Die unempfindlichen Stauden verzaubern den Garten im Herbst mit ihren filigranen Blüten.
Fakten und Wissenswertes zu Herbstanemonen
Herbst-Anemonen gehören zurGattung der Windröschen (Anemone) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse. Unter dem Begriff Herbst-Anemonen finden sich eine Vielzahl an Sorten und Hybriden, die aus den drei Wildarten Anemone japonica, Anemone hupehensis und Anemone tomentosa entstanden sind. Herbst-Anemonen werden zwischen 60 und 140 Zentimeter hoch und blühen von Weiß über Zartrosa bis hin zu einem kräftigen Rot. Es gibt gefüllte und ungefüllte Blüten, die an den hohen, dünnen Stängeln sitzen und über dem Beet zu schweben scheinen. Je nach Sorte erscheinen die Blüten von Juli bis in den Oktober. Die Blätter der Stauden sind leicht behaart und dreiteilig gefiedert.
Ursprünglich stammen die Stauden aus Asien und wurden im 18. Jahrhundert nach Europa gebracht.
Standort und Boden
Am wohlsten fühlen sich Herbst-Anemonen an einem halbschattigen Standort mit einem leicht lehmigen, humosen und nähstoffreichen Boden. Lehmig sollte der Boden sein, da Herbst-Anemonen zu trockene Standorte nicht mögen. Herbst-Anemonen kommen auch an sonnigen Standorten gut zurecht, wenn sie ausreichend mit Wasser versorgt werden.
Herbst-Anemonen breiten sich an einem geeigneten Standort durch Ausläufer schnell zu großen Horsten aus. Achte daher bei der Auswahl des Standorts auf ausreichend Abstand zu den Pflanznachbarn.
Pflanzen und pflegen
Herbst-Anemonen werden am besten im Frühjahr gepflanzt. Bis sich die Pflanzen an dem neuen Standort heimisch fühlen, dauert es etwa zwei Jahre. Die Pflanzen sind in unseren Breiten winterhart. Dennoch sollten sie in den ersten beiden Wintern an einem neuen Standort oder in sehr rauen Lagen daher einen Winterschutz aus Herbstlaub und Reisig erhalten. Ansonsten sind Herbst-Anemonen bis auf den erforderlichen Rückschnitt im Frühjahr sehr pflegeleicht und nicht anfällig für Krankheiten. Die Stängel hoher Sorten können im Herbst mit einer Pflanzstütze vor dem Umknicken wegen starker Winde geschützt werden. Im Frühjahr empfiehlt es sich, die Herbst-Anemonen mit Humus zu versorgen.
Blüte
Am bekanntesten sind Herbst-Anemonen mit einfachen Blüten und fünf nahezu runden Blütenblättern. Es gibt aber auch gefüllte und halbgefüllte Sorten, sowie Blüten mit spitzen Blütenblättern.
Herbst-Anemonen schneiden
Wie alle Stauden müssen Herbst-Anemonen einmal im Jahr zurückgeschnitten werden. Dies ist im Herbst oder im Frühjahr möglich. Der Rückschnitt im Frühjahr hat den Vorteil, dass die Blätter den Wurzelballen vor Frost schützen und Insekten darin ein Winterquartier finden. Außerdem entwickelt sich aus den Blüten ein dekorativer Blütenstand, der ein bisschen an einen Wattebausch erinnert und den winterlichen Garten schmückt.
Herbst-Anemonen sind aber auch als Schnittblumen sehr beliebt. Wichtige Regel beim Schneiden der Herbst-Anemonen für die Vase ist, nur die Stängel zu schneiden, deren oberste Knospe sich bereits geöffnet hat. Übrigens ist ein schlechtes Gewissen beim Schneiden überflüssig: die Staude wird schnell neue Blüten bilden.
Herbstanemonen für Bienen
Die flachen Blüten der Herbst-Anemonen sind ein guter Landeplatz für Bienen. Allerdings bieten die Herbstblüher keinen Nektar, sondern nur Pollen an.
Vermehrung und Aussaat
Herbst-Anemonen zu vermehren ist kein Problem. Die Stauden breiten sich an einem guten Standort über Ausläufer sehr schnell aus. Dennoch sind die Pflanzen so schön, dass man nie genug davon haben kann. Hier vier Methoden zum Vermehren von Herbstanemonen.
Am einfachsten ist das Teilen der Stauden. Der beste Zeitpunkt zum Teilen der Stauden ist das Frühjahr. Dann können die Wurzelteile während der Sommermonate gut einwachsen.
Auch mit Wurzelschnittlingen lassen sich die Pflanzen gut vermehren. Dazu im Herbst einfach Wurzeln ausgraben und etwa fünf Zentimeter lange Stücke abschneiden. Diese senkrecht in die Erde am gewünschten Standort stecken und gut gießen.
Eine andere Möglichkeit ist es, Herbst-Anemonen über Stecklinge zu vermehren. Dazu im August Stecklinge schneiden und in Pflanzenerde setzen.
Auch eine Aussaat von Herbst-Anemonen ist möglich. Dazu den Samen aus den Fruchtständen im Herbst einsammeln und über den Winter an einem trockenen und dunklen Platz aufbewahren. Im Frühjahr dann in Töpfe aussäen. Die kleinen Herbstanemonen wachsen an einem schattigen Platz bei regelmäßiger Wasserversorgung am besten. Die Jungpflanzen sollten ihren ersten Winter an einem frostfreien Platz verbringen.
Begleiter: die richtigen Nachbarn im Blumenbeet finden
Mit Herbst-Anemonen lassen sich tolle Blumenrabatten im Herbst gestalten. Gute Partner sind andere im Herbst blühende Stauden, wie Eisenhut (Aconitum), Astern Fetthennen (Sedum) oder Silberkerzen (Cimicifuga), aber auch Stauden, die durch ihre Blätter begeistern, wie die Prachtspiere (Astilbe), Funkien (Hosta) oder Gräser. Interessant ist auch eine Kombination mit Stauden, die im Herbst mit toller Herbstfärbung überraschen. Vor Hecken oder Gehölzen mit dunklem Laub, wie zum Beispiel Rhododendren, kommen die zarten Blüten gut zur Geltung.
Sorten
Es gibt zu viele Sorten der Herbst-Anemonen, um sie hier aufzählen zu können. Wer sich schon ab Juli blühende Herbst-Anemonen im Beet haben möchte, sollte sich für die Herbstanemone „Ouvertüre“ entscheiden. Diese Sorte hat halbgefüllte zartrosa Blüten.
Die Sorte „Serenade“ blüht ab August sehr zahlreich in einem bezaubernden Altrosa. Sie ist eine besonders robuste Sorte, die sogar schneckenresistent sein soll.
Die Herbst-Anemone „Honorine Jobert“ hat wunderschöne, reinweiße Blüten, die in schönem Kontrast zu bunt gefärbtem Herbstlaub stehen. Sie wird zwischen 80 und 110 Zentimeter hoch. Ebenfalls ab August blüht die Sorte „Praecox“ mit schalenförmigen, purputtosa Blüten. Diese Sorte wird nur zwischen 40 und 80 Zetimeter hoch und wächst sehr kompakt.
Die Herbst-Anemone „Prinz Heinrich“ zählt zu den Klassikern unter den Sorten der Herbst-Anemonen. Sie hat dunkelrosa Blüten mit schmalen Blütenblättern, die sich ab September öffnen und wird zwischen 60 und 80 Zentimeter hoch.
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