Hast du auch so viele Schnecken im Garten? Aber nicht alle Schnecken sind schädlich. Lies, wie du nur die Schnecken am effektivsten bekämpfst, die sich über deinen Salat und deine Blumen hermachen.
Schnecken sind der Schrecken eines jeden Gartenbesitzers. Die Schädlinge fressen nahezu alles im Garten, vom Salatblatt bis hin zur Staude. Kein Wunder, dass jeder Gärtner Schnecken bekämpfen möchte.
Doch nicht alle Weichtiere richten im Garten Schaden an. Im Allgemeinen kann man festhalten, dass die Tiere mit Haus durchaus ihren Platz im Garten haben. Daher lohnt ein genauerer Blick auf die Schneckenarten.
Schneckenarten
Über 240 Arten von Schnecken sind in Deutschland bekannt, am meisten gefürchtet sind jedoch die Nacktschnecken. Schnecken, die ihr Eigenheim auf dem Rücken mit sich herumtragen, gehören zur harmlosen Sorte. Denn diese ernähren sich vor allem von Pflanzenresten und Algen und richten daher keinen großen Schaden an, manche machen sich sogar über die Gelege von anderen Schnecken her.
Die großen Weinbergschnecken, die majestätisch durch meinen Garten ziehen, ebenso wie alle anderen Schnecken mit Haus dürfen also bleiben, auch wenn ich sie schleimfrei an ihrem Schneckenhaus
ergreifen und aus dem Garten befördern könnte. Anders sieht es mit den Schnecken ohne Haus aus. Die meisten von ihnen
gelten zu Recht als sehr gefräßig und lassen von zarten, frisch gesetzten Pflänzchen oft nicht einmal Stumpf und Stiel übrig. Am meisten verbreitet ist die Spanische Wegschnecke, eine der drei häufigsten Nacktschneckenarten in Deutschlands Gärten, die nicht nur sehr hungrig ist, sondern ihre Feinde mit einem bitteren Schleim erfolgreich abwehrt.
Was fressen Schnecken so alles und wie viel?
Große Wegschnecken haben einen umfangreichen Speisezettel und großen Hunger. Sie vertilgen Pflanzen, Aas, Abfall und sogar die Hinterlassenschaften von Hunden. Am Abend kommen sie aus ihren Verstecken und fressen die ganze Nacht über. Nur bei Regenwetter sind sie auch tagsüber unterwegs. In zwei Tagen fressen die großen Wegschnecken so viel wie sie selber wiegen. Kein Wunder, dass sie der Schrecken eines jeden Gärtners sind. In der Natur aber haben sie ähnlich wie Regenwürmer eine wichtige Aufgabe, denn sie verarbeiten eine Menge abgestorbener Pflanzteile zu Humus.
Schnecken mit Schneckenkorn bekämpfen – die chemische Keule
Da die Schnecken einen großen Schaden anrichten, fragen sich viele Gartenbesitzer, wie sie die ungebetenen Weichtiere wieder loswerden. Eine der einfachsten Möglichkeiten scheint Schneckenkorn zu sein. Schneckenkorn besteht aus einem Trägergranulat, das mit giftigen Wirkstoffen getränkt ist. Die „guten“ der Schneckenkörner locken Schnecken zudem an und verleiten sie, diese auch zu fressen. Damit ist das Schicksal der Schnecke besiegelt: über kurz oder lang wird sie das Zeitliche segnen und sterben. Diese relativ bequeme Methode zur Schneckenvernichtung hat natürlich ihre Nachteile. Alle Schnecken, mit und ohne Haus, werden von den Schneckenkörnern angelockt und verenden. Ferner sollten die toten Schnecken eingesammelt werden, um zu verhindern, dass andere Tiere sie fressen und mit ihnen das Gift
aufnehmen.
Schließlich besteht die Gefahr, dass Schneckenkörner von anderen Tieren, wie z.B. Katzen, Hunden, Mäusen oder Vögeln aufgenommen werden, die dann an Vergiftungssymptomen leiden. Und schließlich kann es auch passieren, dass übrig gebliebenes Schneckenkorn sich im Regen auflöst und das Gift in den Boden gelangt. Zudem sind Schneckenkörner ein unspezifisches Gift, das alle Schnecken, auch die weniger schädlichen Schnecken mit Haus, vernichtet. Dies ist eine ziemlich lange Liste an Nachteilen, so dass es sich lohnt über andere Methoden der Schneckenbekämpfung nachzudenken.
Ohne Gift: Wie wird man Schnecken am besten los?
