Rindenmulch Nachteile: Wann Rindenmulch sinnvoll ist und Alternativen

Rindenmulch ist praktisch – aber nicht perfekt. Erfahre hier alle Rindenmulch-Nachteile und welche Alternativen sich lohnen!

Das Mulchen von Beeten ist eine bewährte Methode, um den Boden im Garten zu schützen und zu pflegen. Es reduziert die Verdunstung von Wasser, hemmt das Wachstum von Unkraut und verbessert langfristig die Bodenstruktur. Besonders beliebt ist Rindenmulch – er sieht natürlich aus, ist leicht verfügbar und einfach auszubringen. Doch so hilfreich er auf den ersten Blick scheint: Rindenmulch hat auch einige Nachteile, die du kennen solltest.

Warum Rindenmulch Nachteile mit sich bringt

1. Stickstoffentzug im Boden

Rindenmulch besteht aus zerkleinerter Rinde – meist von Nadelbäumen. Beim Zersetzen benötigt dieses organische Material Stickstoff. Der Mulch entzieht daher dem Boden zunächst Nährstoffe, insbesondere Stickstoff, den deine Pflanzen dringend brauchen. Die Folge: Blasse Blätter, schwaches Wachstum und Nährstoffmangel.

2. Nur für bestimmte Pflanzen geeignet

Nicht alle Pflanzen vertragen die Inhaltsstoffe von Rindenmulch. Besonders empfindlich reagieren Pflanzen mit feinem Wurzelwerk oder solche, die einen nährstoffreichen Boden benötigen.

3. Hemmung von Keimlingen

Jungpflanzen und frisch ausgesäte Samen können durch die Gerbstoffe und die dichte Mulchschicht in ihrer Entwicklung gestört werden. Rindenmulch ist daher ungeeignet für frisch angelegte Beete.

4. Schlechte Ökobilanz

Ein oft übersehener Punkt: Für die Produktion von Rindenmulch wird Rinde häufig in großen Mengen aus Nadelholzplantagen oder dem Holzhandel entnommen. Der Transport, meist über weite Strecken, erhöht die CO₂-Bilanz. Zudem wird der Mulch teilweise chemisch behandelt, um Schimmelbildung zu vermeiden.

5. Gefahr von Schimmel und Pilzen

Bei feuchter Witterung oder zu dicker Auftragung kann Rindenmulch anfangen zu schimmeln. Auch Pilzfruchtkörper können sich entwickeln – vor allem bei Mulch minderer Qualität.

Wie du die Nachteile von Rindenmulch ausgleichen kannst

Damit Rindenmulch deinem Garten mehr nützt als schadet, kannst du einfache Maßnahmen ergreifen:

  • Hornspäne beim Mulchen untermischen: Sie liefern Stickstoff und gleichen den Nährstoffentzug aus. Etwa 50–100 g pro m² genügen.

  • Nur auf gut eingewurzelte Pflanzen ausbringen: So verhinderst du Schäden an empfindlichen Keimlingen.

  • Nicht zu dick auftragen: 5 cm reichen aus – zu dicke Schichten fördern Fäulnis und Sauerstoffmangel.

  • Qualität beachten: Setze auf hochwertigen, ungedüngten Rindenmulch aus heimischer Produktion.

Für welche Pflanzen ist Rindenmulch geeignet?

Rindenmulch eignet sich vor allem für:

  • Gehölze und Sträucher wie Rhododendron, Hortensien, Rosen oder Ziersträucher

  • Heckenpflanzungen (z. B. Thuja, Liguster, Hainbuche)

  • Pflegeleichte Beete mit robusten, bereits etablierten Stauden

  • Waldähnliche Standorte mit humusliebenden Pflanzen

Nicht geeignet ist Rindenmulch für Gemüsebeete, Kräuter und Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf.

Alternativen zu Rindenmulch: Vor- und Nachteile im Überblick

🍂 Laub

Gerade im Herbst fällt viel Laub an, das du zum Mulchen von Beeten verwenden kannst. Gerade im Winter ist eine schützende Laubschicht sehr gut für Beete, da sie den Boden vor Frost schützt. Vorsicht: Das Laub von Walnussbäumen und Eichen zersetzt sich nur langsam und senkt den pH-Wert. Das vertragen nicht alle Pflanzen.

  • Vorteile: Kostenlos, natürlicher Bodenverbesserer, viele Nährstoffe

  • Nachteile: Kann langsam verrotten; nicht jedes Laub ist geeignet (z. B. Walnuss, Eiche)

  • Anwendung: Unter Gehölzen, auf Staudenbeeten, zum Abdecken im Winter

🌾 Miscanthus-Häcksel (Chinaschilf)

Wenn du China-Schilf im Garten hast, solltest du im Frühjahr die trockenen Halme häckseln und als Mulchmaterial verwenden. Miscanthus-Häcksel ist sehr hell und daher auf Blumenbeeten auffällig.

