Rhabarberblätter als Pflanzenschutz und Dünger

Eine Jauche, Brühe oder Auszug aus Rhabarberblättern ist ein wirksames Mittel gegen Blattläuse und Pilzkrankheiten sowie ein guter natürlicher Dünger. Hier eine Anleitung, wie du die Blätter des Rhabarbers verwenden kannst.

Zur Erntezeit des Rhabarber fallen sehr viele Blätter an. Diese können in der Küche nicht verwendet werden, leisten im Garten als Dünger und als Spritzmittel gegen Blattläuse und Pilzkrankheiten wertvolle Dienste.

Rhabarberblätter gegen Schädlinge

Blattläuse sind lästige Schädlinge im Garten und machen sich über Rosen, Holunder, Oleander, Bohnen und andere Pflanzen her. Im Kampf gegen sie solltest du aber nicht die Chemiekeule schwingen, sondern stattdessen auf biologische Mittel und Hausmittel zurückgreifen. Diese sind gut für die Umwelt und kosten zudem nichts. Besonders effektiv und leicht herzustellen ist eine Brühe aus Blättern des Rhabarbers (Rheum rhabarbarum).

Der Zeitpunkt zur Herstellung einer Brühe gegen Blattläuse

Im Lauf des Sommers steigt die Konzentration an Oxalsäure, Gerbstoffen und Anthrachinonen in den Blättern an. Eine Brühe aus Rhabarberblätterndie du im Sommer zubereitest, ist daher viel wirksamer als einer, den du aus jungen Blättern im Frühjahr herstellst. Auch Blätter von Pflanzen, die an sonnigen Stellen wachsen, haben einen höheren Anteil der für Blattläuse giftigen Substanzen. Nach einer langen sonnigen Phase der Anteil dieser Bestandteile besonders hoch.

Rezept für eine Brühe aus Rhabarberblättern

  • 500 g Rhabarberblätter zerkleinern und mit drei Litern Wasser aufkochen lassen

  • Abkühlen lassen und durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch abseihen

  • Die Brühe in eine Sprühflasche umfüllen

  • Besprühe die befallenen Pflanzen einmal täglich

  • Nach zwei bis drei Anwendungen sollten die Plagegeister verschwunden sein

Warum gegen Blattläuse eine Brühe aus Rhabarberblättern praktischer als Brennnesseljauche ist

Auch eine Brühe aus Brennnesselblättern hilft gegen Blattläuse, hat aber einige Nachteile. Denn die Brennnesseljauche darf höchstens drei Tage alt sein, um noch als Mittel gegen Blattläuse zu wirken. Das bedeutet, dass du immer wieder neue Jauche ansetzen musst. Außerdem riecht Brennnesselsud unangenehm. Als Mittel zur Stärkung und zur Gesunderhaltung von Pflanzen ist Brennesseljauche aber sehr wertvoll.

Rhabarberblätter gegen Kraut- und Braunfäule

Kraut- und Braunfäule sind eine der unangenehmsten Pilzerkrankungen bei Pflanzen. Befallene Pflanzen gehen meist ein. Ein Auszug aus Rhabarberblättern hilft gegen diese Krankheiten und kann deine Pflanzen retten. So geht es:

  • Schneide 1 Kilo Rhabarberblätter klein und übergieße sie mit einem Liter kochendem Wasser und gut imrühren, so dass alle Blätter benetzt sind.

  • Lasse die Blätter 24 Stunden ziehen und gieße die Flüssigkeit durch ein feines Sieb oder Mulltuch.

  • Dieser Auszug wird bei starkem Befall unverdünnt angewandt und auf die Pflanzen gespritzt. Vorbeugend kannst du den Auszug im Verhältnis 1:5 verdünnt spritzen.

Rhabarberblätter als Dünger

Rhabarberblätter enthalten viel Kalium. Dieser Stoff ist wichtig für die Regulierung des Wasserhaushalts von Pflanzen, trägt zur Winterhärte bei und verbessert das Aroma von Gemüsepflanzen. Als Dünger kannst du sowohl eine Brühe als auch einen Auszug von Rhabarberblättern verwenden. Es reicht auch, Rhabarberblätter mit kaltem Wasser zu übergießen und 24 Stunden ziehen zu lassen.

Warum du nur die Rhabarberblätter und nicht die Stängel verwenden solltest

Blattläuse vertragen die Inhaltsstoffe des Rhabarbers, wie Oxalsäure, Gerbstoffe und Anthrachinone nicht. Diese sind in den Blättern in viel höherer Konzentration als in den Stängeln enthalten.

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