Tipps zum Bekämpfen der gefräßigen Gartenbewohner ohne Gifteinsatz reichen von Bierfallen über das Auslegen von feuchten Säcken, Holzbrettern oder Pappkartons, unter denen sich die Schnecken sehr gern verstecken und dann eingesammelt werden können bis hin zum Übergießen mit kochendem Wasser.
1. Bierfallen
Bierfallen locken die Weichtiere tatsächlich an, da Schnecken richtige Bierliebhaber sind. Allerdings werden zur Schnecken-Bierkneipe auch gerne die Schnecken aus Nachbars Garten kommen, so dass am Ende noch mehr Weichtiere den Garten leer fressen. Außerdem musst Du daran denken, dass Du die vollen Bierfallen auch entsorgen musst. Das ist nicht immer schön, wenn die Bierfallen bis oben mit toten Schnecken gefüllt sind.
2. Schnecken einsammeln
Das Auslegen von Pappe, Holzbrettern oder Sackleinen ist eine weitere Möglichkeit der Schneckenbekämpfung. Das Ablesen, Töten und die Beseitigung der Tiere ist allerdings nicht nach jedermanns Geschmack. Wenn Du Bretter auslegst, so kannst Du jeden Morgen die Schnecken einsammeln oder auch vor Ort entweder mit heißem Wasser übergießen oder auseinanderschneiden. In diesem Fall kannst Du die toten Tiere auch liegen lassen, um über Nacht – Schnecken sind Aasfresser und schrecken auch vor Kannibalismus nicht zurück – weitere Schnecken anzulocken.
3. Schneckenjagd
Meine Nachbarin geht mit einer alten Grillzange jeden Abend auf Schneckenjagd und sammelt die unbeliebten Weichtiere unter ihren Verstecken mit der Zange ein. Dann wartet auf die Schnecken ein schneller Tod in der Bierfalle. Die Verwendung einer Zange ist für mich ein guter Tipp, um Abstand zu den schleimigen Körpern zu halten.
4. Schneckenzaun
Eine weitere Möglichkeit ist es, um Beete Schneckenzäune oder Barrieren aus spitzen, grobkörnigen Material zu errichten. Allerdings ist dies zumindest bei größeren Beeten sehr aufwändig.
5. Schnecken über den Zaun werfen
Die Schnecken einfach über den Gartenzaun zu werfen, ist nicht nur den Nachbarn gegenüber unfreundlich, sondern auch nicht sehr zielführend. Denn mittlerweile weiß man, dass die Weichtiere sehr standorttreu sind und wieder zurück in „ihren“ Garten finden. Wer trotzdem auf diese Methode nicht verzichten will, sollte sich im Weitwurf üben. Erst ab einer Distanz von etwa 20 Metern finden Schnecken nicht wieder zurück.
6. Schnecken das Leben unangenehm machen
Um den Schnecken das Leben unangenehmer zu machen, solltest Du nicht abends gießen, wenn die Schnecken aktiv werden. Denn die Tiere brauchen Feuchtigkeit. Gieße am besten morgens, und auch nicht großflächig, sondern gezielt an den Pflanzen. So kannst Du zumindest den Ansturm zumindest etwas reduzieren.
7. Mit Pflanzen Schnecken abwehren
Nun ist es nicht so, dass nicht auch Schnecken wählerisch wären. Manches Grünzeug können sie einfach nicht leiden. Zu diesen Pflanzen zählen viele Kräuter, wie zum Beispiel Rucola, Majoran, Rosmarin, Salbei, Lavendel und Knoblauch, aber auch Stauden wie zum Beispiel Storchschnabel, Felberich oder Leberblümchen. Sehr unbeliebt sind auch Ringelblumen. Ich pflanze daher seit einiger Zeit Lavendel zu Rittersporn, Rucola zwischen Pflücksalat und Salbei neben Dahlien.
Hier findest Du eine Liste schneckenfester Pflanzen
8. Pflanzen zum Fraß vorwerfen
Tagetes, oder auch Studentenblumen genannt, sind bei Schnecken äußerst beliebt. Pflanze sie rund um Blumen- oder Gemüsebeete. Die schnecken machen sich erst einmal über ihre Lieblingsspeise her und verschonen Salat und andere Pflanzen. Am Morgen kannst du sie dann von den Tagetes einsammeln.
