkunftsland gibt es verschiedene Sorten zum Beispiel aus Afrika, China, Peru oder Sri Lanka. Durch ihre geographische Herkunft unterscheidet sich der Ingwer dann im Aussehen, Geschmack, Schärfe oder aber auch der Qualität. Der sogenannte Waldingwer (Zingiber cassumunar) zum Beispiel stammt aus Indien und wird dort zum Beispiel gegen Durchfall verwendet. Der Japanische Ingwer (Zinigber Mioga) dagegen, stammt wie der Name schon verrät aus Japan und ist dort ein beliebtes Gewürz.

Krankheiten und Schädlinge

Einige Krankheiten und Schädlinge machen leider auch nicht vor dem Ingwer halt. Darunter zählen zum Beispiel Wurzelfäule oder Blattläuse. Damit die Wurzelfäule bei Befall keine Chance mehr hat sich auszubreiten, hilft Umsetzen in frische Erde und Gießen mit Regenwasser. Damit Wurzelfäule erst gar keine Chance hat, hilft es den Ingwer nicht zu „übergießen“. Dafür sollten sich die obersten zwei Zentimeter der Erde trocken anfühlen, dann ist der Ingwer gut gegossen aber nicht zu gut. Bei Läusen sollte man auf chemische Mittelchen zurückgreifen.

Autorin: Nadine Eckardt

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