  • Vorteile: CO₂-neutral, regional, strukturstabil

  • Nachteile: Noch nicht überall erhältlich

  • Anwendung: Gemüse- und Staudenbeete, Wege

🌱 Rindenhumus

Rindenhumus ist Nadelholzrinde, die berets vorkompostiert ist. Daher ist der Rindenhumus nährstoffreicher und bindet weniger Stickstoff. Das macht den Rindenhumus leider auch teurer als Rindenmulch.

  • Vorteile: Nährstoffreicher als Rindenmulch, weniger Stickstoffentzug

  • Nachteile: Teurer, nicht so strukturstabil

  • Anwendung: Staudenbeete, Zierpflanzungen

🌿 Rasenschnitt (angetrocknet)

Rasenschnitt fällt fast wöchentlich in den meisten Gärten an. Das Mulchen ist daher eine sehr gute und bequeme Verwendung, die einem den Weg zum Häckselplatz erspart. Da Rasenschnitt sehr viel Wasser enthält, sollte er erst etwas getrocknet oder nur sehr dünn auf die Beete verteilt werden, um zu verhindern, dass das Schnittgut fault oder schimmelt. Rasenschnitt wird besser durchlüftet, wenn du ihn zum Beispiel mit Holzhäckseln oder getroknetem Laub vermischt.

  • Vorteile: Kostenlos, nährstoffreich

  • Nachteile: Nur dünn auftragen, sonst Fäulnisgefahr

  • Anwendung: Gemüsebeete, unter Obstgehölzen

🌾 Stroh

Stroh ist ein preiswertes Mulchmaterial. Es ist vor allem für den Gemüsegarten geeignet, wo es zum Beispiel Erdbeeren schön warm und trocken hält. Stroh entzieht wie Rindenmulch dem Boden Stickstoff.

  • Vorteile: Gut verfügbar, strukturreich

  • Nachteile: Kann Unkrautsamen enthalten, zersetzt sich langsam, entzieht dem Boden Stickstoff

  • Anwendung: Erdbeeren, Gemüsegarten

🌱 Gejätetes Beikraut (Unkraut)

Beim Jäten von Beikräutern kannst du diese gleich auf den Beeten liegen lassen, damit sie den Boden schützen. Samenunkräuter solltest du aber besser einsammeln, damit sich die Beikräuter nicht noch einfacher verbreiten können.
Tipp: Aus Brennnesseln kannst du eine wertvolle Brennnesseljauche zum Stärken von Pflanzen herstellen. Eine Jauche aus Rhabarberblättern dient der Schädlingsbekämpfung und der Stärkung von Pflanzen.

  • Vorteile: Kostenlos, Kreislaufwirtschaft

  • Nachteile: Nur ohne Samen verwenden

  • Anwendung: Kompostierung oder dünne Mulchschicht im Beet

🌻 Gründüngungspflanzen (z. B. Phacelia, Senf)

Gründüngungspflanzen, wie zum Beispiel den Bienenfreund (Phacelia) kannst du als Mulchschicht im Winter einfach auf den Beeten liegen lassen, wenn sie erfroren sind. Sie verrotten schnell und verbessern die Bodenstruktur. Gründüngungspfanzen werden im Gemüsegarten ausgesät, um den Boden in leeren Beeten im Winter vor Erosion zu schützen und die Bodenstruktur zu verbessern.

  • Vorteile: Verbessern Bodenstruktur, binden Stickstoff

  • Nachteile: Müssen ausgesät und gepflegt werden

  • Anwendung: Vorbepflanzung leerer Beete

🥕 Gemüsereste (z. B. Blätter von Kohl, Möhrengrün)

Wenn du beim Ernten Gemüsereste, wie zum Beispiel Kohlblätter oder ähnliches auf den Beeten lieben lässt, sparst du dir den Umweg über den Komposthaufen. Wichtig ist, nur Gemüsereste auf den Beeten liegen zu lassen, die frei von Krnakheiten und Schädlingen sind.

  • Vorteile: Nährstoffreich, wiederverwertet Küchenabfälle

  • Nachteile: Nur unbehandelte Reste verwenden, zieht ggf. Tiere an

  • Anwendung: Direkt im Beet als Mulchschicht

Fazit: Rindenmulch mit Bedacht einsetzen

Rindenmulch hat viele Vorteile, wenn es darum geht, Beete pflegeleicht zu gestalten. Doch seine Nachteile – vom Stickstoffentzug bis zur schlechten Ökobilanz – sollten nicht unterschätzt werden. Wer Hornspäne hinzufügt, die richtige Schichtdicke beachtet und Rindenmulch gezielt einsetzt, kann diese Nachteile jedoch gut ausgleichen. Noch besser: Du kennst jetzt viele nachhaltige und natürliche Alternativen, mit denen du deinen Garten ganz nach deinen Bedürfnissen mulchen kannst.


Bildnachweis:

Laub, Foto von Image by JamesDeMers from Pixabay

Hyazinthe in Mulch, Foto von Image by Cornell Frühauf from Pixabay

Erdbeere in Stroh, Image by andreas160578 from Pixabay

Bienenfreund, Image by Peter H from Pixabay

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