9. Fressfeinde hegen und pflegen
Laufenten zählen zu den Fressfeinden der Schnecken. Allerdings benötigen sie einen Stall, viel Platz und müssen versorgt werden. Auch ihre Hinterlassenschaften sind nicht unbedingt eine Zierde für den Garten, so dass sie nur in seltenen Fällen zum Einsatz kommen. Auch Igel, Maulwürfe, Spitzmäuse und Kröten gelten als Fressfeinde der Schnecken. Doch hier solltest Du Dir keine allzu großen Hoffnungen machen. Der bittere Schleim der Spanischen Wegschnecke sorgt dafür, dass selbst Tiere, die gern Schnecken fressen, diese von ihrem Speisezettel streichen. Wenn Dir aber in Deinem Garten der große Tigerschnegel, eine bis zu 20 cm große Nacktschnecke mit Leopardenmusterung, begegnet, solltest Du sie keinesfalls bekämpfen. Diese große Schnecke frisst nämlich nicht nur welkes Pflanzenmaterial, sondern auch andere Nacktschnecken und lässt sich nicht einmal vom bitteren Schleim der Spanischen Wegschnecke abschrecken.
10. Schneckeneier einsammeln
Eine wichtige Maßnahme zur Schneckenbekämpfung ist Vorbeugen künftiger Schneckenplagen. Achte in Deinem Garten darauf, ob Du unter Steinen, welken Pflanzen oder unter von Dir ausgelegter Pappe oder Brettern Schneckeneier findest. Schneckeneier sind sehr empfindlich gegen Austrocknen, so dass es meistens hilft, sie freizulegen und der Sonne auszusetzen. Außerdem haben Schneckeneier noch keinen Schleim und daher noch viele Fressfeinde. Ich habe die von mir gefundenen Schneckennester immer nur offengelegt. Bei der Kontrolle am nächsten Tag waren sie verschwunden. Vögel, Laufkäfer und deren Larven sowie Hundertfüßer haben sich über die Mahlzeit gefreut. Falls Du nicht so hungrige Helfer bei der Schneckenbekämpfung hast und auf Nummer sicher gehen willst, musst Du die Schneckeneier entfernen.
11. Künstliche Ablageplätze für Schneckeneier schaffen
Im Herbst kannst Du künstliche Ablageplätze für die Schnecken schaffen. Ritze in die Erde V-förmige Spalten und decke sie mit Pflanzenresten ab. Diese Plätze musst Du dann kontrollieren und die Eier einsammeln. Wenn Du im Herbst deine Beete umgräbst, solltest Du die Zeit bis nach der Eiablage abwarten, um den Schnecken durch Erdspalten keine Möglichkeiten zur Eiablage zu bieten. Auch wenn Du den Boden bearbeitest, solltest Du Werkzeuge achten, die den Boden eher glätten, wie zum Beispiel Grubber und Harke.
Außerdem soll noch helfen
Kaffee auf Beeten schreckt Schnecken ab, da das Koffein als Nervengift wirkt und die Schnecken lähmt. Ich gönne daher meinem Salat ab und zu eine Tasse Kaffee und verteile Kaffeesatz rund um die Pflanzen. Auch
Knoblauchextrakt, in Wasser aufgelöst und auf Salat gesprüht, soll zum Tod der Schnecken führen, die den Salat fressen wollten.
Hat jemand von Euch damit schon Erfahrungen gemacht?
KOMMENTARE (4)
Liebe Andrea, hat der Tipp mit dem Kaffee gegen Schnecken geholfen? "Notfalls" werde ich mich um einen Igel kümmern und ihn von einer Igel-Hilfe aufnehmen ;o) (Mein Mann schüttelt gerade nurnoch den Kopf, ob ich nicht erst einmal die Küche planen möchte...) Liebe Grüße Kirsten
Die Idee mit der Salzlauge ist gut. Werde ich auch ausprobieren!
Bei der Salzlauge muss man das hin und wieder erneut machen, je nach Wetterbedingungen. Um meine Kräuterspirale werde ich dieses Jahr die äusseren Steine mit Salzlauge wieder einreiben. Schnecken mögen kein Salz - da Austrocknungsgefahr.
Schnecken mit Gift bekämpfen, finde ich nicht gut. Tatsächlich habe ich sofort an meine Katzen und dem Hund gedacht, die immer so neugierig sind. Wir hatten dieses Problem auch und ich habe zwei gute Tipps ausprobiert. Schnecken gehen nicht über Kupferdraht. Kann aber kostspielig werden, je nach Beetumpfang. Reichlich Salz in lauwarmen Wasser geben, dann die Töpfe damit einreiben. Hilft!!